Beiträge von NormanG im Thema „Klare Sicht auf weite Felder“

    Hi Jörg,


    danke Dir. Keine Sorge, bald bekommt Brandenburg wieder volle Breitseite und wochenlang Steppensonne, während es bei mir schifft ;)


    Hi Stefan,


    danke dir auch hier nochmal. Ja, diesen ollen Taurus-Nebel lass ich ab jetzt aber mal links liegen ;)


    Hi Ronny,


    sauber abgeräumt bei der Galaxienkette.


    Schön, dass Dich das Remote-Projekt noch interessiert :)
    Bei dem letzten Teil vom länger als geplant laufenden Remoteprojekt (ist ja eine Weile her, wer nichts mit anzufangen weiß: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=215743) brauche ich kein sonderlich gutes Seeing, soll ja Weitfeld werden. M 33 ist schlimm genug, da muss ich nicht noch reinvergrößern ;)


    Scheint sich ohnehin keiner weiter groß für zu interessieren für die letzten veröffentlichten Ergebnisse, aber versprochen ist versprochen.



    Schöne Grüße und CS
    Norman

    Moin Holger,


    lieben Dank für Deine Lob und die würdigenden Worte, freut mich sehr :)
    In der Tat ist das ein Aufwand immer, nach Handwerkerlohn wäre ´ne Woche La Palma drinne ;)


    Ja, mit der Horizontsicht ist im Flachland so eine Sache. Aber rein von der Himmelsgüte her braucht sich unsere Heimat Brandenburg vor den Alpen nicht zu verstecken. Wenn ich an den Zirrusnebel im eigenen 12"er vom vorvor(?)letzten HTT denke, wird mir jetzt noch schwindelig.


    Servus Haley, hallo Ronny und Matthias,


    Dankeschön ebenso :)


    Hui Ronny, wo nimmst Du denn die 10 Galaxien bei der Arp 331 her?


    [:D] NGC 387... ich sehe schon, ich hätte mit DSS rangemusst. In der Detailkarte ist die gar nicht enthalten...
    Hab gerade wie angekündigt aber leicht verspätet nochmal geschaut...


    Ich sehe gerade die NGC 374 ist so weit außerhalb... nach der hab ich gar nicht geguckt. Konntest Du die abseits liegende NGC 375 sehen? Die fand ich sehr grenzwertig. Aber das war eben alles noch zum Zeitpunkt der miesen Aufhellung...
    Ansonsten hab ich neben NGC 375 (leicht abgesetzt und nicht zur Kette gehörend) einfach alle Mitglieder der Kette, die in der Detailkarte D 11 vom Deespkyatlas drin sind gesehen: NGC 379/380/382/383/384/385/386.
    Die 382 von der 383 lösen und differenzieren muss man auch erstmal. So ganz augenfällig ist das auch nicht auf Anhieb wenn ich mich recht entsinne.


    Hoffe, hab jetzt nix vergessen hier...


    Schöne Grüße
    Norman

    Hallo Walter,


    danke auch Dir!


    Ja der Pferdekopf war auch überraschend einfach, sofern ich den hellen Gürtelstern raushielt.
    Wenn man erstmal weiß, wo man schauen muss ... So probiere ich es sehr gern nochmal vom normalen Landhimmel aus - bin selber gespannt.


    CS
    Norman

    Hallo Timm, Jiri, Rene, Uwe, Ben und Mathias - lieben Dank Euch!


    Freut mich auch, dass die Zeichnung gut ankommt. Hab da übrigens aus Versehen einen Layer gelöscht, der die Sterne kleiner machen sollte, hab ich erst nachm Hochladen gemerkt - aber geht auch so ;)


    Übrigens sind die Sterne mit schwarzem Fineliner gemacht, da sind die Sterne gleich schön dunkel bzw. hell beim Invertieren.


    Jiri verflixt, Kaulquappen, da wusste ich nicht, was ich vor mir habe - da hätte ich drauf geachtet sonst, ob die gehen...


    Ben, tatsächlich! Fast das gleiche Datum [:D] Danke für den Link zu meinem eigenenBericht, da hab ich ofenbar Thors helm doch schon angepeilt - guck an. Wie man sieht, war das Ergebnis nicht eindrücklich genug gewesen, als dass ich es mir gemerkt hätte.


    Mathias, das wundert mich nicht, dass der Helm bei Dir da gerade so gut kommt. Schon bei mir aufm Hausberg kam der ja sehr weitläufig zernebelt daher - wie es im OdM-Thread nur die größeren Öffnungen jenseits 12" gezeigt haben.


