Beiträge von Stathis im Thema „Anfängerprojekt: 12" f/5“

    Ist doch prima so, dann arbeitet die Pechhaut richtig.
    Du könntest noch mal zentrale oder fast zentrale Striche machen, um die Mitte weiter zu vertiefen und anschließend exzentrische Striche über den z.B. 30 mm Radius statt über die 60 mm, damit die zentrale Vertiefung etwas verbreitert wird. So sollte die CC noch weiter Richtung -1 gehen.
    Es fehlt ja nicht mehr viel.

    Wie sieht deine Pechhaut aus? Bild? Ist sie in der Mitte dicht genug, um dort weiter zu vertiefen? Ist sie stark genug am Rand angeknabbert?
    Wie lang waren die Striche? Ich meine den Überhang nach vorne und hinten. Du weißt, dass man mit der Strichlänge auch steuern kann?


    Eigentlich müsste die Vorgehensweise, die Gerhard beschreibt funktionieren. Genau so würde ich es auch machen.

    Ein 50% Tool mit gleichmäßigen Rillen ohne angeknabbertem Rand ist zu groß zum parabolisieren TOT. So stagniert die CC, die Mitte bleibt zu hoch (zu sphärisch). Ich sehe folgende Optionen:
    1. Pechhaut deutlich am Rand anknabbern
    2. Pechkrümel vom Rand rauspopeln und in die Mitte einkleben. So werden in der Mitte die Kanäle schmaler und die Mitte arbeitet stärker.
    3. Pechhaut so lassen, und mit Kantendruck über die Mittenbereiche die Mitte stärker abtragen (ist schwieriger zu steuern).

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das hat die Misere um 2/3 reduziert. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Worauf bezieht sich das?
    Was kommt heraus, wenn du Desired Conic Constant = -1 eingibst?
    Du willst je letztendlich eine Parabel. Dieser kann man sich auch über die Hyperbel nähern, man muss ja nicht zwingend zur Sphäre zurück.

    Wie sicher bist du, das es ein oblat Ellipsoid ist, also CC= + 1,462?
    Was sagt Foucault? Ist da wirklich ein Berg in der Mitte und kein Loch?


    Das ist möglich aber sehr unwahrscheinlich. Ich möchte fast wetten, dass du CC= -1,462 hast (also minus Vorzeichen) und "invert Wafefront" nehmen must). Das wäre überkorrigiert, also Hyperbel.

    Hallo Matthias,


    Deine Pechhaut macht im Randbereich viiiiel weniger Kontakt, da dort die Kanäle zahlreicher und meist breiter sind. Das sieht man schon allein daran, dass dort weniger Poliermittel abgelagert ist. Das hat zu zurückgenliebenem Rand geführt, wie man auch sehr schön an den Randnasen im Interferogramm sieht. Wenn du so weiter machst, wird das noch schlimmer werden.


    Um es auszugleichen, müstest du deutlich exzentrischer mit mehr seitlichem Überhang (breite V-Striche) polieren. Einfacher wäre wohl, die Kanäle neu zu einzudrücken.


    Eine derart mit Poliermittel gesättigte Pechhaut neigt im weiteren Verlauf zur Kratzerbildung. Nach dem polieren schruppe ich die Pechhaut mit der sauberen Nagelbürste ab. Siehe auch bei mir unrer Tipps, Pechhautpflege. Mit weniger Poliermittel poliert es sich genau so gut.

    Das klingt alles perfekt, da bist du mit dem Feinschliff ja bald fertig.


    Ich persönlich habe keine Probleme beim K180, K320 und Microgrit 25 my die Korngröße der vorigen Körnung zu identifizieren:
    Einfach nach nur 2-4 Chargen mit der neuen Körnung mit Lupe bzw. umgedrehtem Okular drauf schauen. Die Löcher der vorigen Körnung erscheinen wesentlich größer als die Textur aktuellen Körnung. Wenn man erst nach sagen wir 20-40 Chargen draufschaut, wird man natürlich nur noch schwer was finden.


    Ab 15 my fällt die Beurteilung immer schwerer. Dafür erkennt man bei 15 my und erst recht bei 9 my sofort, wenn man z.B. beim K320 geschlampt hat. Gegen die feine Textur des 9 my springen einem die K320 Pits wie riesige Krater ins Gesicht. Da du keine solchen "Altlasten" erkennen kannst, ist alles wunderbar.


    Ich habe einen Edding für den Grobschliff und einen für den Rest. Ab 15 my braucht es aber meiner Meinung nach keinen Edddingtest mehr. Wenn bis dahin alles gut war, wird sich das bei den feinen Körnungen nicht mehr ändern. Sollten bei den feinen Körnungen die Scheiben nicht passen, erkennt man das sofort daran, dass beim Überfahren der Mitte sich die Scheiben immer festsaugen wollen. Man spürt am ungleichen Widerstand regelrecht das Vakuum, das bei schlechter Passung entsteht.


    Ich habe mal ein Gipstool mit Klarlack überzogen, der hielt aber nicht richtig und biltete seinerseits durch das teilweise abblättern eher eine potentielle Kontaminationsquelle. Die Granitools bürste ich bei Karbowechsel kräftig überall mit der Nagelbürste ab. Ich hatte noch nie Probleme damit.


