Beiträge von me42 im Thema „Der neue Reisedobson ist fertig“

    Hallo Gerd,


    einen sehr schönen Reisedobson hast Du da! Über das 30mm Kokushi Khoki Widescan III habe ich schon das ein oder andere gelesen. Das würde ich bei Gelegenheit gerne einmal mit dem 31mm Hyp vergleichen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für Euer freundliches Feedback!


    (==>)Reiner: Deine exzellente Webseite war eine sehr große Hilfe für mein Projekt. Vielen Dank für die Mühe, die Du Dir mit Aufbau und Pflege gemacht hast!


    (==>)fastride: Da ich mit Brille beobachte, ist die Okularauswahl leider recht eingeschränkt. Letztlich kommen daher eigentlich nur TV Delos, Pentax XW und Baader Morpheus für mich in Frage. Im direkten Vergleich haben mir die Morpheus in der Summe Ihrer Eigenschaften am besten gefallen. Daher nutze ich diese an allen meinen Teleskopen und bin sehr zufrieden mit dieser Wahl. Da sie nur ca. 400g wiegen, kommen sie auch problemlos am kleinen Reisedobson zum Einsatz. Als Übersichtsokular nutze ich am Reisedobson das Baader Hyperion Aspheric 31mm. Es bildet bei f/5 noch ganz OK ab und wiegt dabei nur 500g. Wenn das Gesamtgewicht und der Platzbedarf eine Rolle spielt, beschränke ich mich am Reisedobson auf drei Okulare: Morph 4,5, Morph 12,5 und Hyp 31.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Martin und Stathis,


    vielen Dank für das freundliche Feedback!


    Die Spiegelzelle ist tatsächlich recht großzügig dimensioniert und man könnte sicher auch einen 10“ hineinquetschen. Für mich hatten aber die Aspekte Transportkomfort und Alltagstauglichkeit höhere Priorität als die Minimierung des Packmaßes (natürlich mit der Obergrenze Flugzeug-Handgepäck-Maße). In Bezug auf die Alltagstauglichkeit ist mein Eindruck, dass sich eine etwas größere Grundfläche der Rockerbox in Relation zum Hebel des Gittertubus positiv auf die „gefühlte Stabilität“ auswirkt. Vielleicht täusche ich mich da aber auch.


    Bilder von der Spinne und vom Teleskop in Transportkonfiguration habe ich eingefügt. Mir war wichtig, dass Fangspiegel und OAZ für den Transport montiert bleiben können. Der Preis dafür ist natürlich wieder zusätzliches Packmaß. Für den Transport wird der Hut mit zwei (der vier vorhandenen) Schrauben und Rändelmuttern am Deckel fixiert. Die Rockerbox ist ein paar Zentimeter länger als zwingend erforderlich und so verbleibt ein kleiner Freiraum neben der darin befindlichen Spiegelbox. Dieser wird für die beiden Sucher und für den am Hut (und damit am Deckel) fixierten OAZ genutzt.


    Für Flugreisen werde ich voraussichtlich keine weitere Umverpackung verwenden, sondern die Kiste wie sie ist im Handgepäck transportieren. Höchstens ein Stück Isomatte oder etwas ähnliches werde ich vielleicht noch als Stoßschutz herumwickeln.


    Staubschutz und Transportsicherung sind bisher nur für den Fangspiegel umgesetzt. Um diesen passt in der Transportkonfiguration (fixiert am Deckel) noch ein aufgeschnittener Drehpack. Für den Hauptspiegel existiert bisher nur der Holzdeckel als (unzureichender) Staubschutz. Ich bin noch am überlegen, wie ich das verbessern kann. Ich habe (ich glaube in einem Beitrag von Dir, Martin) von Hartschaumstreifen gelesen, die als umlaufender Rand am Deckel befestigt werden und staubdicht auf den Spiegelrand drücken. Da habe ich aber noch Bedenken in Bezug auf Kratzer durch mineralische Staubpartikel auf dem Spiegel. Die Transportsicherung für den Hauptspiegel ist auch noch nicht fertig. Der Spiegel ist zwar prinzipiell bereits gegen Herausfallen aus der Spiegelbox gesichert, hat darin aber für den sicheren Transport noch zu viel Spiel.


    Den Schwerpunkt des OTA habe ich nach dem Bau des Hutes und der Spiegelzelle auf Basis des abgeschätzten Gewichtes der (zu diesem Zeitpunkt noch nicht gebauten) Spiegelbox berechnet. Das Ergebnis war ein weiterer Grund für die eher großzügig dimensionierte Spiegelbox, da ich ja durch den zweiten Sucher ein wenig mehr Gewicht ausgleichen muss. Der später mit der Besenstielmethode bestimmte Schwerpunkt lag dann auch nicht allzu weit entfernt von der vorab berechneten Position.


