Beiträge von Stefan Simon im Thema „Venus bei Neptun 28.01.2020“

    Hallo,


    schön, dass es zu diesem Thema eine rege Beteiligung gibt. Das freut mich sehr!


    K.Heinz: Du hast es schon selbst erkannt. Den Stern hast Du noch erwischt, Neptun ist leider nicht auf deinem (trotzdem tollen) Bild zu erkennen. Der Abstand Venus-Neptun betrug am 28. ca. 1°, also zwei Monddurchmesser. Auf Deinem Foto passt der Mond aber nur einmal dazwischen, also ist es phi Aqr. Vielleicht hast Du ja noch mehr Bilder gemacht und kannst Neptun dort finden.


    Manfred: Na klar, immer her mit den Bildern [:D] Bei uns war es gestern komplett dicht, daher ist es schön, Deine Aufnahmen zu sehen. Zumal im Vergleich mit meinen Bildern die Dynamik in unserem Sonnensystem verdeutlicht wird. Venus hat auf Deinem Bild schon einen Abstand von ca. 2° zu Neptun, einen Tag vorher war es nur ca. 1° Abstand. Ganz schön flott unterwegs, unser Schwesterplanet[:)]


    Volker: Danke für die netten Worte. Die Bildidee war eigentlich etwas anders: Venus und Neptun einen Tag vorher, am 27.01., zu erwischen. Da betrug der Abstand am Abendhimmel weniger als 10 Bogenminuten. Da wäre dann mein Teleskop zum Einsatz gekommen. Da aber aufgrund einer aufziehenden Wolkenfront klar war, dass das abends nichts wird, habe ich ein paar Bilder am Nachmittag aufgenommen. Außer Venus ist da aber, wie oben schon geschrieben, nichts zu erkennen. Dafür hat es ja aber einen Tag später geklappt, wenn auch schon mit einer größeren Distanz zwischen den beiden.


    Schöne Grüße!


    Stefan

    Hallo,


    es freut mich, wenn Euch die Bilder gefallen. Es war aufgrund von starken Winböen nicht einfach, zu fotografieren. In den wenigen windstillen Phasen waren immer nur kürzere Belichtungszeiten bei gleichzeitig hohen ISO-Werten möglich.


    Marcus: Ich meine ebenfalls einen ganz dezenten Blauschimmer im Bild erkennen zu können. In der Originalaufnahme ist er für mich aber nicht auszumachen. Um Neptun eindeutig identifizierbar zu machen, stelle ich hier noch ein Foto mit mehr Brennweite und gleichzeitig beschnittenen Bildrändern ein:



    Da ist die bläuliche Färbung Neptuns eindeutig zu erkennen. Alle Aufnahmen sind übrigens mit einer 6D II sowie verschiedenen Objektiven, teilweise auch mit Telekonverter(n) gemacht worden. Daher auch die unterschiedlichen Blendensterne.


    Manfred: Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht. Ich selbst habe schon alle Planeten vom Merkur bis zum Saturn am Taghimmel beobachten können. In besonderer Erinnerung ist mir die Marsbedeckung durch den Mond 2008 geblieben. Unser äußerer Nachbar war auch noch lange Zeit nach der Bedeckung leicht aufzufinden, obwohl er damals nur einen scheinbaren Durchmesser von 5.5" hatte. Die rötliche Farbe bildete einen guten Kontrast zum Himmelshintergrund. Als Stern habe ich bis jetzt nur Regulus gesehen. Bei der Beobachtung diente ebenfalls die Venus bei einem nahen Vorübergang als Aufsuchhilfe. Aufgrund dieser Beobachtung halte ich es daher für realistisch, auch lichtschwächere Sterne wie Polaris zu finden. Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass jemand Sterne bis hinunter zu 4 mag geschafft hat. Für Neptun wird es visuell nicht reichen, da bin ich ganz Deiner Meinung. Mit nur 2.3", einer Helligkeit (oder Dunkelheit) von unter 7.5 mag und der bläulichen Färbung ist das nicht machbar. Mir ging es einfach um den Nachweis mittels Fotografie. Mit den heutigen Aufnahme- und Bearbeitungstechniken kann ich mir vorstellen, dass man da etwas erreichen kann. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball bzw. am Planeten[8D]


    Schöne Grüße!


    Stefan

    Hallo Planetenfreunde,


    heute ergab sich eine Gelegenheit, das Treffen von Venus und Neptun fotografisch zu dokumentieren. Zudem stand der Mond nicht weit vom Planetenduo entfernt.


    Hier ein erstes Bild von 17:55 Uhr


    Und hier eine gute Stunde später:


    Neptun steht von der Venus aus gesehen etwa in Richtung 5 Uhr. Wenn man die Strecke von Venus über den Stern phi Aquarii noch einmal um knapp dieselbe Entfernung verlängert, findet man ihn.


    Hier ein Bild mit mehr Brennweite, in der Bildmitte befindet sich phi Aquarii:


    Und zum Schluss noch ein Einzelbild vom heutigen Mond:


    Der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen, dass ich gestern zwischen 14:00 und 14:30 Uhr versucht habe, Neptun mit Hilfe der Venus am Taghimmel fotografisch aufzufinden. Trotz hoher Brennweite (2500 mm), genauer Kenntnis der Lage von Neptun durch die Venus und mehreren Belichtungsreihen ist es mir nicht gelungen, den sonnenfernsten Planeten sichtbar zu machen, auch nicht mit extremer Bildbearbeitung. Das wäre mal interessant zu wissen, ob das schon jemand einmal probiert bzw. geschafft hat.


    Schöne Grüße!


    Stefan