Beiträge von Stathis im Thema „60 cm f/3,3 Meniskusspiegel“

    Hallo Matze,
    ich weiß gar nicht, warum das auf dem Video so locker ausschaut. Bestimmt der Vorfüheffekt[8D]. In Wirklichkeit war das für mich ein ziemlicher Kraftakt mit viel Schweiß. Hab mal zum Spaß die Pulsuhr angelegt:



    Pulswerte fast wie früher beim laufen, ich musste immer wieder kurze Pausen einlegen. Vor vielen Jahren beim polieren des http://24" Kyklopas war das Tool 4 kg schwerer und ich tat mich trotzdem leichter. Lag damals sicher an der Pechhärte, Raumzeitfaltung und durch die hohe Geschwindigkeit schräg gestellter Pechhautwellen[:D] Dafür dauerte das auspolieren damals 16 statt der 7 Stunden Nettozeit.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RuedigerH</i>
    <br />
    lass Dir den dicken Spiegel bitte nicht wieder auf den Fuß fallen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das war damals ein noch dickerer, dieser hier liegt ja vorerst nur harmlos dumm auf dem Tisch und wird als high End Unterlage missbraucht.

    Hallo Rudi,


    danke Rudi für deine Anmerkung. Ich habe sie zum Anlass genommen, die Bilder auf der Webseite etwas ausführlicher zu beschreiben, damit es klarer wird.


    Hier ein neues Bild, das den Aufbau verdeutlichen soll (klick aufs Bild zum vergrößern und lesen der Schrift):



    Der Meniskusspiegel liegt auf dem Unterlagenspiegel mit gegengleichem Krümmungsradius und wird häufig gegen diesen gedreht. Ab 15 my Microgrit und beim polieren habe ich eine schwarze 1 mm weich- PVC Teichfolie als Ausgleichsmatte zwischen dem Meniskusspiegel und dem Unterlagenspiegel gelegt. Wenn ich die Teichfolie nass mache und den Meniskus auflege, schwimmt dieser geradezu frei auf und lässt sich leicht drehen.


    Hast du das Video vom Polieren angeschaut? Da sieht man, wie der Meniskusspiegel auf dem Unterlagenspiegel + Folie gedreht wird:
    http://www.stathis-firstlight.…m_f3.3/pics/polishing.mp4


    So ein zweiter 610x40 mm Spiegel mit planer Rückseite als Unterlage ist natürlich purer Luxus. Ich denke, genau so gut kann man eine Form aus Gips oder ähnlichem gießen und darauf Teppich legen. Solange der Spiegel immer auf der Unterlage gedreht wird, braucht diese ja nicht so 100% genau zu sein, wie mein eingeschliffener Spiegel. Ich glaube, so machen es Kai und Jörg bei ihren Menisken.
    p.s. Kai hat ein Sandwich aus Glasfaser + Styrodur-Kern mit Epoxi geklebt:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=184941


    Ich habe diesen dicken Rohling einfach da (vor vielen Jahren von Newport USA für teures Geld importiert), da habe ich ihn in den Schleifzyklus mit eingebaut und werde ihn ebenfalls fertig polieren, was natürlich noch mal richtig viel Arbeit ist. Dann werde ich auch einen guten Vergleich haben, wie sich der dünne Meniskus gegen den dicken klassischen beim Polieren und im Teststand verhält. Das wird aber noch eine ganze Weile dauern. Erst mal muss der Meniskus in Form gebracht werden.

    Es ging immer etwas weiter mit der großen Kontaktlinse. Heute habe ich die Webseite auf dem aktuellen Stand gebracht:
    http://www.stathis-firstlight.…f3.3/60cm_f3.3_mirror.htm


    - Zunächst den Spiegel mit dem 40 cm Tool bis Microgrit 3 my ausgeschliffen. Selbst mit 3 my keine Kratzer.
    - Eine Pechhaut auf das 40 cm Tool gegossen und in 7 Stunden netto + 1 Stunde zur Sicherheit auspoliert.
    Hier ein Video:
    http://www.stathis-firstlight.…m_f3.3/pics/polishing.mp4
    7 Stunden klingt wenig, waren jedoch für mich sehr anstrengend (sieht auf dem Video viel zu locker aus). Die Pechhaut hat sich richtig böse an das Glas gesaugt, der Widerstand war so hoch, dass mir nach einer Stunde am Stück polieren die Arme lang wurden, ufff.
    - Teststand mit 2x45° Auflager gebaut
    - Meinen Foucaulttester und das Bath Interferometer von Alois / Alfredo auf die Spiegelmaße adaptiert und "warmgefahren"


    Nach einigem hin und her ist der Spiegel jetzt nahe an der Sphäre (CC= -0,02), glatt und zonenfrei, Kante gut und... was mir am wichtigsten ist: Nahezu frei von Astigmatismus.



    Jetzt beginnt die lange Reise zur Parabel. DFT Fringe sagt eine "Artificial Null von -9,78, Foucault XP sagt, dass ich ca. 500 mm^3 Glas ausbaggern muss.

    Hallo Kai,


    bei 600x21 mm mit f= 2 m ist der Schwerpunkt 5 mm von Spiegelrückseite, das ist nicht viel, aber noch machbar.
    Beim Teststand will ich ihn dort unterstützen mit 2 Auflagern in +/-45°, so wie man es mit einer flachen Rückseite machen würde.


