Beiträge von portaball im Thema „APM 150mm 90° SD Bino“

    Hallo Norman,


    ja, es ist wirklich schön und vor allem praktisch geworden, aber der Aufwand war heftig.


    Ein Südhang ist zum Beobachten eine tolle Sache, ich habe durch die erhöhte Lage freie Sicht von Nordwest bis Nordost, fast bis zum Horizont.

    Dennoch ist das Licht der Nachbardörfer durch Berge ringsherum abgeschirmt.

    Das Licht aus der Nachbarschaft hält sich in Grenzen, die in meine Richtung eh schon abgeschirmte Strassenbeleuchtung wird um 12 Uhr ausgeschaltet.

    Dennoch werde ich das Licht der direkten Nachbarn durch Paravents noch zusätzlich abschirmen.

    Dazu wohnen wir in einer Sackgasse, Lichter durch Autos gibt es deshalb praktisch nicht.


    Aber der Boden hier ist steinig bis felsig, die Spitzhacke war also angesagt...

    Es führt auch nur eine schmale Treppe hinters Haus, also musste das Material per Eimer zum Container vors Haus geschleppt werden.

    Die Pflaster - und Sandsteine wie auch der benötigte Split gingen dann auf dem selben Weg in die umgekehrte Richtung.


    Aber das Ergebnis entschädigt total für die Plackerei


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    Ja, Du hast Recht, für mögliche Optimierungen bin ich immer offen :)

    So denke ich z.B. anstatt des Elephant Stativs mit der Kurbelsäule über eine Hydrauliksäule nach, wie Georg sie unter seinem 150er APM einsetzt.

    Hydraulisches Heben und Senken anstatt Kurbeln sowie keine Stativbeine als Stolperfallen hätte schon was :)


    Ja, nun wo ich das Glas endlich regelmäßig nutzen kann war es an der Zeit das Profilbild anzupassen.

    Das Alte waren aber nicht die Celestrons sondern mein 125er Borg und das alte 150er APM, welches mir Markus freundlicherweise mal einige Zeit zum Test ausgeliehen hatte.


    Grüße Jochen

    Hallo Holger,


    ich mag nicht ausschliessen, dass ich das APM mal ins Wohnmobil packe und auf einen Alpenpass fahre.

    Aber das Timing bezüglich passendem Wetter ist halt auch immer tricky.


    Was ich aber nicht machen werde ist hier in der Umgebung noch bessere und dunklere Orte aufsuchen, der Gewinn wäre nur marginal und steht in keinem Verhältnis zum Aufwand.

    Zumal ich an diesem Südhang auch freien Blick von NW bis NO habe, nur der Norden ist versperrt.

    Das ist schon extrem nett.


    Wie Du schon sagst, jetzt steht einer regelmäßigen Nutzung nichts mehr im Weg, die paar Meter zum Beobachtungsplatz sind einfach zu bewältigen und das wetterfeste Stativ lasse ich eh einfach draussen stehen.


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    genau das sind auch meine Gedankengänge.

    Etwas Gewicht könnte man sparen, kleineres Bino, Carbonstativ, Gabel statt Fluidhead...

    Aber alles mit Nachteilen wie mehr Gewackel und weniger Performance.

    Da nehme ich dann lieber den Standortnachteil in Kauf, irgend einen Kompromiss muss man nunmal eingehen...


    Die letzte Nacht war ziemlich gut, gegen 1 Uhr war die Milchstrasse mit bloßem Auge gut sichtbar und ich habe mal einige Objekte mit dem APM, Canon und Zeiss angeschaut.


    Das APM ist einfach nur der Hammer!

    Ich habe es jetzt 100% genau ausgerichtet und den Fluidhead perfekt justiert, man dirigiert das Glas mit der Nase dahin wo man es haben will und es steht sofort still.

    An Saturn, ich denke der beste Saturn, den ich je gesehen habe, ging ich bis 240x und es wackelt nichts, kein Nachschwingen - ich bin restlos begeistert!

    Mit dem 17er Ethos durch die Milchstrasse wandern ist unglaublich, man ertrinkt förmlich in einem Meer aus feinsten Sternpunkten.

    Natürlich war ich auch bei meinem Liebling, dem Doppelcluster - WOW

    Und ich habe natürlich M13 besucht, den ich in meiner Erinnerung mit dem Doppel C8 und Doppel C11 so unglaublich gut gesehen hatte.

    Ich stellte mich auf eine Enttäuschung ein, aber weit gefehlt.