    Achja … M5 hätte es für die Justageschrauben wirklich auch getan. ;)


    Viele Grüße,
    Matthias




    Hallo Bernd, Christian, Horst und Wolfgang,


    vielen Dank für die netten Worte!


    zur Diagonalverstrebung: Wenn ich den Hut bei horizontnaher Beobachtung ordentlich anstoße, schwingt der Dobson in 2 Sekunden komplett aus. Das finde ich für einen Reisedobson eigentlich ganz OK. Ich habe mir das Schwingungsverhalten aber noch nicht genauer angesehen. Falls sich horizontnah und zenitnah deutlich unterscheiden sollten, werde ich mit Quer- oder (besser aber aufwändiger) Diagonalverstrebungen an den Sicheln experimentieren. Auch der als Bodenbrett verwendete Deckel ist auf Grund des 9mm dünnen Materials und der Abstände der Füße von den Teflonpads eine potentielle Schwingungsquelle. Hier habe ich auf der Innenseite noch ein paar Millimeter Spielraum für kleine Verstrebungsleisten eingeplant. Ob diese notwendig sind, habe ich aber noch nicht untersucht.


    zum Hutring: Ich habe ein Bild aus der Bauphase eingefügt. Man kann deutlich erkennen, dass der Ring auf der Innenseite viele Dellen hat. Ich habe klassisch im Schraubstock mit Hartholzschablonen gebogen. Da lässt sich das wohl nur vermeiden, wenn man das Vierkantprofil mit feinem Sand füllt und gut verschließt. Das war mir aber ehrlich gesagt zu aufwendig, bzw. ich war zu faul. Ich habe die Dellen daher einfach in Kauf genommen. Der Monoring ist auch so sehr stabil, ich denke es ist nur ein ästhetisches Problem. Und nach dem Lackieren sieht man die Dellen nur noch wenn man sehr genau hinschaut.


    zur Schwärzung: Für die Spiegelbox verwende ich schwarze Abtönfarbe aus dem Baumarkt. Damit das ganz wasserfest ist und kein Schimmelrisiko besteht, kommt noch eine klare Holzlasur darüber. Da letztere leider nicht matt ist, kommt auf der Innenseite der Spiegelbox als letzte Schicht nochmals die Abtönfarbe drauf. Das hat sich bei meinem ersten Selbstbau gut bewährt.
    Für die Aluteile habe ich den Antireflex-Lack von noctutec verwendet. Den kann ich für diese Anwendung empfehlen, ich würde ihn wieder verwenden. Natürlich ist die Haltbarkeit an den mechanisch stark beanspruchten Stellen nicht perfekt. Das wäre bei einer Eloxierung aber vermutlich genauso der Fall. Wirklich besser wäre wohl nur eine professionelle Pulverbeschichtung.


    zur Spiegelzelle: Da habe ich keine Experimente gemacht, sondern stur das klassische Design nach Reiner Vogel umgesetzt. Ich habe trotzdem mal zwei Bilder aus der Bauphase eingefügt.


    zum Werkzeug: Ich habe eine kleine Bandsäge und eine Oberfräse verwendet. Ansonsten kommt bei mir Handwerkzeug zum Einsatz (Handhobel, Handsäge, Stecheisen, ...). Aber eine gute Beschreibung des wirklich notwendigen Werkzeuges findet man auf der Webseite von Reiner Vogel.






    Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    vor einigen Tagen ist mein zweiter Gitterdobson (bis auf einige fehlende Details) fertig geworden und ich möchte Euch gerne kurz darüber berichten. Über Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen! :)


    Zielsetzung war der Bau eines kleinen 8“-Dobson, der zum einen als kompaktes Grab & Go Teleskop zum Einsatz kommen soll und zum anderen auch tauglich für Flugreisen und den Familienurlaub mit dem PKW ist.


    Meine Anforderungen waren daher:
    • gute Alltagstauglichkeit, schneller Aufbau
    • schwingungsarm und ausreichend schwer für gute Balance
    • kompakt und leicht genug für Familienurlaub mit dem PKW und für Flugreisen
    • die Transportkiste muss ins Flugzeug-Handgepäck passen
    • OAZ und Fangspiegel können zum Transport am Hut verbleiben
    • Stangen und Höhenräder müssen nicht in die Transportkiste passen
    • Riegel Quickfinder und 6x30 Winkelsucher


    Nach ein wenig Recherche im Netz habe ich mich für das bewährte Reisedobson-Konzept von Pierre Strock entschieden und mich im Detail primär an den Reisedobsons von Reiner Vogel orientiert. Vielen Dank an dieser Stelle an Reiner, für die Mühe, die er sich mit den exzellenten Beschreibungen auf seiner Webseite gemacht hat.


