Beiträge von Stefan Simon im Thema „Beobachtungs-Hinweis: Der Mond bedeckt die Venus“

    Herzlichen Dank für Eure netten Antworten!


    Zwischenzeitlich habe ich auch noch ein Video der Bedeckung hochgeladen. Da seht ihr, wie die Wolke einfach nicht verschwinden will.
    Ich hatte meine beiden Gerätschaften mit etwas Abstand zueinander aufgebaut, um nicht zu viel Erschütterungen zu erzeugen.
    Das hat aber leider nicht funktioniert, da der Wind die fehlenden Bodenbewegungen hervorragend ausgeglichen hat.
    Eine ungenaue Einnordung (logisch am Taghimmel) sowie ein zwischenzeitlicher Rempler am Stativ tun ihr Übriges, damit Mond und Venus langsam aus der Bildmitte wandern.


    Wer also auf drittklassiges, verwackeltes Filmmaterial steht, kann hier reinklicken:

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    Bei 1:40 min verzieht sich dann die Wolke. Ansonsten findet man dort auch noch sehr gutes Material von anderen Sternfreunden, wenn man nach "Venusbedeckung" sucht.


    Nun startet der Mond seinen nächsten Umlauf. Die schöne schmale Mondsichel sollte heute Abend sehr gut zu beobachten sein.
    Morgen steht unser Nachbar dann 3 Grad neben M 44. Das gibt sicherlich einen netten Anblick im Fernglas,
    sofern man eine freie Horizontsicht nach Nordwesten hat und nicht gerade am Polarkreis wohnt :)



    Schöne Grüße!


    Stefan

    Hallo!


    Gratulation Manfred! Da hat sich das Ausharren gelohnt, auch wenn die Bedeckung selbst nicht beobachtet werden konnte. Die beiden Sicheln so nah beieinander sind schon etwas Besonderes.
    Glückwunsch auch an Dich, Heiko! Egal wie, aber die beiden Akteure sind eindeutig zu sehen :)


    Hier nun mein kleiner Bilderbericht vom gestrigen Vormittag:


    Eigentlich war die Beobachtung der Venusbedeckung bei mir ganz anders geplant. Selbst bei bestem Wetter hätte ich sie nicht gesehen, da ein Urlaub im südöstlichen Mittelmeerraum gebucht war.
    Der Mond wäre dort oberhalb der Venus vorbeigezogen und hätte sie nicht bedeckt. Dies wäre mir durch eine partielle Sonnenfinsternis "versüßt" worden, welche Sonntag dort
    zu beobachten gewesen wäre. Durch die aktuellen Reisebeschränkungen musste der Urlaub jedoch storniert werden, und so konnte ich mich hierzulande auf dieses Ereignis freuen.
    Jedoch nur solange, bis ich die Wetteraussichten für diesen Tag gesehen hatte. Dauerregen war angesagt. Also habe ich alle möglichen Wettervorhersagen und die Satellitenbilder studiert,
    um mich dann für eine morgendliche Fahrt in Richtung Vogtland zu entschließen. Bei Plauen riss der Himmel dann auch auf, sodass ich mich in einer Ecke eines Gewerbegebietes positioniert habe.
    Die Entscheidung war nicht so schlecht, denn zumindest den Eintritt konnte ich zur Hälfte beobachten.
    Zwischen Wolkenlücken konnte ich den Mond und die Venus um 7:10 Uhr das erste Mal erspähen. Ein traumhafter Anblick im Fernglas. Dann wurde es Zeit, die Instrumente auszurichten.
    Zum Einsatz kamen mein Telezoom mit Konvertern (1120 mm Brennweite) und mein 10 Zoll SCT mit 2500 mm Brennweite, jeweils mit einer APS-C-Kamera bestückt.


    Hier ein erstes Bild von 9:48 Uhr MESZ, aufgenommen mit der Objektiv-Kombination:



    Dann beobachtete ich am Teleskop weiter. An die Kamera hatte ich einen Winkelsucher angebracht, sodass ich die Bedeckung fotografieren und gleichzeitig durch den Sucher beobachten konnte.


    Das letzte Bild vor einer durchziehenden Wolke kurz vor Beginn der Sichel-Bedeckung:



    Der unbeleuchtete Teil der Venus ist da schon teilweise verdeckt.


    Und hier zwei weitere Aufnahmen, nachdem die Wolke durchgezogen war:




    Alle Bilder sind natürlich etwas nachbearbeitet worden, um die doch sehr lichtschwache Mondsichel besser sichtbar zu machen.


    Den Austritt konnte ich dann aufgrund immer stärkerer Quellbewölkung nicht mehr beobachten. Erst einige Minuten danach war die Venus immer mal wieder für wenige Sekunden zu sehen.
    Deshalb habe ich dann auch eingepackt und bin wieder Richtung Heimat gefahren.


    Zitat
    Wann ist die nächste? Auch erst in ca. 100 Jahren wie der nächste Sonnentransit ? ...


    Nach meinen Recherchen ist die nächste Bedeckung der sehr schmalen Venussichel im Jahr 2028, dann jedoch mit nur ca. 11 Grad Abstand zur Sonne und zu allem Übel auch noch flach am Morgenhimmel.
    Da ist der Mond mit Sicherheit nicht zu erkennen, allenfalls mit Bildbearbeitung wird da etwas machbar sein. "Normale" Venusbedeckungen finden schon 2023, 2025 und 2026 statt,
    wobei bei letzterer die Venus noch als breitere Sichel erscheint. Alle Ereignisse finden bei uns jedoch am Taghimmel statt.



    Schöne Grüße!


    Stefan