Beiträge von TakFan im Thema „DSLR Einstieg in die Astrofotografie "DeepSky"“

    Hallo Frank,


    Av ist eine Einstellung am Drehknopf der Canon Kamera. Das ist die sogenannte Zeitautomatik. Der Automatik gebe ich dann noch +2/3 Blendenstufe.


    Alternativ: Bei ISO 800 habe ich zuletzt 1/60s genommen. Ging auch.


    Eine Flatfieldfolie erzeugt eine gleichmäßig ausgeleuchtete Fläche und wird zur Aufnahme der Flats auf die Teleskopöffnung gelegt. Beispielsweise sowas:


    https://www.gerdneumann.net/de…ield-panels-overview.html


    Wenn Du gegen solch einen gleichmäßg hellen Hintergrund belichtest, werden Staubkörner auf dem Chip / in der Optik abgebildet (als Abschattungen auf der hellen Fläche). Auch die Vignettierung der Optik wird damit erfaßt. Das braucht man zum rausrechnen dieser Störeffekte.


    Hier mal ein Beispiel wir sowas ausshen kann:



    CS
    Dirk

    Hallo Frank,


    Die Basis zur Astrofotografie ist eine solide Montierung, was leider ins Budget geht. Ich kenne mich am Markt nicht aus und kenne nur meine eigene, 20Jahre alte. Aber eine Monierung anderer Fabrikate mit Polsucher sollte auch Belichtungen bis ca. 2 Minuten bei sagen wir mal 500mm Brennweite ermöglichen, ohne MGEN oder ähnlichem. Und selbst, wen es nur 1 Minute ist, kann man fotografisch viel machen. Der MGEN (ein Produkt, was ich sehr schätze) ist eine Verbesserung, aber am Anfang nicht zwingend erforderlich.


    So zumindest meine Erfahrung. Ich würde zudem mit kleinen Brennweiten anfangen (max. 500mm).


    CS
    Dirk

    Hallo Frank,


    Erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum ablichten der DS Objekte! Das ist doch motivierend!


    Trotz der kurzen Belichtungszeiten hat Du Strichspuren. Hier fehlt die Einnordung und die Nachführung. Der Polsucher ist nachrüstbar, aber es fehlen ja Motore an der Montierung laut A.de Homepage. Das ist für die Astrofotografie ein Problem.


    Gruß
    Dirk

    Hallo Frank,
    Ich nutze eine unmodifizierte Canon 550D und seit 3 Wochen auch eine modifizierte Canon 550D. Reicht mir erst einmal. Umstieg auf mehr mache ich erst, wenn ich das Gefühl habe, die Bildbearbeitung und die Optik im Griff zu haben. Ich war mit der Unmodifizierten übrigens bisher auch zufrieden.
    Bei Deinem Polsucherkonzept stehen kurze Belichtungszeiten an. Probiere aus, ab wann die Sterne eirig werden.
    Ich mache immer Darks, Bias & Flats. Flats sind m.E. essentiell.
    Die genannten DS Objekte sind prima.


    Mein Ansatz:


    DSLR Kameraeinstellung
    Dateiformat: RAW + L (L für schnelle Voransicht und für Sortierung nach Belichtungszeit im Windows Explorer, da dies bei RAW nicht angezeigt wird, L kann später nach Sortierung der RAW gelöscht werden). Gearbeitet wird später nur mit den RAW Dateien (außer der PC geht in die Knie, dann nimm jpg).


    ISO: Bei Canon 550D am ehesten ISO800 (Bestes Signal /Rauschverhältnis dieses Modells)


    Belichtungszeit:
    a) Hintergund limitiert: Bei hellen Standorten wird die Aufnahme schnell gesättigt (z.B. 90s in DO-Mitte bei ISO 1600). Der Hintergund „säuft ab“.
    b) Guiding limitert: lange Belichtungen brauchen ein funktionierendes Guiding. Bei meiner EM-200 gehen bei 600mm Brennweite max. 2-4Minuten ohne Guiding (je nach Güte der Ausrichtung). Mit Guiding länger.
    c) Risiko limitiert: Je länger die Belichtungszeit, des höher die Wahrscheinlichkeit von Satellitenspuren, etc.
    d) Gesetz der hohen Zahl: Je mehr Aufnahmen, desto besser gelingt es das Rauschen zu reduzieren
    e) Zeit limitiert: Lange Lights Aufnahmen verlangen viel Zeit für die Darks
    f) Seeing: Je kürzer die Belichtungszeit (2s z.B.), desto besser die Bildschärfe
    g) Je mehr Aufnahmen, desto mehr Rechenzeit bei der Bildbearbeitung


    Kameramodus: „Manuell“ & Belichtungszeit „Bulb“. Ansteuerung über MGEN (alternativ Funkauslöser mit entsprechender Kameraeinstellung)


    Weißabgleich: egal (Automatisch), da im RAW Format gespeichert wird (kein Weißabgleich vor Speicherung).


    Bildschirm: Für Aufnahme Helligkeit runter regeln oder Bildschirm während der Aufnahme aus (Strom sparen, Augenadaption).


    Aufnahmen
    Lights: Die eigentliche Aufnahme. Möglichst viele.


    Darks: Selbe ISO und selbe Belichtungszeit wie Lights. Anzahl: ~50% der Lights aber muss nicht mehr als 30 sein. Es geht m.E. nicht ohne Darks (auch nicht durch dithern). Bei gleicher Temperatur wie Lights (+/- 1°C). Teleskop und Kamerasucher abgedeckt.


    Bias: Selbe ISO und kürzest mögliche Belichtungszeit (1/4000). Anzahl: ~50% der Lights. Rund 100 Stück sind gut. Kann auch aus anderen Nächten wiederverwendet werden. Teleskop und Kamerasucher abgedeckt.


    Flats: Selbe ISO (eigentlich egal) und auf Av mit +2/3 gegen Flat Field Folie. Anzahl: ~50% der Lights. Kameraposition muss unverändert gegenüber Lights bleiben, sonst ist die gesamte Aufnahmeserie umsonst gewesen.



    Viel Erfolg!
    Dirk