Hi Raphaelo!
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Raphaelo</i>
<br />.., wie taugt dir das 80er Apo im vergleich zum Newton auf den Touren ? welche Vor- und Nachteile hat dieses ? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Zunächst mal vorneweg, damit du die Relationen besser einschätzen kannst:
Für den gebrauchten 114er Newton habe ich 45 EURO bezahlt. Der (neue) 80er Apo hat 592 EURO gekostet. Und das ist für einen Apo noch günstig!
Schon rein äußerlich sieht man, dass beide Geräte in einer völlig anderen Liga spielen. Der Apo sieht so aus, wie man das von hochwertigen optischen Instrumenten gewohnt ist, präzise und edel verarbeitet. Dagegen sieht der Newton mit seinem dünnen Blechtubus und seinem grobmotorischen Okularauszug geradezu primitiv aus. Beim Blechtubus hatte ich auch immer die Angst im Rucksack mal eine Delle reinzudrücken. Der Apo ist dagegen hochgradig robust, was ihn allerdings auch etwas schwerer macht. Das Gewicht solltest du nicht unterschätzen, da es eben nicht allein darum geht, dass du es mit dir rumtragen musst. Es geht auch darum, ob das alles z.B. noch auf einem Fotostativ funktioniert, ohne dass man ein Gegengewicht braucht und ohne dass die gesamte Konstruktion droht umzukippen. Der Okularauszug des Apo ist gar kein Vergleich zu dem des Newton. Da läuft alles butterweich. Mit dem Feintrieb kann man auch auf wackligem Stativ super scharfstellen. Bei Newton wackelt alles beim scharfstellen. Bei niedrigen Vergrößerung kein Problem, bei hohen Vergrößerungen stellt man aber immer quasi blind scharf und sieht erst, wenn alles wieder stillsteht, ob's erfolgreich war. Zu erwähnen ist auch noch, dass die Kollimierung des Newton nach dem Transport zumindest gecheckt und bei Bedarf nachjustiert werden muss. In der Mechanik macht sich der Preisunterschied zwischen Newton (neu 145 EURO) und Apo (neu 592 EURO) ganz klar gemerkbar. Ich würde sogar soweit gehen, dass man bei Betrachtung der Mechanik sogar einen noch größeren Preisunterschied erwarten würde.
Ganz anders bei der Optik:
Der Newton hat mehr Öffnung. Obstruktion hin oder her, in Sachen Lichtsammelvermögen kann der Apo nicht ganz mithalten. Auch in Sachen Auflösung steht der Newton dem Apo nicht nach - zumindest in der Bildmitte. Ich habe den Newton an sehr engen Doppelsternen getestet, mit dem Ergebnis, dass er praktisch die der Öffnung entsprechende theoretische Auflösung auch tatsächlich erreicht. Trotzdem ist das Bild im Apo ästhetischer. Im gesamten Bild sind alle Sterne nadelscharf. Vergleicht man beide Optiken, hat der Apo insgesamt zwar die Nase vorne, aber nicht in so krasser Weise wie man es dem Preisunterschied zufolge erwarten würde.
Fazit: Bei entsprechendem Geldbeutel würde ich zum Apo raten. Bei kleinem Budget zum Newton oder einem Achromaten. Der Achromat macht aber nur bei niedriger Vergrößerung Spaß, sonst wird's sehr farbig. (Manche haben hier im Forum mittlerweile schon Angst, das Wort "Achromat" überhaupt zu erwähnen.)
Der Mak hat wieder das umgekehrte Problem wie der Achromat. Aufgrund des langsamen Öffnungsverhältnisses ist er eben nicht für niedrige Vergrößerungen geeignet. Aber gerade niedrige Vergrößerungen sind das tolle, wenn man mit dem Rucksack in dunkle Regionen wandert.
Viele Grüße
Wolfgang