Beiträge von AQR66 im Thema „Transportables Einsteigerteleskop: Eure Meinung“

    Hallo Nicolas,


    mein Fazit vorweg: da die Pakete imo nicht sooo viel günstiger ausfallen als separater Kauf, wäre meine Empfehlung (wie schon von Jürgen vorgeschlagen und von dir aufgegriffen), mit der "kleinsten" Ausstattung zu beginnen, und dann damit erste Erfahrungen zu sammeln. Dann sind Entscheidungen leichter möglich ohne dabei "daneben" zu liegen.


    warum:
    Ich hatte meine ersten Erfahrungen mit einem TAL1 das mit der Okularkombi 25 und 15 sowie einer 3x Barlow ausgestattet war. Die Abstufungen waren praxistauglich und ich habe damit lange Zeit meinen Spaß gehabt.
    Die größte Einschränkung war für mich das 15mm Okular, da ich es auf Grund des geringen Pupillenabstands als unkomfortabel empfand. (Mit Brille unbenutzbar. Dies habe ich dann auch zuerst ersetzt.). Diese Problematik wird bei den einfachen (im Prinzip gut funktionierenden) Okularen wie den Plössl größer, je kürzer die Brennweite wird (siehe 9mm Set-Okular!).


    Ob man am langbrennweitigen Ende etwas ergänzen muss? Auch bei mit einem 25mm Plössl ist das Gesichtsfeld mit ca. 2° schon viel größer als das, was mit mit z.B. 12" (wenn nicht gerade F/3) überhaupt möglich ist. Auch ist die AP schon so groß, dass mehr (unter aufgehelltem Himmel) nicht unbedingt besser ist.


    Für Planetenbeobachtung wären meiner Meinung nach ca 4mm eine passende Okularbrennweite, falls das Gerät bei 150x nicht zu zitterig/wackelig ist und sich noch ordentlich nachführen lässt.
    Wenn schon mit dem 9mm Set-Okular Probleme auftreten sollten (wackelndes Gerät oder/und Unterbau bei Berührung - beim fokussieren sowieso) ist eine hohe Vergrößerung möglicherweise nicht nützlich zu verwenden.


    Ich weiß nicht, wie der Okularauszug aktuell ausgeführt ist. Ich meine mich zu erinnern, dass es ein Drehfokussierer aus Kunststoff ist (war?). Dies und der allgemeine Aufbau des Teleskopes sind nicht ideal für schweres oder sehr lang bauendes Zubehör. Ggf. ein Argument gegen eine Barlow.


    Für Planetenbeobachtung ist aktuell "saure Gurken-Zeit". Mars wird im Herbst in guter Position stehen. Mars ist aber klein und erfordert meiner Ansicht nach für etwas Seherlebnis hohe Vergrößerungen deutlich über 100x (auch wegen Blendung bei zu großer AP), während bei Jupiter und Saturn auch bei Werten unter 100x schon schöne Eindrücke möglich sind. Die stehen zwar diesen Sommer guckfreundlich nahe beieinander, aber sehr tief, so dass da nicht wirklich viel zu reißen sein wird (auch mit großen, teuren Geräten nicht). Jupiter wird in 2024 wieder passabel stehen. Saturn erst noch später.
    Das gibt einige Zeit um Erfahrungen zu sammeln sowie Vorstellungen und Wünsche zu konkretisieren oder auch in einen realistischen Rahmen zu stellen.


    CS
    Harold