    0,6 mm Fase ist nicht viel aber wird schon reichen. Wenn du magst, kannst du sie mit einer Scherbe aus Glas, Keramik oder Alublech und dem 15 my noch etwas verfeinern. Dann bleibt später das Poliermittel weniger an der Fase kleben.

    Ein 30 cm mit 3,75 mm Pfeiltiefe in 7,5 Stunden ist sportlich. Da musst du gut gedrückt haben. Geholfen hat sicher auch das etwas kleinere Tool, da es sich schneller an die Kurve anpasst.


    Teppichfliese oder jedes andere Reststück harter dünner Teppichboden funktioniert. Kein unregelmäßig geknoteter Flickenteppich, kein dicker Flokati, oder ähnliche "Matratze", das wabbelt zu sehr und verbraucht sinnlos Schleifenergie. Gummimatte mag ich auch nicht, die klebt zu sehr und könnte den Spiegel verziehen. Wenn der Tisch recht plan ist, braucht man die Unterlage eigentlich erst ab K320 oder gar 25 my. Die 3 seitlichen Stopper müssen dem Spiegel etwas Luft lassen. Auf keinen Fall den Spiegel damit einklemmen.


    Ich mache das mit der Messung des Krümmungsradius sehr pragmatisch:
    Den Spiegel auf dem Boden aufstellen und gegen umfallen sichern. Mit der Blumenspritze nass spritzen und schnell auf den Boden legen und mit der Taschenlampe den Reflex finden. Bei Bedarf immer wieder nass spritzen. In dieser Stellung sich ein Lot zum Boden denken und dort einen Stift, oder ähnliches hinlegen. Dannach in Ruhe mit Metermaß oder Maßband die Stecke auf dem Boden ab Außenkante Spiegel ausmessen.
    Zur Erhöhung der Genauigkeit lege ich 2 Stifte hin. Der eine, dort, wo der Reflex sich noch eindeutig gleichsinnig bewegt, der andere dort, wo er genau so eindeutig sich gegensinnig bewegt. In der Mitte zwischen den Stiften ist der Krümmungsmittelpunt. Das gelingt mir im K80 Stadium bei ca. f/5 auf +/- 4 cm, ab K180 noch genauer.
    Diese "Einrahmtechnik" habe ich früher auch beim visuellen Foucaultest zur Schnittweitenmessung angewendet und hatte auch gleich ein Maß für die Toleranz. Ich bekam damit so viel Routine, das ich z.B. am 61 cm f/4,1 Spiegel an der 10 Zonen Coudermaske die Schnitweiten auf +/- 0,02 mm oder besser treffen konnte (nur die Mitte und Randzone streuten mehr).


    Das mit dem Aluklebeband auf den Spiegel kleben, kenne ich, das funktioniert sehr gut. Alternativ kann man auch 2 kleine Spiegelchen links und rechts vom Rand aufkleben. Die oben beschriebene Methode funktioniert für mich so gut, dass ich dabei bleibe.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: me42</i>
    <br />Ich verwende bisher einen ganzen (aber gestrichenen) Teelöffel K80 pro Charge.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So viel habe ich beim 60 cm Spiegel aufgelegt. Ich schätze, die Hälfte liegt unverbraucht im Eimer, was man noch gut recyclen kann.
    Ich würde auch MOT mit weniger Überhang weitermachen, um noch etwas an Tiefe zu gewinnen und ihn gleichzeitig sphärisch zu machen.
    Denk auch daran, das 15 cm Tool einzuschleifen, Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt dafür.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: me42</i>
    <br />...es macht laut *klonk*, ... und ich habe einen riesigen Muschelbruch im Spiegelrand. [V] [xx(] <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da ist man plötzlich wieder wach - nicht wahr?
    Ich sehe so was wie Daniel, gib dem Muschelbruch einen Planetoidennamen o.ä. und weiter geht's...
    Beim abheben und ablegen ziehe ich Tool oder Rohling halb ab, fasse mit den Fingern von unten an, damit es mir nicht wegrutschen kann. Nach kurzer Zeit geht das in Fleisch und Blut über - nie wieder Dotzer und Abplatzer.


    Das 15 cm Tool hätte bei f=1.500 und R=3.000 mm eine Pfeilhöhe von ca. 1 mm. Lässt man es flach, ist die Pechhautdicke am Rand um 1 mm weniger. Das sollte eigentlich kein Problem sein, wenn die Pechschicht dick genug ist. Beim Parabolisieren soll ein Sterntool aber genau zum Rand hin weniger stark polieren und eine dünnere Pechschicht poliert im Verlauf stärker, da das Pech dort weniger schnell fließen kann. Hmm, ich persönlich würde sicherheitshalber das Tool mit anpassen - zumindest ungefähr. Noch kleinere Tools kann man getrost flach lassen, das habe ich schon oft gemacht ohne Einfluss auf das Verhalten.


    Hier ein Projekt, wo Sebastian beim polieren mit flachen Tool Probleme hatte, das ist allerdings ein Volltool und somit nicht wirklich für deinen Fall relevant:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=249283


    p.s.
    Wer beim Grobschliff von 12 Zoll oder größer keinen Muskelkater kriegt, ist entweder ein ur Fiech oder streichelt das Glas statt wirklich zu schleifen.