Beiträge von BeatK im Thema „Vorschläge für 8“ f/7 Planeten-Newton“

    Hallo Harold und Matthias


    Die Idee eines 8 Zoll Planeten Newton finde ich grundsätzlich gut. Dass ein solches Instrument in verschiedener Hinsicht einen Kompromiss darstellt, müssen wir berücksichtigen. Den Fangspiegel so klein wie nur möglich zu machen, bringt zu viele Nachteile mit sich.

    Der Newton ist vergleichsweise anfällig auf Tubus Seeing und Streulicht.
    Berücksichtigen wir dazu die vermehrte Anfälligkeit auf atmosphärisches Seeing im Vergleich zu einem kleineren Instrument, wird ein 6 Zoll Instrument ohne Obstruktion besser abschneiden im Vergleich zum 8 Zoll Newton. Wenn die Planeten tief stehen, wie jetzt, erst recht.


    Ich habe selber vor längerer Zeit einen 8 Zoll 1:7 Newton gebaut und war aus obgenannten Gründen nicht zufrieden. Ich wollte keinen teuren, schweren Refraktor und habe mir deshalb 6 Zoll Schiefspiegler gebaut, Strehl sehr wohl über 0.95! Ist in verschiedener Hinsicht besser als der 8 Zoll Newton und kann den Vergleich mit einem high end Refraktor gleicher Öffnung bestens überstehen.


    Die Wellenfrontfehler (und damit die Strehlverluste) der Einzelspiegel addieren sich, Harold.


    Ich habe in einem Fachbuch gelesen, dass visuell die Wahrnehmungsgrenze Strehl 0.94 sei. Darüber gäbe es keinen sichtbaren Unterschied. Die Quelle weiss ich nicht mehr. Ich halte mich etwas daran, obwohl ich den Eindruck habe, ein höherer Strehl sei doch noch besser. Dies hängt aber sicher von unseren Augen ab.


    Ich habe ein abgewinkeltes Bino von Baader, das es leider nicht mehr gibt. Es ist wie gemacht für einen 1:12 Yolo Schiefspiegler.
    Beim Bino muss man die optischen Aberrationen infolge Glasweg (planparallele Platte) berücksichtigen. Diese werden ab einem Oeffnungsverhältnis von 1:10 relevant.


    Gruss, Beat

    Hallo Andreas und alle die es interessiert


    Ich Zitiere Dich: "...ein Punkt, den ich persönlich für noch viel wichtiger als z.B. optimierte Obstruktion halte, ist die Verwendung von beiden Augen beim Beobachten..."


    Ein Bino bringt bei der Planetenbeobachtung einen großen Gewinn. Diesen kann man nur ausschöpfen, wenn es eine optimale Wellenfront erhält, d.h. Strehl wenn möglich nicht unter 0.94. Wenn man damit beobachten will lohnt es sich daher erst recht, eine möglichst geringe (oder gar keine) Obstruktion im Strahlengang zu haben. Zu bedenken ist, dass bereits eine Obstruktion von 15% zu einem Verlust von 0.05 führt (Definitionsgemäss EER und nicht Strehl, was aber praktisch keinen Unterschied macht, vgl. Suiter S.198).


    Mit Gruss
    Beat