    Vielleicht nicht ganz so hell wie mit den großen Spiegeln, aber das macht die Qualität der Optik meiner Meinung nach mehr als wett, er wirkt wie ein Haufen funkelnder Diamanten.


    Canon und Zeiss sind doch unterschiedlicher als erwartet.

    Am Mond punktet das Zeiss mit der höheren Vergrößerung und bei Saturn sieht man die schwarzen Flecken zwischen Planet und Ringen, wo das Canon nur einen in die breite gezogenen Stern zeigt.

    Das Zeiss is merklich dunkler als das Canon, was man in der Milchstrasse und an Doppelcluster deutlich bemerkt.

    Dafür punktet es klar an M13 und M31

    Erstaunlich auch wie viel 3° zu 3,7° am Himmel in Sachen Suchen und Orientierung ausmachen.


    Am Ende kann ich nur den abgedroschenen Satz "Jedes Fernglas hat seinen Himmel" zitieren, denn tatsächlich hat jedes Instrument seine ganz speziellen Vorzüge und Nachteile.

    Man muss sich halt darauf einlassen um jedes Glas unter den gegebenen Bedingungen geniessen zu können.


    Die Eindrücke der letzen Nacht bestärken mich in meiner Entscheidung und ich denke, ich habe nun wirklich den richtigen Weg eingeschlagen.


    Gestern habe ich den Transportkoffer des APM auf den Speicher gewuchtet, der wiegt alleine schon 15 Kilo ...


    Grüße Jochen

    Ich besitze das 150er APM ja nun seit fast 1,5 Jahren

    Sehr viel habe ich damit in der Zeit nicht beobachtet, was verschiedene Gründe hat


    Einer davon war, dass mein alter Beobachtungsplatz im Garten einen zu kleinen Durchmesser hatte.

    Stand das Glas in der Mitte kämpfte man entweder mit der Wand im Rücken oder man hangelte sich bei Dunkelheit am Abgrund entlang.

    Das Glas mit Stativ je nach Beobachtungsrichtung umstellen löste das Problem zwar, war aber überaus lästig.


    Obwohl das Glas mit Zubehör ja portabel ist habe ich von dieser Möglichkeit bisher genau einmal Gebrauch gemacht, und das war eine ziemliche Schlepperei.

    Nicht nur die Gewichte, auch die Größe der Komponenten sind ein nicht zu unterschätzender Faktor, ein PKW ist damit gut gefüllt und auch in der Heckgarage des Wohnmobils ist dann nicht mehr sehr viel Platz.


    Bis vor Kurzem spielte ich noch mit den Gedanken mir ein leichtes Carbonstativ mit Kurbelsäule zu kaufen, aber das hätte mir vieleicht 5 Minuten und 5 Kilo gespart, das macht nun auch nicht den entscheidenden Unterschied.


    Nachdem mein neuer Beobachtungsplatz nun fertig ist, wunderbar funktioniert und die Wege dorthin nur 10 Meter betragen habe ich eine Entscheidung getroffen.

    Ich werde das Glas zukünftig ausschliesslich im Garten benutzen und nicht mehr zu anderen, besseren Beobachtungsplätzen schleppen.

    Mein Garten ist lichtteschnisch zwar nicht perfekt, einige Nachbarfenster sind immer erleuchtet, aber da ich in einem recht kleinen Dorf lebe das ringsherum von Bergen eingeschlossen ist und es auch keine Lichtglocke einer Stadt gibt, ist die Situation soo schlecht gar nicht.

    Ich kann immer noch sehr regelmäßig die Milchstrasse mit bloßem Auge sehen.



    Klar, für besondere Situationen wie einen Kometen, der vom Garten unbeobachtbar ist würde ich das Ding auch wieder schleppen, aber sonst nicht.


    Für Unterwegs und im Urlaub werde ich zukünftig ausschliesslich mit stabilisierten Handferngläsern arbeiten, deshalb habe ich mein Canon 15x50 auch gerade mit einem 10x42 und einem Zeiss 20x60S ergänzt.


    Von der Bequemlichkeit geht einfach nichts über einen bequemen, verstellbaren Liegestuhl und ein stabilisiertes Fernglas


    Natürlich habe ich auch über ein kleineres Bino mit Wechselokularen nachgedacht, 120, 100 oder 82mm aber das macht für mich einfach keinen Sinn.

    Dann schleppe ich wieder ein Stativ, Fluidhead und Okularkoffer, die Leichtigkeit ist somit verloren.