    Ich habe keinen extremen Leichtbau angestrebt, sondern den Schwerpunkt eher auf Alltagstauglichkeit und Stabilität gelegt. Das Gesamtgewicht beträgt daher recht hohe 8,5kg. Da bei einer Flugreise die Höhenräder und die Stangen in den Reisekoffer kommen, liegt die verbleibende Transportkiste trotzdem noch deutlich unter der 8kg Handgepäck-Grenze der meisten Fluggesellschaften.


    Insgesamt hat mir mein nun zweiter Teleskopbau wieder viel Spaß gemacht, wenn auch der Bau sich aus Zeitmangel und weil die Motivation zwischenzeitlich ein wenig abhanden gekommen war (Reisedobson in Corona-Zeiten), über einen recht längeren Zeitraum von drei Monaten erstreckt hat.


    Die ersten Einsätze des Teleskops waren vielversprechend, der Dobson ist recht schwingungsarm und trägt meine Okulare (generell bis ~500g, primär kommen Baader Morpheus zum Einsatz) ohne Balanceprobleme. Eine Bremse für das Höhenlager ist nicht notwendig, der Dobson hält die Position (vermutlich durch die großzügig dimensionierten Höhenräder) auch beim Okularwechsel.


    Der Dobson steht nun dauerhaft aufgebaut im Keller und kann dadurch in 3min mit einmal Laufen (OTA in der einen Hand, Rockerbox in der anderen Hand) in den Garten getragen werden. Daher ist der innere Schweinehund leichter zu überwinden und das Teleskop kommt öfter mal auf die Schnelle als Grab & Go für kurze Beobachtungssessions zum Einsatz. Für die Okulare und das andere Zubehör (inkl. kleinem Falthocker) nutze ich in diesem Fall einen kleinen Rucksack, so das tatsächlich mit einem Gang das ganze Equipment im Garten ist.


    Da der Spiegel nur 25mm dick ist, kühlt er recht schnell aus und die offene Bauweise reduziert zudem das Tubusseeing auf ein Minimum. Daher steht die thermische Anpassung spontanen Beobachtungen kaum im Wege. Es verbleibt eigentlich nur noch das Problem der thermischen Grenzschicht direkt über der Spiegeloberfläche, der ich noch mit einer Querbelüftung über einen kleinen, ansteckbaren Lüfter zu Leibe rücken werde.







    Optik:
    • gebrauchter 203/1000 Pyrex Hauptspiegel von Skywatcher, 25mm dick, 1750g schwer
    • aktuell kommt ein gebrauchter 50mm Fangspiegel von Skywatcher zum Einsatz, den ich aber noch durch einen 46mm Fangspiegel von Antares ersetzen möchte
    • 25% Obstruktion bei 17mm zu 100% ausgeleuchtetem Feld mit dem 50mm Fangspiegel
    • 23% Obstruktion bei 12mm zu 100% ausgeleuchtetem Feld mit dem 46mm Fangspiegel

    Hut:
    • Monoring aus 20x10mm Aluminium
    • Innendurchmesser: 245mm
    • OAZ: Kineoptics HC2
    • Sucher an einem Ausleger montiert
    • exzentrische Ross-Sackett Spinne
    • Hutblende aus 0,8mm Verglasungsfolie mit Velours beklebt



    Spiegelzelle:
    • 6-Punkt-Zelle
    • Dreieck aus 15mm Alu-Vierkantrohr
    • 3 Wippen aus 10mm Alu-Vierkantrohr
    • Laterallagerung gegen zwei Kunststoffschrauben bei jeweils 45° auf COG
    • Justage gegen Federkraft an zwei langen M6 Schrauben von oben


    Spiegelbox:
    • 9mm Birke-Multiplex Korpus mit 6mm Ringblende
    • Außenmaße BxHxT 290 x 110 x 290


    Stangen
    • 12mm Alurohre
    • Enden mit 10mm Dübeln gefüllt
    • mit Schrumpfschlauch ummantelt
    • Obere Klemmung: Rändelschrauben und geschlitztes Winkelblech
    • Untere Klemmung: Klemmblöcke (36mm) mit Spannhebeln statt Excenterhebeln


    Höhenräder
    • 50cm Kreisdurchmesser
    • 165° Kreissegment
    • 12mm Birke-Multiplex
    • Höhenlager: Teflon auf Resopal Kantenumleimer


    Rockerbox
    • 12mm Birke-Multiplex für die Seiten und den Boden
    • 9mm Birke-Multiplex für die Front und die Rückseite
    • Außenmaße BxHxT = 364 x 122 x 316


    Deckel der Rockerbox
    • 9mm Birke-Multiplex
    • Azimutallager: Teflon auf Formica Stardust
    • Führung über drei Kugellager
    • Krallen aus Alu-inkelblech an den vier Ecken


    Viele Grüße,
    Matthias