Beiträge von Tachoseal im Thema „UPDATE: Beginner sucht Teleskop ~700€“

    Hallo David,


    im Prinzip scheint es ja eine klare Kiste zu sein. Du erfährst allgemeinen Zuspruch zu Deinen Überlegungen und ich finde ich die Idee, mit einem 200/1000er Dobson zu starten ebenfalls vernünftig.


    Ich möchte trotzdem einmal den Blick auf ein anderes Einsteigersetup lenken, nicht um Dir die Entscheidung schwerer zu machen, sondern um zu zeigen, welche Vorteile und Nachteile andere Konzepte für einen Einsteiger haben können.


    Als ich vor 6-7 Jahren mich mit der gleichen Frage beschäftigte - welches Einsteigerteleskop soll es sein - habe ich ausgiebig auf den einschlägigen deutschen und auch englischsprachigen Seiten recherchiert, Erfahrungsberichte und die Händlerseiten abgeklappert, und stark in Richtung Dobson tendiert.


    Am Ende wurde mein erstes Teleskop dann ein 150/750 Sky-Watcher Newton auf einer NEQ3 Montierung. Den habe ich seinerzeit gebraucht bei den Kleinanzeigen für 250€ erstanden und ihn drei Jahre lang relativ intensiv genutzt, und die Anschaffung auch im Rückblick nicht bereut.


    Newton auf parallaktischer Montierung ist sicher sperriger und aufwendiger als einfach den Dobson in die Rockerbox zu hängen - gerade wenn man wenig Zeit hat -, was auch als einer der Nachteile gilt, neben dem schlechteren Preis-Leistungs bzw, Preis-Öffnungsverhältnis.


    Aber ich persönlich fand das Hantieren mit der parallaktischen Montierung immer sehr lehrreich. Die Montierung auf den Polarstern auszurichten, das Teleskop auszutarieren, das Zielobjekt anhand der Teilkreise auf der Deklinationsachse und Reklination (Goto des armen Mannes) einstellen und sich dann freuen, wenn man richtig navigiert hatte gehörte für mich irgendwie dazu. Dazu ein Beispiel.
    Als ich mir zum ersten Mal den Ringnebel als Beobachtungsziel vorgenommen habe, konnte ich ihn zu meinem Frust durch den Sucher bzw. durch "point and shoot" einfach nicht auffinden. Im Übersichtsokular überall Sterne, mir war es nicht möglich die wegeweisenden Referenzsterne von den anderen zu unterscheiden. Dazu noch alles seitenverkehrt. Habe dann die Deklinationsachse auf 33° eingestellt und konnte den Nebel dann sehr schnell durch Schwenken auf der Reklinationsachse auffinden.


    Irgendwann wollte ich einerseits mehr Öffnung, andererseits mehr Transportabilität, was dann zur Anschaffung eines 12er Dobson und eines 4" Refraktors führte, mit denen man ebenfalls gut klar kommen kann.


    In jedem Fall viel Freude mit Deinem neuen Teleskop


    Grüße


    Rolf