    Ich fühle mich mit dieser Entscheidung gerade richtig gut und habe das Gefühl nach vielen Irrungen und Wirrungen endlich angekommen zu sein.


    Grüße Jochen

    Nachdem die erste Serie der Kurbelsäulen aus China ausverkauft ist wurde heute der Nachfolger vorgestellt.

    Er wurde nochmals verbessert und hat nun die doppelte Anzahl Kugellager zur Führung der Säule.

    Dafür wurde der einstellbare Teflonring oben weggelassen.


    Die größte Verbesserung ist aber, dass nun alle Kugellager in Rillen laufen, also auf der ganzen Fläche tragen.

    Außerdem haben jetzt alle Kugellager 14mm Durchmesser, bei der alten Säule hatten die Lager, die auf der RUndung der Säule liefen nur 11mm Durchmesser.


    Hier die offizielle Vorstellung:


    New heavy duty geared column 2nd Production Run - Vendor and Group Announcements - Cloudy Nights
    New heavy duty geared column 2nd Production Run - posted in Vendor and Group Announcements: First generation sold out quickly, please see here. Now we have 2nd…
    www.cloudynights.com


    Meiner Meinung nach ist die Säule nun absolut perfekt, es gibt keine andere Säule, die in Sachen Präzision und leichtem Kurbeln selbst höchster Lasten auch nur in die Nähe kommt.


    Grüße Jochen

    Nachdem jetzt doch so viele Nachfragen zum StarSense Explorer kommen hier nochmal ein paar Erklärungen.


    Das System selbst ist in diesem Video ab 8:25 recht gut beschrieben, davor geht es nur um das Teleskop:


    https://www.youtube.com/watch?v=LY929ih9-7Q&t=933s


    Ich habe mir ja einen Smartphone Halter speziell für mein iPhone gebaut, weil ich den Originalen aus Plastik nicht so ansprechend fand, auch wenn er natürlich einwandfrei funktioniert.

    Dabei habe ich nur noch den Spiegel samt Blendschutz vom Originalteil verwendet.

    Ich bin einfach kein Freund von Plastik und das Auge isst ja auch mit :)


    In diesem Halter lässt sich das iPhone auch reproduzierbar einlegen, sprich auch beim nächsten Beobachtungsabend stimmt die Ausrichtung noch.



    Der Halter selbst sitzt auf einem kleinen Kugelkopf:



    Auch wenn das alignment in der App wie im Video beschrieben natürlich funktioniert, mit dem Kugelkopf geht es noch einfacher und genauer.

    Dafür nehme ich irgend einen Stern ins Zentrum der Okulare und bewege den Smartphonehalter dann so lange, bis genau dieser Stern auch im Fadenkreuz der App ist.

    Danach passt die Ausrichtung zu 100%


    So sieht das gesamte Setup aus:



    Ich bin davon extrem begeistert.


    Keine Geber, die ich an die Montierung adaptieren muss, keine Kabel, keine Batterie.

    Man braucht keine 2 Sterne zur Ausrichtung, ein x-beliebiger reicht aus.

    Das Finden und Anfahren von Objekten ist total einfach und intuitiv.

    Ein - Auszoomen in der App ermöglicht einem immer den benötigten Massstab und Details.


    Natürlich kann man mit der App auch Objekte identifizieren, dazu muss man sie einfach antippen und bekommt dann die gewünschten Informationen angezeigt.


    Dass die App aus dem Hause Sky Safari kommt und einen identischen Aufbau hat ist für mich das Tüpfelchen auf dem i, da ich meine ganzen Beobachtungsplanungen mit Sky Safari mache.

    Hier die Anleitung für den Redmode unter iOS:


    https://www.cloudynights.com/t…safari-full-red-mode-tip/


    Zuerst muss man den Rotfilter setzen und dann den Zugriff als Shortcut einrichten.

    Dann reicht ein dreifaches schnelles Drücken des Einschaltknopfes um von rot auf normal und zurück umzuschalten.


    Der große Vorteil ist, dass dann wirklich alles rot ist, also auch die Statuszeilen und eventuell aufpoppende Apps.


    Zu Android kann ich leider nichts sagen, solche Dinger fasse ich nicht an :)


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    Nutzt Du iOs oder Android?

    Für iOs kann ich Dir eine Anleitung schicken, wie Du das ganze Display per Kurzbefehl in den Rotmodus versetzen kannst.