    Im Teleskop habe ich eine 18 Punkt Lagerung +/-45° lateraler Rollenlagerung vorgesehen, so wie mit flacher Rückseite, nur dass die schwimmenden Auflagerdreiecke die Krümmung mitmachen müssen.
    Ich hoffe, ich kann das so machen? Hat jemand eine bessere Idee? Kann jemand die Auflagerpunkte für gekrümmte Rückseite rechnen?


    Plop kann ja keine konvexe Rückseite. Also rechne ich ihn als 60x21 mm mit sehr langer Brennweite. Bei einer 18 Punkt Lagerung komme ich auf Surface RMS = 4 nm, das ist ungefähr 1% Strehlverlust. Die Erhöhung der Steifigkeit durch den Gewölbe- Effekt soll ja laut Kai (Fraxinus) vernachlässigbar sein, da die Schale zu flach sei, um einen nennenswerten Vorteil zu bieten. Siehe Diskussion:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=207508


    Laut Plop müsste ein "normaler" Spiegel (mit flacher Rückseite) eine Randdicke von 32,8 mm haben und wäre 3,8 kg schwerer, um auf die gleiche Durchbiegung zu kommen. Das entspricht ungefähr dem was René in seinem Projekt macht.


    Bin mit dem K180 durch und endlich sind alle Riefen vom flexen ausgeschliffen[8D]

    Danke für den vielen Zuspruch, das spornt an. Vorgestern über 3 Stunden volle Kanne mit K180, diesmal ohne Muskelkater - langsam komme ich wieder rein. Es sind noch ganz leichte Riefen von der Flexaktion sichtbar. Material und Mensch werden immer dünner. Ich hoffe 21 mm sind nicht zu dünn? Was meint ihr?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Spatzel</i>
    <br />wie bekommt man die ROC in das Holz, und hat der Fräßtisch einen angetriebenen Drehteller ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du meinst den Flexomat? Den hatte Harry ursprünglich für kleinere leichtere Spiegel gebaut, siehe hier:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=52075


    Die 4 m ROC habe ich mit der Stichsäge in das Brett gesägt und mit der Holzraspel geglättet.


    Der Rohling läuft direkt auf Kunststoff Möbelrollen (nicht sichtbar auf den Bildern). Drei weitere gummierte Rollen spannen ihn radial ein, von denen eine angetrieben ist und den Rohling in Drehung versetzt. Da ist kein Drehteller darunter. Vorteil: Es gibt keinen Keilfehler im Rohling.


    Ich hab noch 2 Video hochgeladen, die den Flexomaten in Aktion zeigen:
    http://www.stathis-firstlight.…3/pics/flexomat_front.mp4
    http://www.stathis-firstlight.….3/pics/flexomat_back.mp4

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ThWinterer</i>
    <br />Habe den Bogen noch etwas weiter gespannt und mir ne Spiegelschleifmaschine gebaut.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das kommt bei mir nicht in Frage. Es wird ein Dobson, da muss der Spiegel artgerecht hergestellt werden - keine Motoren, keine Kabel


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    <br />Das Flexen der Rohlinge war wohl eine ziemlich heftige Angelegenheit. Grob geschätzt hast Du dabei so 8-10 kg Glas zermahlen, korrekt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, eine staubige Sache war das. Zum Glück konnte ich den abgelegenen Garten eines sehr guten Freundes nutzen. Diese Aktion bei mir auf dem Balkon und meine Nachbarn hätten mich mit dem Rohling erschlagen.


    Der ursprüngliche Rohling war ein 600x34,5 mm Supremax mit ca. 21,5 kg und nach dem flexen der Vorder- und Rückseite waren noch knapp 15 kg davon übrig. Der Rest war als wertvoller Borosilikatglas Staub auf Freundes Garten verteilt. Das Anpassen und Abmagern auf jetzt 13,3 kg erfolgte mit K80 und Handarbeit. Das war viiiel Handarbeit, da mit dem Flexomat die Kurve nicht besonders genau wurde. Das Teil hatte ich von Harry und es war ursprünglich nur für dünne 40 cm Spiegelchen ausgelegt und nicht für solche fetten Rohlinge.

    Hallo Spiegelschleifer,


    geht es euch auch so, dass ihr jetzt auf einmal wieder Zeit zum Glas quälen habt? Mein Projekt lag aus Zeitmangel lange brach, aber jetzt Zeit und Lust wieder da.


    Durchmesser: 600 mm
    Gleichbleibende Dicke (Meniskus): 21 mm
    Gewicht: 13,3 kg
    Brennweite: 2.000 mm



    Ich oute mich jetzt life und in Farbe (lacht ihr nur, da stehe ich drüber[:I]):


    Video Spiegel auf Spiegel mit K180 (11 MB):
    http://www.stathis-firstlight.…m_f3.3/pics/60cm_k180.mp4


    Video Tool auf Spiegel mit K180 (10MB):
    http://www.stathis-firstlight.…pics/60cm_k180_granit.mp4


    Provisorische Seite mit ein par Bildern:
    http://www.stathis-firstlight.…f3.3/60cm_f3.3_mirror.htm