Beiträge von Wombat im Thema „Umstieg von Pollux 150/750 auf Dobson“

    Hallo Matthias,
    Deine Antwort ist großartig und trifft es auf den Punkt.
    Ich habe auch sehr lange (seit 1984!) nur mit einem 60/800 Refraktor beobachtet. Dann mit einem 80/910. Deshalb hat mich die Ausweitung meines Beobachtungsspektrum mit den 10 Zöllern Dobson und Meade SC überwältigt und begeistert mich immer noch bei jeder Beobachtung. Leider gibt es sehr viele Neulinge hier, die geprägt sind von den Hubble- oder Sofia-Bildern. Da können diese Leute ja nichts dafür. Sie haben halt keinen Hintergrund oder Wurzeln als Amateurastronomen. Das führt oft zu schlimmen Enttäuschungen und vielen Rückläufern bei den Shops. Gerade deshalb empfehle ich wirklich jedem, zuerst einmal bei einem Beobachtungsabend bei der Volkssternwarte oder bei den lokalen Sternfreunden mit reinzuschauen. Dann kann jeder nachvollziehen, welchen eignen Himmel jedes Instrument hat und welchen nicht!
    Liebe Grüße
    Guido
    WOMBAT

    Ich habe seit ein paar Tagen den Orion XT10i im Einsatz. Mit vier Okularen: Hyperion 21mm, Meade 5000er UAW 14mm, Hyperion 10mm und einem Meade 5000er UAW 6,7mm. Die Performance des 10'' ist schon klasse. Die mitgelieferten Okulare sind absoluter Billigmist. Der Unterschied von Qualität und Einblickkomfort bei einem Oklular der gehobenen Mittelklasse wie dem Baader Hyperion absolut gewaltig. Deshalb muss man in jedem Fall 2-3 höherwertige Okluare einkalkulieren (ich rede jetzt nicht von TeleVue und ähnlichen Spitzenoptiken). Sonst ist der Kauf eines 10er oder sogar 12 Dobsons oder noch größer absoluter Quatsch.


    Das IntelliScope Push-To-System arbeitet perfekt. Den Sucher brauche ich an jedem Abend genau 2x: Für die Suche nach den beiden Kalibier-Sternen. Danach nicht mehr. Auch einen Telrad habe ich bislang nicht vermisst. Go-To und die damit verbundene Nachführung auch nicht. Ich beobachte aber rein visuell. Fotografieren möchte ich mit dem Dobson nicht.


    Der Orion 10er Dobson hat ein Tubus-Gewicht von 14 kg und ein Rockerbox-Gewicht von 12 kg. Beide Teile bekomme ich separat sehr gut getragen. Das ganze Gerät hat somit knapp 26 kg. Das bekomme ich mit allen Kräften gerade mal 10 Meter getragen. Das Ding ist ja nicht klein. Ich trage den 10er also mit etwas Mühe vom Wohnzimmer in den Garten und dann nach Beobachtungsende zurück. Für mich ist damit der 10er Volltubus absolut ideal, da er haarscharf an der Grenze zur maximalen handlbaren Gewicht und Größe ist. Weniger Öffnung möchte ich auch nicht haben. Der Volltubus lässt sich robust im Auto transportieren (ich fahre wöchentlich zu Beobachtungs-Sessions 30 km weg). Man spart sich den Aufbau des Gittertubus und die Kollimation. Ich habe die "padded Bag" von Orion für den Tubus und damit ist die Optik sicher beim Transport und der Dobson binnen 1 Minute einsatzklar. Tubus in die Box stecken und die beiden Rändelschrauben anziehen, Sucher montieren - fertig.


    Der Orion 12er ist beispielsweise für mich mit seinen 38 kg Gewicht nicht mehr alleine transpotabel. No way! Und den sehr großen Voll-Tubus mit alleine schon 23 kg Gewicht möchte ich auch nicht ins Auto heben oder in den Keller tragen. Man muss ja aus Rücksicht auf die Kollimierung ganz sanft absetzten und nirgends anstossen. Und der Orion 12 ist noch leicht, wenn ich mal Dobsons von Omegon oder die Meade Lightsbridges so vergleiche.


    Ich habe mir mal einen Omegon Volltubus 12er angeschaut, der war für mich absolut untransportabel in der Kombination von Sperrigkeit und Gewicht. Ein wahnsinns Volltubus-Monster. Wenn man ihn nicht in Natura sieht, kann man sich nicht vorstellen, wie unhandlich groß so ein 12er ist mit Volltubus.


    Wenn ich Lust auf mehr Öffnung bekomme, wirds ein Orion XX14i werden! Oder ein Dobson von Taurus... Gerade so groß, dass man noch keine Leiter zum Reinblicken benötigt!


    WOMBAT