    Das ist deutlich besser als der Nachtmodus der App, denn dann sind auch die Statuszeile und eventuell aufpoppende SMS ect. Rot.


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    aktuell arbeite ich noch mit dem iPhone.

    Ich will bald ein neues iPad Pro bestellen, das hat ne leicht andere Kameraposition, deshalb baue ich an dem iPad Halter nicht weiter.


    Ich schalte das iPhone komplett auf Rotlicht und dimme es auch ein wenig.

    So stört es mich nicht, allerdings war ich bisher auch nur im Garten, wo es eh nichts stockdunkel ist.

    Ich denke aber durch weiteres Dimmen kann man das jeder Situation anpassen.


    Ich mag es schon zentral auf dem Bino haben, erstens ist es da am einfachsten zu befestigen, steht nicht seitlich raus und zeigt auch direkt in Beobachtungsrichtung.

    Man kann schnell den Blick von den Okularen aufs Display richten und zurück.


    Grüße Jochen

    Vielleicht ein Flaschenzug mit Motor und einem Fußschalter?


    Ja, man macht sich permanent Gedanken zum Optimieren, um sich das Leben leichter zu machen, damit der innere Schweinehund weniger Chancen hat einen vom Beobachten abzuhalten.


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    hast Du keine Möglichkeit einen kleinen (Motor) Flaschenzug an die Decke des Balkons zu machen um den Apo zumindest abzusichern aber auch einfacher positionieren zu können?

    25 Kilo sind ja nicht die Welt und mit 2K Klebedübeln geht sowas auch mit kleinen Bohrungen sicher zu befestigen.


    Grüße Jochen

    Danke Jörg!


    Du hast Recht, ich mag keine Fummelei und Technik beim Beobachten, schon Filterwechsel sind mir ein Graus, Okulare wechseln geht gerade noch eben so :)


    Dennoch ist das Thema interessant und Basteleien sowie mit der Drehbank Adapter Anfertigen mag ich je sehr gerne.

    Deshalb werde ich mir mal so ein Keilprisma besorgen und damit monokular herumspielen, auch um zu sehen was genau es im Positiven und Negativen bewirkt.


    Planeten sind ja nicht meine Paradedisziplin, auch wenn ich speziell Saturn ganz gerne mag.

    Da mein Bino alles irgendwie ganz gut, aber nichts ausgesprochen perfekt kann wird es immer ein Kompromissgerät für alle Disziplinen bleiben.

    Da ist es wohl vernünftiger den jeweiligen Einsatz den Gegebenheiten anzupassen, sprich Planeten besser dann zu beobachten, wenn sie höher am Himmel stehen.


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    wenn ich Dich richtig verstehe sind die einfachen Keilprismen fürs Bino nicht geeignet, weil ich damit wegen der Strahlablenkung keine deckungsgleiche Bilder mehr bekomme.

    Systeme aus mehreren verkitteten Keilplatten würden dieses Problem zwar lösen, passen beim Bino aber nicht zwischen Fokussierer und Okulare.

    Wo genau liegt denn hier das Problem, legen diese Teile den Fokus weiter nach innen oder nach aussen?


    Das schnelle Öffnungsverhältnis der Binos scheint auch ein Problem bei der Verwendung von SDCs zu sein, oder?

    Wäre das mit einer Barlow zu lösen?

    Klar wäre das Feld dann kleiner, aber es geht ja ausschliesslich um Planeten...


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    ich denke die Keilprismen sind primär für die Planetenbeobachtung interessant, also bei kurzbrennweitigen Okularen.

    Hierfür sollten auch kleine Keilprismen mit z.B. 25mm Durchmesser reichen.


    Der Plan war sie zu adaptieren, in beide Okulare einzuschrauben und dann die Okulare zu drehen, bis die Farbsäume weg sind.

    Ich denke, dann sollten auch beide Prismen automatisch parallel ausgerichtet sein und man keine Doppelbilder sehen.


    Wo ist der Denkfehler?


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    ja, Dietmar hat mich auch schon angeschrieben und ich werde mir mal zwei Keilprismen besorgen und damit experimentieren :)


    Die Helligkeit bei Jupiter ist definitiv ein "Problem" wahrscheinlich ist es am Besten nur bei idealem seeing zu beobachten wenn man die maximale Vergrößerung nutzen kann, die dann auch entsprechend abdunkelt.


    Dennoch habe ich gestern oft an alte Zeiten gedacht wie mich damals die Spikes an Jupiter in den Wahnsinn getrieben haben.