    Uwe und Rene, die 11 Stunden sind ein Kinderspiel bei solchen Bedingungen. Da wird man nicht müde...jedenfalls wenn es bei einer solchen Nacht bleibt. Mehrere Nächte der Sorte am Stück sind da wieder ne andere Sache [;)]


    Achso Timm, bei der Holmberg geb ich mich noch nicht geschlagen!
    [:D]


    Schöne Grüße
    Norman

    Hallo Leute,


    nachfolgend möchte ich von meiner kürzlichen schönen Beobachtungsnacht berichten - Beobachtungen mit 12"-Dobson, 10x22-Fernglas sowie für das freie Auge ist auch etwas dabei.


    Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Bilder betrachten.



    <b><font color="limegreen">Einleitung</font id="limegreen"></b>


    Mit Dienstag auf Mittwoch (21.01./22.01.) hatte ich die längste Nacht der Neumondphase erwischt, 11 Stunden und 14 Minuten Dunkelheit warteten auf mich - bei für die Winterzeit muckeligen 5-6 Grad Plus auf dem anvisierten Berg auf 1500m Höhe. Hauptgrund, dass ich mich für jene Nacht entschied, war jedoch die Luftfeuchte, welche für einen nicht allzuweit entfernten Berg ähnlicher Höhe (Wallberg) mit um die 10 Prozent prognostiziert waren, in der Folgenacht jedoch bereits schon 20 % mehr.


    Der arme Hobbyastronom schaut gezwungenermaßen permanent aufs Wetter und die entsprechenden Seiten sind Fluch und Segen zugleich - ständig ändert sich die Zirrenprognose, mal ist der Beobachtungsplatz teils von Zirren heimgesucht, eine Stunde später gibt die Progonose Entwarnung, eine weitere Stunde wieder umgekehrt. Was machste? Mit Blick auf mögliche Ideal-Bedingungen …einfach riskieren.


    (Fast vollständig) Aufgebaut:




    Bis Mitternacht konnte von Idealbedingungen jedoch nicht die Rede sein - denn trotz der geringen Luftfeuchte strahlten die Pisten und Pistenraupen den Himmel dermaßen an, dass an ernsthafteres Deepsky nicht zu denken war.


    So schön es hier auf folgendem Bild - kleiner Vorgriff auf die Nacht - auch aussehen mag... wenn man nicht mehr weiß, wo hört die Lichtglocke auf und wo fängt die Wintermilchstraße an...nunja...




    Die Zeiten der Frostgurke sind langsam Vergangenheit, mit im Gepäck hatte ich einen isolierten Suppenbehälter, dem ein von der Arbeit gemopster großer Löffel beiwohnte. Als ich alles aufgebaut hatte, nutzte ich die Dämmerung mit Austesten des neuen Luxus und der Eintopf drin war noch prima heiß.



    So lässt´s sich aushalten.




    <b><font color="limegreen">Mal gucken was so geht.</font id="limegreen"></b>


    Trotz der beeinträchtigten Bedingungen war der Himmel phasenweise, wenn die Pistenraupe weiter weg war, auch brauchbar. So steuerte ich bis Mitternacht verschiedene Ziele an, wovon mir nicht mehr allzuviel im Gedächtnis ist, außer <font color="orange">Arp 331</font id="orange">, die Galaxienkette in Andromeda, die ich vor Jahren schonmal besucht hatte. Wollte da einfach nochmal vorbeischaun. Gesehen habe ich praktisch alle Mitglieder, auch die leicht abgesetzte NGC 388 war zu sehen. Am schwächste die gegenüberliegende abgesetzte schwache NGC… meinte ich auch erhascht zu haben, kann aber nicht meine Hand ins Feuer für legen. Hier schau ich heute Abend nochmal in den Atlas, reichen meine Unterlagen hier gerade nicht aus...


    Mein neues 10x22 ging natürlich auch mit, um zu gucken, was damit denn so unter Alpenhimmel geht. So visierte ich auch mal auf den Rosettennebel und mir schien tatsächlich eine Nebulösität vorhanden zu sein, die ich aber nicht 100%ig klar davon trennen konnte, was der innenliegende Sternhaufen an Nebulösität vorgaukelt wenn man indirekt guckt.
    Ein dankbares Ziel während der durchwachsenen anthropogen verursachten Himmelsgüteschwankungen war der Sternhaufen <font color="orange">NGC 2266</font id="orange">, der hier bereits kürzlich Thema war. Ein tatsächlich hübsches Dreieck dichtgedrängter Sternchen - kam besonders gut im 17mm Okular, wo noch alles schön dicht steht mit ordentlich Feld drumrum. Den offenen Haufen <font color="orange">NGC 2129</font id="orange"> hingegen fand ich nicht so spannend.


