Beiträge von fraschwol im Thema „sauberer Himmel durch Corona“

    Hallo, ich dachte immer unter uns Hobbyastronomen gibt es auch Hobbymeteorologen. Die klaren Nächte der letzten Tage sind nicht das Produkt eines geringeren Flugverkehrs. Die Luftmasse, die mit dem Ost- und Nordostwind hereingeweht wurde, hatte nur eine minimale Feuchte. Cirren und Kondensstreifen können sich aber nur bilden, wenn die Luft in der hohen Troposphäre feuchter ist. Dann lagert sich die Feuchtigkeit an den in der Luft befindlichen Aerosolen an und werden als kleine Eiskristalle sichtbar. Die Flugzeugabgase aus den Triebwerken sind zunächst sehr heiss und treffen in diesen Höhen auf sehr kalte Aussenluft, welche die Gase stark abkühlt und mit dem Wasserdampf kondensieren lässt. So entsteht der Kondensstreifen. Ist die Luft sehr trocken, reicht das bisschen Wasserdampf nicht zur Kondensation oder der Kondensstreifen löst sich schnell hinter dem Flugzeug auf. In Hochdruckgebieten sinkt zudem die Luft ab, erwärmt sich dabei und führt zur Wolkenauflösung. Arktische und polare Luftmassen sind aufgrund ihrer Herkunft auch sauberer als Luftmassen aus mehr südlichen Zonen. Da findet auch viel leichter dank oft höherer Luftfeuchtigkeit die Kondensierung statt. Da dürfte allerdings der Anteil von Kondensstreifen angesichts des geringeren Flugverkehrs niedriger sein.