    Dieses Thema ist zum Glück erledigt :)


    Grüße Jochen

    Ab gestern Nachmittag sah es so aus als könnte sich gegen Mitternacht für 2-3 Stunden eine Beobachtungslücke ergeben, genau dann, wenn auch die Planeten sichtbar werden.

    Als ich dann ab 23:00 Uhr Sterne sehen konnte habe ich mal aufgebaut.


    Ich wusste, dass die Bedingungen nicht perfekt sein würden, aber ich wollte insbesondere auch sehen wie "groß" Saturn und Jupiter mit meinen Okularen sein würden, sprich ob ich mit den mit dem 150er möglichen Vergrößerungen zufrieden sein würde oder mach mehr gelüste :)

    Auch wollte ich sehen ob die XWA 4.7 und 3.5 überhaupt sinnvoll an den Planeten einsetzbar sein würden.


    Und ich wollte mich endlich mal an Pluto und Neptun versuchen, die ich beide bisher noch nie gesehen hatte :)


    Wirklich gut waren die Bedingungen nicht, es waren immer Zirren in der Luft, dazu kam der Vollmond, der durch einen deutlich sichtbaren Hof geziert war ...

    Der Rand des Mondes flimmerte deutlich und zeigte stellenweise auch etwas Farbe.

    Auch Sterntests zeigten ziemlich zappelnde Beugungsfiguren.

    Dennoch ging ich es an, ich wollte Saturn endlich mal wieder in guter Größe und Qualität live sehen.


    Das StarSense System hat wieder perfekt funktioniert, einmal justiert trifft es während der gesamten Beobachtungszeit zu 100%, man macht sich keine Gedanken mehr darüber und nutzt es einfach.

    Toll ist, dass man dadurch problemlos zwischen den Objekten hin und her springen kann ohne jedesmal lange suchen zu müssen.

    Ich fokussiere beim Okularwechsel sehr gerne an einem mittelhellen Stern, was ich mir früher gerne verkniffen habe weil die Suche nach dem eigentliche zu beobachtenden Objekt so lästig war.

    Dank StarSense ist das nun völlig unproblematisch.


    Da Saturn und Jupiter noch hinter einem Berg waren versuchte ich mich zuerst an Pluto, der recht nah am Vollmond stand - keine Chance...


    Als Saturn dann endlich sichtbar wurde waren die ersten Bilder ziemlich enttäuschend, aber als er nach 30 Minuten höher am Himmel stand kam bei mir doch noch Begeisterung auf.

    Auch Saturn zeigte in den Okularen einen deutlichen Hof, was für die Feuchtigkeit in der Luft sprach :(

    Dennoch war er relativ knackig und Cassini war anfangs blickweise, später durchgängig sichtbar.

    Die Vergrößerung konnte ich mit der Zeit von 140 über 180 bis 240x steigern, die Bedingungen wurden immer besser, waren aber lange nicht perfekt.

    Von den Monden war nur Titan sichtbar, wie gesagt, der Himmel war sehr hell...


    Bei Jupiter dann das selbe Spiel, zuerst nicht besonders gut aber mit zunehmender Höhe und fortschreitender Zeit wurde es besser.

    Natürlich waren Wolkenbänder zu sehen, aber leider doch ziemlich kontrastarm.

    Durch die größere Helligkeit hatte Jupiter auch einen ausgeprägteren Hof als Saturn, und auch an den Rändern von Jupiter waberte es deutlich.

    Vier Monde waren zu sehen, blickweise sogar klar als Scheibchen, für mich ein völlig neues Erlebnis


    Gegen 3 Uhr wurden die Bedingungen wieder schlechter und ich habe abgebaut, natürlich nicht ohne vorher noch einen Blick auf den hinterm Berg vorlugenden Neptun zu werfen


    Natürlich habe ich auch dieses mal mein übliches Spiel gemacht ein Auge zu schliessen und direkt mit der beidäugigen Beobachtung zu vergleichen.

    Dabei ging es mir dieses mal nicht um die erhöhte Lichtsammelleistung sondern ich wollte sehen, was es mit der zusätzlichen virtuellen Vergrößerung auf sich hat.

    Man liest ja immer der Faktor sei um 1.25 und ich denke das kommt hin, ein im Gesichtsfeld zentrierter Saturn erschien mir mit beiden Augen um 25% größer als mit einem Auge.

