Beiträge von Spacecadet im Thema „Jupiter, Saturn & Mars in kleinen Teleskopen, 2020“

    Hallo Roland,
    auch hier noch einmal Glückwunsch zu deinen wirklich detailreichen und auch ästhetetischen Märsen. Ich selbst finde (als Altersweitsichtiger) die übervergrößerten Bilder gar nicht schlecht, wenn man das "okularrealistischer" haben möchte, kann man ja vom Monitor abrücken.
    Eigentlich hatte ich gehofft, noch einen Mars knipsen zu können, aber daraus wurde wetterbedingt nichts. Deswegen habe ich aus dem alten Mars von letzer Seite probiert, die Wolken nach der auf astrobin beschriebenen Methode rauszukitzeln. Das alles ist ein schmaler Grad, ich habe da bei der Bildbearbeitung meine Linie noch überhaupt nicht gefunden, wenn man mit 6" auf maximale Detailfülle geht, wird es schnell unansehnlich. Unter Umständen sind auch Schärfungsartefakte mit drin. Hier noch die Neubearbeitung, weniger wäre wahrscheinlich mehr



    Die RGB-Kanäle sich "vorgeschärft", aus denen habe das dann weiterbearbeitete RGB zusammengesetzt.
    Und Ralf, bei deinen Planeten im kleinen Achro wird mir ganz warm ums Herz, als längjähriger seeinggeplagter Achrobeobachter werden da Erinnerungen wach!
    Viele Grüße und hoffentlich bald mal wieder ruhige Luft
    Martin

    Hallo in die Runde!
    Vorweg: Deinen Jupiter, Guntram, finde ich sensationell gut. Gratulation!
    Ich hole den Thread wegen meines kleineen Marses mit den 150mm ED Evostar hoch, 21.09. um 03.15 MESZ, 1,75x Barlow, ASI290mm, je Kanal RGB ca 12000 Frames, davon 7% gestackt und mit Fitswork und Registax bearbeitet. In 6" sind die gut 20" immer noch klein, deswegen auf 200% vergrößert, da sieht man auch die Schwächen des Bildes, nach dem doch ziemlich harten Schärfen musste ich nocheinmal ordentlich "drüberbügeln", damit es etwas glatter wird.



    Viele Grüße und CS
    Martin

    Nochmal hallo,
    nachdem ich ich den Mars oben mit der Calsky-Simulation verglichen und mir andere Märse vom selben Datum angesehen hatte, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die zu weiche Bearbeitung doch einiges an Details verschenkt. Weitere Anregung liefert die interessante Diskussion im Thread von Torstens Mars vom 31.07.
    Hier also die verschärfte Version:



    Mars ist zum Zeitpunkt der Aufnahme rund 15 Bogensekunden groß, das Teleskop, mit dem er aufgenommen wurde, kann (theoretisch) 0,92 Bogensekunden auflösen, d. h. ganz grob gerundet Details, die 400Km auseinanderliegen, optisch trennen. Der "rote Pickel" im Norden ist Olympus Mons, der größte in der Höhe ausgeprägte Vulkan des Sonnensystems mit einer Basis von 600 Km. Die drei verwaschenen Punkte in Rosa, die an eine "Drei" von rechts oben nach links unten auf dem Würfel erinnern, sind andere etwas kleinere Schildvulkane der Tharsis-Region, der Pfeil zeigt auf den kaum erkennbaren Pavonis Mons in der Mitte mit einer Basis von 300 Km.
    Eindeutiger ist die Südpolarkappe zu sehen, die abtaut und von einem hellen Saum aus Raureif umgeben ist. An einer Stelle, Novus Mons, schmilzt sie später ab, hier als Vorsprung der Kappe auf der linken Südpolseite zu sehen. Die dunklen Gefilde korrelieren nicht mit Oberflächenstrukturen, das Meer der Sirenen steht gut sichtbar zentral.
    Hier eine Karte zum Vergleich https://wma.wmflabs.org/iframe…n&globe=Mars&lang=en&page
    Das Marskügelchen mit einigen Markierungen zur Orientierung:



    Natürlich bleibt das Schärfen ein Balanceakt und sicher sind in der scharfen Version unschöne Artefakte mit dabei. Aber mit größer werdendem Mars zur Opposition kann man vllt mit relativ kleiner Öffnung doch noch weitere feine Details eindeutig(er?) identifizieren.
    Viele Grüße
    Martin

    Hallo, Planetenfreunde!
    Ich hole den Sammelthread mal wieder nach oben, weil Mars jetzt auch für kleinere Öffnungen langsam interessanter wird.
    Ein Bsp. von heute Morgen, 4.45 MESZ mit dem 150ED Evostar, der nicht wirklich klein ist, aber gerade noch unter 6" Öffnung liegt:



    ASI290mm, 1,75x Barlow, 3x5000 Frames a 0,001s RGB, 15% gestackt und geschärft (Fitswork, Registax). Bildgröße 200%.
    So langsam kann man die unregelmäßige Polkappe und Albedostrukturen erkennen und identifizieren.
    Viele Grüße und CS
    Martin