Hallo,
ich hatte heute first light in meiner 3. Ausbaustufe! Was soll ich sagen, ich bin glücklich. Das angepasste Unigraphensystem funktioniert, so wie geplant auch im 4mal gefalteten Strahlengang ohne Probleme! Da war es wieder, das Unigraphenfeeling mit sehr dichter Chromosphäre im Single und Doublestackmodus. Zugegeben, es ist kein Instrument für den Anfänger und schon gar nicht für die Masse der Amateure, da man wie den Bildern sicher zu entnehmen ist, ein erheblicher technischer Aufwand betrieben werden muss. Aus diesem Grund wird sowas von den Herstellern auch nicht gebaut. Es ist einfach zu aufwendig.
Zur Erläuterung des optischen Systems. Der 310mm DERF blockt vorn die größte Hitze, dann kommt das Hauptobjektiv. Die Brennweite wird zwei mal durch genaue Sitall und Zerodurplanspiegel umgelenkt. Dann kommt der Fokus mit Kegelblende, Kreuzschlitten und Lochblende. Im Abstand von 180mm dahinter befindet sich ein Kollimator. Direkt hinter dem Kollimator kommt ein weiterer 90Grad Umlenkspiegel (Lunt Fabrikat). Hinter diesem, in der Entfernung von 190mm zum Kollimator, entsteht das Lyotblendenbild des Objektivs. Dort ist eine Irisblende eingebaut. Dahinter kommt ein weiterer 90Grad Umlenkspiegel (Baader) der den Strahlengang wieder zurücklenkt. Danach kommt ein 63/840 Achromat welcher den Sekundärfokus in einer Entfernung von 840mm erzeugt. Hinter diesem Achromaten, (wo das Öffnungsverhältnis auf 1:55 oder kleiner beträgt) werden die Etalone (separat aufgehängt und frei justierbar) und ein Antares Reducer angeordnet. Vor dem Reducer befindet sich der übliche Rotfilter und ein 32mm Blockfilter für Halpha. Danach kommt das Okular oder die Kamera - Puh fertig!. Justiert wird streng mit Laser. Alle optischen Element müssen mit dem Laserstrahl axial mittig ausgerichtet sein. Auf einfache Gewinde verlasse ich mich nicht. Die senkrechte Ausrichtung wird mit Spiegelkollimation kontrolliert, d.h. der Laserstrahl triff am justierbaren optischen Element auf einen Planspiegel, welcher genau senkrecht zur Optik angeordnet ist. Dabei muss der Laserstrahl wieder genau in den Laser zurückgeworfen werden. Dann ist die Optik genau zentrisch und senkrecht ausgerichtet. Dies gilt auch für das Hauptobjektiv.
OK, hier die Bilder. Der interessierte Leser kann ja meine Erläuterungen an den Bilder nachvollziehen.
Hier sieht man das Lyotblendenbild. Der kleine runde Fleck in der Mitte mit 20mm Durchmesser ist die nichtbelegte Mitte des DERF. Dieser war für ein Spiegelteleskop gedacht und stört nicht, da sich dahinter normalerweise der Fangspiegel befindet. Es ist natürlich für die Linse eine Obstruktion. Diese ist n.m.M. allerdings so klein, dass der Effekt nicht sichtbar ist. Das kleine rote Viereck oben ist die Halterung des Kreuzschlittens im Primärfokus. Diese ragte in den Strahlengang hinein und wurde später entfernt.
Der 225mm Uni ist noch nicht fertig. Es wird ein richtiges Universalteleskop für Sonne und Mond werden, da ich dort, wo ehemals der Okularauszug am Schaer befestigt war, eine Baader Klappspiegelbox setze. Damit wird der Strahl vor dem Primärfokus seitlich herausgelenkt und es kann hier normal Mond oder Planeten wie üblich beobachtet werden. Das ist dann die Ausbaustufe 3b.
cs
Harald
http://www.unigraph.de
PS. Auch so, fast vergessen. Die 4. Ausbaustufe wäre dann die volle Öffnung der DERF am Newtonspiegel. Da kommt dann noch ein Hitzeproblem dazu!