Liebe Sternfreunde,
Ich freue mich, dass Eye&Telescope nun allen interessierten Sternfreunden kostenlos verfügbar ist. Nachdem die Datenträger bei Oculum und Cambridge University Press schon seit einiger Zeit vergriffen sind und keiner der beiden Verlage eine neue Auflage herausbringen wollte, wäre E&T ohne diesen Schritt im digitalen Nirvana verschwunden. Obwohl es um das Programm in den Foren ziemlich ruhig geworden war, haben mich immer wieder Anfragen erreicht, wo man die Software denn noch bekommen könnte. Und schon vor Jahren hatte ich den Wunsch, dass es mal Public Domain wird. Solange allerdings noch Lizenzen von den Verlagen verkauft wurden, war das nicht möglich.
Mit ersten Prototypen und Ideen für eine Planungssoftware habe ich mich schon 1994 beschäftigt. Über mehrere Jahre hinweg habe ich fast meine gesamte Freizeit für die Entwicklung eingesetzt. Das hat zur Folge, dass die Software umfangreiche Möglichkeiten bietet, die viele von euch vermutlich bis heute nicht entdeckt oder sogar regelmäßig genutzt haben. Das Programm sieht harmloser aus, als es ist
Um sich da vernünftig einzuarbeiten (sonst wird man wie mit einer Software zur Bildverarbeitung keinen wirklichen erfolg haben), empfehle ich:
* schaut euch zuerst mal die Videos auf Youtube an, sind verlinkt auf der Homepage.
* das ursprünglich mit der DVD ausgelieferte Booklet gibt es dort als PDF. Einmal durchlesen kann nicht schaden.
* Die definitive Informationsquelle zu E&T ist aber seine Hilfedatei, die man vom Programm aus einfach mit <F1> starten kann. Dort stehen viele Grundlagen und ich empfehle ebenfalls eine gründliche Lektüre. Auch wenn das Layout aus heutiger Sicht sehr bescheiden ist und die Screenshots auf einem Windows XP System gemacht sind und eine alte Version zeigen. Auch in der Hilfedatei steckt enorm viel Arbeit. Nutzt meinen Einsatz zu eurem Vorteil aus und lest es.
In Zukunft werde ich mich (wie schon in den letzten Jahren) bei der Weiterentwicklung sehr zurücknehmen. Zwar habe ich noch einen Berg an Ideen, doch wenn alles dies fertig vom Himmel fiele und auch noch funktionieren würde, dann wäre das Programm wahrscheinlich viel zu vollgestopft und unübersichtlich. Mir fallen viele Programme ein, die an dieser Überfrachtung leiden. Zumindest empfinde ich das nicht als positiv und E&T geht m.E. schon oft nahe an die Schmerzgrenze heran.
Um die Überfarchtung zu verhindern, habe ich von Anfang an darauf gesetzt, dass E&T nicht "alles" kann, aber mit vielem integrierbar oder kompatibel ist. Stichworte: Zwischenablage transportiert die Objektdaten nicht nur von einem E&T-Dokument zum anderen, sondern z.B. auch von und nach Excel. Die Sternkarten kann man als Raster- und als Vektorgrafik exportieren. Damit hat man eine Basis, um individuelle Aufsuchkarten zu erstellen - wie es die Jungs vom BAfK gemacht haben. Und: auch Guide, Starmap Pro & Co. lassen sich "ansteuern", d.h., man kann aus E&T heraus bewirken, dass das andere Programm eine Karte auf die Position oder das Objekt in E&T zentriert anzeigt. Wenn mal die Möglichkeiten der E&T Karten nicht reichen.
Sehr wenig bekannt: E&T ist eine portable App! Man kann alles auch einen USB-Stick packen und vom Stick aus ohne Installation die Software auch auf anderen Rechnern benutzen. Zum Mitnehmen zu Kumpels oder im Urlaub. Wie das eingerichtete wird, steht auf der Website und auch in der Hilfedatei.
Nun wünsche ich euch allen viel Freude mit der Software! Was mich immer besonders motiviert hat waren Aussagen von Anwendern wie "Letzte Nacht habe ich eine Menge spannender Objekte gesehen, auf die ich ohne E&T nicht gekommen wäre!". Nicht jeder Sternfreund benutzt (gerne) ein Notebook beim Beobachten. Störlichtquelle, Ablenkung, man verbringt eh zuviel Zeit vor Bildschirmen, es ist "unromantisch" und wenn die Technik streikt, freut einen, wenn man noch eine gedruckte Karte oder einen Atlas dabei hat oder ein Buch mit schönen Vorschlägen. Ja, das stimmt alles. Aber ich rege an, es mal "mit" zu versuchen und sich danach nochmal die Frage zu stellen, ob Software nur was für Astrofotografen ist
CS Tom