    Der <font color="orange">Komet C/2017 T2 (PANSTARRS)</font id="orange"> näherte sich dem Perseus-Doppelhaufen, passte aber noch nicht gescheit zusammen in ein Sehfeld meines Okularsammelsuriums. Der Komet hatte einen netten kurzen Schweif.
    <font color="orange">NGC 1055</font id="orange"> im Walfisch, bei guten Bedingungen ein wunderschönes Objekt mit schwachem Leuchten unterhalb des Staubbands, konnte sich nicht durch den Lichtsiff kämpfen und blieb ein Schatten seiner selbst.
    Also lieber bissel mit Fernglas die Beine vertreten und noch´n Mars verdrücken. Gegen 22.30 Uhr war erstmal Sense mit den Raupen, die richtige Deepskyphase begann. Nun war der Himmel dunkel. vorher fragte ich mich, ob nicht doch irgendwo versteckt Zirren lauerten, denn woher sollte denn diese aufgehellte Siffe kommen? Bei so niedriger Feuchte streut Licht doch kaum - dachte ich… wurde aber wieder eines besseren belehrt, spätestens bei dem Photobeweis - Zirren und Auswirkung der Pistenraupen im direkten Vergleich…


    Unten gelb: Zirren, oben blau: die umhergurkende Pistenraupe.






    <b><font color="limegreen">Finster.</font id="limegreen"></b>



    Nundenn, dunkler Himmel, wo man nicht das SQM zücken oder wild was rumbestimmen muss: man WEIß einfach, DAS ist guter Himmel. Alpin. Auch wenn in folgendem Bild ein paar Zirren dazwischen sind, sieht man schon bei dem dunklen Himmel, was los war.



    Ihr könnt gerne noch einmal hochscrollen und mit dem ersten Orionphoto während der Pistenraupen-und Nachtskibeleuchtung aus der Ferne vergleichen - die Bilder sind mit gleichen Parametern aufgenommen…



    Schnell stellte sich heraus, dass das Seeing wieder mal eher bescheiden war. Zum Glück konnte ich mich überreden, das 1,2 kg schwere 17er mitzunehmen… so dunkler Winterhimmel, eine Wintermilchstraße wo selbst unbedarfte späte Skitourengeher (unweit von mir entfernt sich den Gipfel hochkämpfend) freiwillig ihre Stirnlampe ausschalten und rufen „Scheiss die Wand an! Die Milchstraße - Hohohohaaaaa! Poah!“
    Der Typ war mir gleich sympathisch.
    Man bedenke auch, die Rede ist von der schwachen WINTER-Milchstraße, die ein Unbedarfter sofort sieht… Später bereute ich, diese begeisterten Zeitgenossen nicht am Gipfel besucht zu haben, um sie auf einen Blick durch den Dobson einzuladen.


    Ja, was würdet ihr machen bei so einem Himmel? Ich bin ohne jeden Plan los, der Atlas war heute mein Freund. Aber das mangelhafte Seeing flüsterte: Neeeebel, versuch die Neeeebel! Zum Beispiel den <font color="orange">Rosettennebel</font id="orange">. Ich erinnere mich noch gut an eine Top-Nacht auf dem Rossfeld, wo ich reichlich enttäuscht war von dem Rosettennebel. Mit OIII. Allerdings weiß ich nicht mehr, ob mit dem damals weniger guten Televue-OIII oder bereits mit dem Astronomik - und auch Okular weiß ich nicht mehr, ob 26mm oder 13mm.


    Jeeeedenfalls, dieses mal Freunde, diiiieses mal präsentierte sich im 26er eine wundervolle Blume aus deutlichem Nebel, schön vom Sehfeld gefasst, das Geglitzer des Sternhaufens umrahmend. Eigentlich war das Objekt perfekt gerahmt, so mehr aus Jux probierte ich dann noch das 17er LER. Ui. Uiuiui. Ui. WOW. Ich schwebte direkt vor einem Tor in eine andere Dimension, wo funkelnde Sterne mich einluden, durch das Tor zu fliegen. Die dunklen Einbuchtungen im Nebelkomplex traten zuweilen plastisch hervor und zum ersten mal in meinem Leben fand ich den Rosettennebel visuell genauso schön wie auf Photos. Nein. Schöner - denn es war live. Ich schwebte vor diesem Objekt, immer wieder im Laufe der Nacht, immer wieder. Leider versäumte ich, das 13er Ethos auszuprobieren an dem Objekt, aber das LER ist vom Einblick eh einfach mein bestes Okular, warum was anderes noch probieren? Diesen Eindruck werde ich nie wieder vergessen.