    Wirklich toll ist aber die Plastizität die der Planet mit 2 Augen gewinnt, nein, natürlich nicht dreidimensional, aber deutlich irgendwie plastisch und wirklich sehr ästhetisch.


    Schon nach den wenigen Beobachtungen ist mir die Technik in Fleisch und Blut übergegangen, alles ist völlig intuitiv, man benutzt es einfach und kann sich komplett aufs Beobachten konzentrieren.


    Auch wenn die Bedingungen bestenfalls mittelmäßig waren kann ich sagen, dass ich noch nie so einen tollen Saturn gesehen habe, auch nicht mit dem 12.5" Portaball.

    Meinen persönlichen Bedarf an "Planetenteleskop" erfüllt das Bino mit Bravur, mehr brauche ich nicht.

    An offenen Sternhaufen sowie Milchstraßenwandern ist es erwartungsgemäß perfekt und an Galaxien hat es meine Erwartungen sogar übertroffen.

    Selbst faint fuzzies, die ich bisher (monokular) immer recht langweilig und uninteressant fand, haben mit dem 150er Bino ihren Reiz, was ich so niemals erwartet hätte.

    Der weak point sind definitiv die Kugelsternhaufen, hier ist mehr Öffnung nicht zu kompensieren, aber dessen war ich mir immer bewusst.

    Was aber nicht bedeutet, dass man nicht mit Freude Kugelsternhaufen beobachten könnte, aber 12.5" glänzen da doch deutlich mehr...

    Was mit Filtern in Sachen Nebel möglich wäre werde ich erst gar nicht ausprobieren, zu diesem Thema schlage ich ja einen komplett anderen Weg ein.


    Auch mit meiner Okularwahl bin ich sehr zufrieden, ich mag einfach diese weiten Felder und an der optischen Qualität habe ich absolut nichts auszusetzen.

    Meine Angst, dass die Nachführung bei 240x schon in Stress und durch Nachschwingen zittrige Bilder ausarten könnte war absolut unbegründet.


    Fazit:

    Das 150er APM erfüllt meine Erwartungen zu 100%, eher werden sie sogar noch übertroffen.

    Auch die Wahl der Montierung mit Stativ, Kurbelsäule und Fluidhead ist perfekt.

    Ich kann mir kein Instrument vorstellen, welches mir (bei gleicher usability) so viel Freude machen könnte.

    Deshalb weiss ich auch, dass ich mich nicht mehr nach anderen Instrumenten umsehen muss, für mich ist damit das maximal machbare erreicht.


    Allerdings muss auch der Himmel dazu passen, bei Beobachtungen unter nicht 100% perfekten Bedingungen kann das Instrument seine Qualitäten natürlich nicht ausspielen.

    Ich bin wirklich gespannt, was mich da noch an den Okularen erwartet, wenn die Bedingungen mal wirklich stimmen...


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    die Frage ist für mich auch die usability dieser Dinger.

    Ich mag es ja generell sehr einfach und bei einem Restlichtverstärker gibt es einen Einschalter und einen Knopf für den Grad der Verstärkung.

    Digitale Nachtsichtgeräte sind ja im Prinzip Digitalkameras und dort muss man sich dann wie bei diesen durch Menues hangeln, und das im winzigen Sucher.

    Das ist definitiv nicht das, was ich will.


    Der Reiz für faint fuzzies ist bei mir inzwischen erstaunlicherweise auch angekommen, früher fand ich die total uninteressant.

    Aber im 150er Binos mehrere Galaxien z.B. in der Jungfrau gleichzeitig im Sichtfeld zu haben hat schon was besonderes, auch wenn es nur verschieden geformte graue Fleckchen sind.


    Tatsächlich war das sogar der Grund, weshalb ich mir doch mehr Öffnung wünschte, was aber realistisch nicht geht.

    Und so kam ich auf die Restlichtverstärker als Aperturbooster :)


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    Die Kameraseite ist nicht das Problem, hier passt die Auflösung, Rauschverhalten und Empfindlichkeit.

    Das Problem ist die Seite, in die man reinschaut, hier gibt es wohl noch keine Displays mit ausreichend feiner Auflösung.


    In Sachen digitaler Nachtsichtkamera ist die Sionyx aktuell das Mass der (bezahlbaren) Dinge:


    https://de.sionyx.com/products/aurora-pro


    Im Bereich Unbezahlbar geht natürlich etwas mehr :)


    https://www.youtube.com/watch?v=8bTgG2Ft4xQ


    Grüße Jochen