Hallo Andreas,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es scheint, dass hier zwei Definitionen existieren, die sich um den Faktor 2 unterscheiden. Eine Definition wie z.B. im Laux geht vom Ideal aus, eine andere über den gesamten Schärfebereich mit Strehl > 80%. Möglicherweise kennst du die andere Definition nicht, deshalb das Missverständnis wenn wir von wellenoptischer Schärfentiefe sprechen.
Alleine von der Sprechweise "Schärfentiefe" erachte ich die zweite Definition als besser, sonst müsste es ja "halbe Schärfentiefe" heißen. In der Fotografie ist mit Schärfentiefe doch auch der Bereich von Nah- bis Fern gemeint und nicht vom Ideal, also der am Objektiv eingestellten Entfernung für besten Fokus.
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na ja es sind letztlich nur verschiedene Beschreibungsmöglichkeiten ein und derselben Sache.
Vergleichbar mit der Beschreibung der Größe eines Kreises wahlweise mittels Radius oder Durchmesser.
Man muss sich nur darüber er im Klaren sein was was ist und kann nicht etwa mit dem Durchmesser arbeiten wenn der Radius benötigt wird.
Und ein Defokus nimmt nun mal immer auf den Fokus Bezug was in der Analogie zum Kreis dessen Mittelpunkt entsprechen würde und im Bezug zum Kreismittelpunkt ist der Radius das richtige Kriterium dessen Größe zu beschreiben und nicht der Durchmesser.
Darum ist 2 x Lambda x F^2 auch das richtige Kriterium um den maximal zulässigen Defokus zu kennzeichnen.
Ein Defokus von 4 x Lambda x F^2 würde den Strehl nämlich auf 0,4 drücken.
Oder nehmen wir mal eine Wechselspannung deren Amplitude zwischen + und - wechselt.
Es kommen nun mal „nur“ Ueff 240V aus unserer Steckdose (einphasig) auch wenn dieser Wert zwischen +240V und -240V schwankt und damit insgesamt einen Bereich von 480V umfasst.
Aber kein Mensch sagt er habe einen 480V Lichtstrom Anschluss Zuhause.
Und 3 Phasig sind es eben auch nur Ueff 400V obwohl auch hier die Spannung zwischen +400V und –400V schwankt und damit insgesamt einen Bereich von 800V umfasst.
Ich verstehe die Argumentation das man bei gegebener Schnittweiten Differenz auch in die Mitte dieser SWD fokussieren kann so das ich dann vom neuen Fokus aus nur die halbe SWD zu beiden Rändern habe.
Dann könnte man mit der halben SWD und 2 x Lambda x F^2 arbeiten oder der ganzen SWD und 4 x Lambda x F^2 was ja letztlich aufs Gleiche rauskommt.
Ich würde hier aber dennoch halbe SWD und 2 x Lambda x F^2 bevorzugen da ich das für den Laien verständlicher halte.
Ich finde diese Argumentation aber praxisfern da wie schon geschrieben der polychromatische Fokus in der Praxis nicht genau in der Mitte zwischen e und F/C liegen wird und seine Lage abhängig ist vom Ausmaß des Farbfehlers und den Gewichtungen mit denen ich arbeite.
Es gibt da also keine 0815 Formel die ich pauschal anwenden kann.
Ich arbeite schon sehr lange mit der Strehlkurve und mit polychromatischem Fokus und kenne mich da bestens aus.
Hier die Strehlkurve zum APM ED152 mit meinem Design die von mir erstellt wurde.
Der Fokus ist polychromatisch was am M förmigen Verlauf der Kurve erkennbar ist.
Man erkennt an den beiden Maxima des M‘s auch die beiden Wellenlängen auf denen der Fokus liegt.
Es sind 520nm und 570nm.
Man erkennt aber auch das in der Mitte des M also im Bereich um e nur ein sehr geringer Defokus zulässig ist der den Strehl lediglich auf gerade mal 0,97 drückt.
Während bei F der Defokus + Gaußfehler den Strehl schon auf etwa 0,6 drückt und bei C sind es 0,2.
Hier ist der Defokus also ungleich größer als bei e.
Dennoch ist das die bestmögliche Fokuslage die nach photopischer Gewichtung den kleinstmöglichen polychromatischen Wellenfrontfehler ergibt. Also so wie man visuell tatsächlich in der Praxis fokussieren wurde.
Ich hätte natürlich auch anders fokussieren können um zb. das maximal mögliche Beugungsbegrenzte Spektrum darzustellen.
Dann hätte ich bei e einen Defokus von genau 2 x Lambda x F^2 einstellen müssen so das wir hier auf Strehl 0,8 kommen.
Das M würde sich verbreitern die beiden Maxima und damit die Wellenlängen auf denen der Fokus liegt rücken weiter auseinander und auch die Ränder des M die Strehl 0,8 nicht unterschreiten würden weiter auseinanderrücken und damit das beugungsbegrenzte Spektrum vergrößern.
Der polychromatische Wellenfrontfehler nach photopischer Gewichtung wäre aber wegen des schlechten Strehl bei den besonders wichtigen Wellenlängen um e bedeutend schlechter.
Aber so würde man vielleicht für Foto fokussieren.
Ich könnte auch noch anders fokussieren, dieses Mal nicht mit den Strehl 0,8 als Kriterium sondern mit einem vorher festgelegten Spektrum über das ich den kleinstmöglichen Defokus erreichen möchte.
Sagen wir mal wir wollen über ein Spektrum von F bis C den Defokus so klein wie möglich halten dann müssten wir so fokussieren das wir an beiden Rändern dieses Spektrums den gleichen Defokus haben wie wir ihn im mittleren Bereich maximal erreichen.
Das wäre dann deine Variante mit dem Fokus auf halber SWD zwischen e und F/C aber ob man da dann sowohl bei e als auch F/C noch Beugungsbegrenzt wäre oder nicht wäre dann natürlich vom Ausmaß des Farblängsfehlers abhängig.
Du siehst also es gibt da sehr vielfältige Möglichkeiten wie man herangehen könnte.
Ich halte letztere aber für die Praxisfernste.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ich ursprünglich nur sagen wollte ist, dass sich womöglich Lichtenknecker mit der Definition 4*lambda*F^2 identifiziert hat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ich weiß und darum möchte ich dir die ganze Zeit deutlich machen das genau das eben nicht sein kann wenn seine RC Werte doppelt so groß sind.
Nehmen wir mal einen FH mit 1000mm Brennweite und F10
Also einer SWD von 1000mm/1800mm = 0,56mm
RC = SWD/ wellenoptische Schärfentiefe.
Das ist die Ausgangslage.
Ich sowie Laux als auch Dr.Pudenz sagen
wellenoptische Schärfentiefe = 2x Lambda x F^2 also bei F10 und 546nm = 0,11mm
Daraus folgt RC = 0,56mm/0,11 = 5,09
Du sagst
wellenoptische Schärfentiefe = 4x Lambda x F ^2 also bei F10 und 546nm = 0,22mm
Daraus folgt RC = 0,56mm/0,22mm = 2,54
Lichtenknecker sagt aber das dieser FH einen RC von 10,2 hätte.
Damit ist ausgeschlossen das sich Lichtenknecker auf 4x Lambda x F ^2 beziht denn er gibt RC 10,2 an und nicht die RC 2,54 die sich nach 4x Lambda x F ^2 ergeben.
Grüße Gerd