Beiträge von Mettling im Thema „M64 Das Schwarze Auge (Zeichnung)“

    Hallo Roland,


    Mit der Lage ist das so eine Sache. Klar, auch bei uns gibt es gute Nächte, aber die sind dann vermutlich eher vergleichbar mit Durchschnittsnächten bei Euch.
    Woran liegt‘s? Da kommt wohl einiges zusammen. Die tiefe Lage macht sicher einiges aus, ganz viel Staub und Luftfeuchtigkeit sammelt sich halt über dem Boden. Sobald man da raus ist, wird es schnell besser. Da reichen schon rund 100m aus, wie man immer wieder mal auf dem Aschberg bei Rendsburg gesehen hat, bevor der fast vollkommen überbaut wurde.
    Dazu kommt noch, dass Itzehoe in den Elbmarschen liegt. Teilweise sind wir hier unter Normal Null, die Luft ist immer feucht und die Feuchtigkeit reflektiert auch sehr gut die Lichtverschmutzung der Städte, Dörfer und einzelner Bauernhöfe, die beleuchtet sind als würden sie Außerirdische anlocken wollen. [xx(]


    Wie dunkel es hier im Norden sein kann, sehe ich jedes Jahr beim MTT in Mecklenburg. Du würdest den Himmel da vermutlich als ganz OK ansehen, für mich ist das jedes Jahr wieder eine Offenbarung. [:D]


    Aber beobachten und zeichnen kann man natürlich trotzdem. Des Spaß liegt ja nicht nur darin, das Maximum zu sehen. Überhaupt etwas zu sehen und gezielt zu beobachten bringt ja auch schon eine Menge Spaß. Und da ich mich eher auf Emissionsnebel spezialisiert habe, bringen schmalbandige OIII und H-Betafilter eine ganze Menge.
    Ich habe auf jeden fall viel Spaß unter meinem Himmel. Aber irgendwann will ich auch noch mal in die Alpen zum beobachten fahren. Vielleicht mal zu einem der Treffen dort.


    Bis dann:
    Marcus

    Hallo Roland,


    das ist auch eine sehr schöne Zeichnung. Interessant wie schmal und kontrastreich Du das Staubband gesehen hast. Mit erschien es diffuser, was ich auch versucht habe wiederzugeben. Ich denke dass bei so kleinen Objekten Seeing und Transparenz bei der Beobachtung eine große Rolle spielen. Und die sind bei mir ja meist eher mäßig.


    Vielen Dank:
    Marcus

    Hallo Freunde der Nacht,


    die Schönwetterkatastrophe setzt sich fort. Für uns toll, für die Bauern bei mir in der Umgebung schlecht. Die pflügen momentan die staubtrockenen Felder, was natürlich für ordentlich Staub sorgt. Dennoch hatte ich eine recht gute Nacht und als die Straßenbeleuchtung ab Mitternacht runtergedimmt wurde, stieg die Grenzgröße auch in meinem Garten mal wieder auf m5,5. Also gab es endlich mal ein paar Details in einigen Galaxien zu sehen.


    Ich habe, nachdem ich die letzten Nächte den Virgohaufen abgegrast habe, dieses Mal den Comahaufen und die Galaxien in Canis Venatici beobachtet. Da sind natürlich ein paar echte Pracksstücke bei: Hering, Haken, die Nadel, der Koi, M94, der Tie-Fighter und weitere. Der Comahaufen selbst zeigte zwar die helleren Galaxien als kleine Aufhellungen, blieb aber im Ganzen eher unspektakulär. NGC4725 (der Tie-Fighter) war aber sehr spannend und zeigte tatsächlich Details.


    Weggeblasen wurde ich aber, als ich noch mal einen Ausflug zu M64 gemacht habe. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich sie zuletzt beobachtet habe, das muss einige Jahre her sein. Ein von mir klassisch übersehenes Objekt. Das Staubband zeichnete sich bei hohen Vergrößerungen sehr schön ab. Schnell war die Entscheidung getroffen, diese Nacht das schwarze Auge zu zeichnen.
    Und hier ist es:



    Ich habe hier konsequent mit Ebenen gearbeitet und verschiedene Vergrößerungen eingesetzt. Das 26er Nagler für die Sterne, das 12er für den Umriss der Galaxie, das 5-8mm Speers Zoom für die Details. Die Galaxie selbst hat drei Ebenen: die diffuse Scheibe und der Kern, jeweils in weiß. Das Staubband habe ich dann in einer eigenen Ebene in schwarz drüber gelegt. Das ganze dann mit den Deckkraftreglern aufeinander abgestimmt und dann noch ein bisschen bereinigt.
    Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. So langsam traue ich mich an kompliziertere Objekte ran.


    Ich hoffe das Bild gefällt Euch.
    Bis dann:
    Marcus