Beiträge von Nasus im Thema „Transportables Einsteigerteleskop: Eure Meinung“

    Hi Nicolas,


    das mit der Barlow hast Du schon richtig verstanden. Knackpunkt ist halt, dass nicht jedes Okular mit einer Barlow zurechtkommt. Gerade die Kurzbrennweitigen haben quasi schon eine eingebaut.
    Da hat halt jeder andere Ansprüche. Mir reicht z.B. die TS 1,5-2x. Die ist achromatisch, also ein Farbwerfer. Aber ich kann recht fein abstufen - je nach Verlängerung bekomme ich eine andere Vergrößerung und ich kann auch nur das Barlowelement einschrauben für 1,5x. Kaum teurer, aber deutlich besser wäre die Q-Turret von Baader. Lässt ich auch noch steigern - über 'Apo', komakorrigierend und dann auch teuren Edelteilen - aber die kosten dann mehr als dein Teleskop und mir fällt grad keine ein, die zwei Vergrößerungen anbietet bzw. bei der man nur das Barlowelement nutzen kann. Direkt abraten kann ich nur von den Langbauenden. Die Qualität der Billigteile sein mal dahingestellt, aber die Wackelei durch die lange Bauweise, erst recht an einem einfachen Helical-Auszug, verdirbt jeglichen Spass.


    Okulare für Planetenbeobachtung... Klassiker sind Orthos, am besten Edle wie z.B. von Kasai. Mehr Detail geht nicht. Bequemer und v.A. deutlich billiger finde ich Hausmarken wie Planetary. Erst recht ohne Nachführung. Aber welches bzw. welche Brennweite kann ich nicht einschätzen - das hängt bei der Öffnung nicht vom Seeing ab (200x sollten eigentlich immer gehen), sondern davon, wie geschmeidig die Rockerbox läuft.


    cs
    Jürgen

    Hi Nicolas,


    ich bin grad selbst am überlegen, mir ein 130P anzuschaffen. Neben der Fotografiererei beobachte ich zwar gern mit dem Fernglas, aber manchmal wäre ein unkompliziertes Nebenbeiteleskop schon nett.


    Mit dem Set wäre sichergestellt, dass man immer die maximale Höchstvergrößerung erreichen kann - allerdings wäre mir die Transmission und vor allem das scheinbare Gesichtsfeld zu gering. Wie geschmeidig dieser Dob läuft müsste man auch erst herausfinden. Gerade bei hohen Vergrößerungen und kleinen Gesichtsfeldern stört eine etwaige Ruckelei sehr.


    Die 'normalen' 25 + 10mm Okulare kenne ich nur von meinem Mak: Das 25mm ist überraschend gut für den ursprünglichen Preis; allerdings ist ein Mak auch sehr okularunkritisch. Mit dem 10mm konnte ich mich nicht anfreunden. Bei mir würde die Minimalpalette etwas anders aussehen: 32mm SP, 15mm SWA und 1,5-2x Barlow ist vorhanden. 4mm und 6mm Plössel eigentlich auch, aber mit denen bin ich nie warm geworden. Insofern würde ich mir für Höchst bzw Übervergrößerung wohl noch ein Okular mit gut ~5mm oder ~7mm zulegen, das mit meiner Barlow zurechtkommt.


    Grundsätzlich bin ich aber der Auffassung, erstmal mit den "Beilagenokularen" anzufangen. Höchstens noch eine günstige aber brauchbare Barlow dazu. Und im Idealfall mal mit anderen mitbeobachten, die wirklich gute/teure Okulare haben. Erst dann lernt man seine Wünsche und Ansprüche kennen. Ich hab z.B. jahrelang mit billigsten Huygens beobachtet und das 20mm fand ich sogar ok.


    Maks sind durchaus kompakt. Die Kleineren gibt es auch als Tischversion. Teils Motorisiert, teils als Dob. Sind aber recht speziell durch ihr kleines mögliches Feld. Passen aber sehr gut in Nischen wie Monddetails, Planeten und andere kleine möglichst helle Objekte. Und sie passen auch auf den kleinsten Balkon. Meinen nutze ich aber nur mit automatischer Nachführung und eben da, wo er seine Vorteile ausspielen kann. Universell sind die leider nicht.


    Was mit welchem Teleskop geht, kann man theoretisch mit dem Okularrechner der Sternfreunde Münster, astrotools oder Stellarium abklopfen. Und dann mit so Seiten wie z.B. Deepskybrothers, wo man etwas über Beobachtungsbedingungen und die für die Objekte erforderliche Austrittspupille mitbekommt. Praktisch kommt dann noch einiges hinzu, angefangen vom persönlichen Sehvermögen, der Erfahrung und auch der Erwartungshaltung. Zu Letzterem wäre z.B. Binoviewer einen Blick wert und nicht nur dazu. Bei der eigentlichen Ausrüstung spielen dann auch noch so Faktoren wie Qualität und Justage eine Rolle. Nachbessern muss man fast immer, z.B. bei einem günstigen Mak zumindest das Blendrohr ausschwärzen.


    Ein kleiner, aber wichtiger Knackpunkt gibt es aber noch bei diesem (und ähnlichen) Tischdobson: Er braucht einen Tisch. Oder eben ein Stativ, das man mitschleppen muss.


    cs
    Jürgen