    Für meine Verhältnisse erstaunlich, aber der OIII-Filter sollte bestimmend für die Nacht werden. Auch der Krebsnebel schwebte bei dieser Transparenz vor dunklem Himmel, wie lange nicht gesehen, auch im Filter, mit ein paar Filamentansätzen, das aber nur als Randnotiz. Denn es folgte bald <font color="orange">„Thor´s Helmet“ (NGC 2359)</font id="orange">. Eigenständig hab ich den noch nicht aufgesucht bisher, das ehemalige OdM-Objekt aus irgendwelchen Gründen ignoriert, konnte mich auch nicht mehr an den Anblick erinnern, den ich auf La Palma gehabt haben müsste.
    Und nun? Musste ich feststellen, was für ein Versäumnis bzw. wie konnte ich den vergessen? WAS für ein Objekt. Ich probierte sämtliche Vergrößerungen und wieder war es das 17er, welches mir die beste Kombi an Details und Größe bot, wenn ich mich recht entsinne. Die beiden schwachen östlichen Ausläufer waren sehr einfach sichtbar, im Grunde in etwa so, gar etwas voluminöser, wie Mathias sie in seinem 18“er gezeichnet hatte beim OdM-Thread, eine der wenigen Zeichnungen, welche diese Ausläufer so gut sichtbar zeigen. Leider hab ich den Thread nicht auf dem Schirm gehabt, sonst hätte ich nach Uwes Tipp mit dem inneren Bogen als Herausforderung mit 12-14“ geschaut.
    Der äußere Bogen jedenfalls war eine brillante feine dünne Linie, wie der Rand einer Blase, ein tolles Detail.
    Dieser Nebel ist ein richtiger Kracher, spektakuläre Details, wo ich mich schon frage, wie ich so ein Objekt so lange nicht auf dem Schirm haben konnte. Ein Tipp von mir, packt diesen Nebel in eure Wolkenlückenliste wenn nicht schon geschehen.
    Dummerweise hab ich im Rotlicht auf der Karte den riesigen Möwennebel IC 2177 übersehen. Das bei Tageslicht dick und weitschweifig eingefärbte Areal verschwindet in der Kartenlampe halt einfach. Ärgerlich. Wäre laut Atlas auch ein OIII-Ziel gewesen und hätte mich nur einen Nieser gegen das Teleskop gekostet, um dort hinzugelangen.


    Im Großen Hund war mir noch ein Nebel in Erinnerung, den ich auf der Karte mal sah - <font color="orange">Sh 2-308</font id="orange">. Wie die Karte, so das Bild: eine Sichel. Nett! Erstaunlich einfach, wenn man vergleichend auf ein DSS-Bild schaut… Aber nicht so stark gebogen wie die Darstellung im Interstellarum Deepskyatlas.
    Es gibt also noch Objekte, die trotz Sh-Vorzeichen einfach sind. Im 26mm am besten. Desweiteren versuchte ich mich an ein anderes Sh-Objekt, welches ich im Atlas derzeit einfach nicht wiederfinde... so einen Ring, Ergebnis wie die aktuelle Suche im Atlanten: nüscht.
    Desweiteren versuchte ich mich an <font color="orange">Sh 2-294</font id="orange"> - ein recht großflächiges Objekt, wo ich mir einbildete, etwas zu erahnen, aber nix eindeutiges, also sagen wir mal Fehlanzeige.


    <b><font color="limegreen">Völlig verstrahlt.</font id="limegreen"></b>


    Es ist Mitternacht, die fahrbaren Blendgranaten treten wieder in Erscheinung - Danke! Denn endlich Zeit zum Essen. Der weggelöffelte Bohneneintopf tat gute Dienste, aber nun mussten die Leberwurstbrote einspringen.
    Stefan hatte mir kürzlich einen Floh ins Ohr gesetzt mit diesem <font color="orange">Simeis 147</font id="orange"> im Stier. Wann, wenn nicht heute? Das DSS hatte ich leider nicht dabei, so nahm ich den Deepskyatlas von Stoyan, wo die einzelnen Segmente gut abgegrenzt differenziert dargestellt sind. Ergebnis: nüscht. Bei allem Wackeln und Äugen. Also bei einem geschätzten 7m3-Himmel frag ich mich schon, wie man da jemals was sehen will. Weder im 26 mm noch 17mm Okular war was zu erkennen. Lediglich bei einem Sternchen , wo auch mehr eingezeichnet war an Details, bildete ich mir was ein, einen sehr kurzen schwachen breiten Strich, unsicher.



    <b><font color="limegreen">Ich glaub, mich tritt ein Pferd.</font id="limegreen"></b>


    So, watt nu? <font color="orange">Pferdekopf</font id="orange">. Erstmal schauen, ob nun mal endlich wenigstens <font color="orange">IC 434</font id="orange"> geht, in/über dem der Dunkelnebel liegt. Recht bald stellte ich im 26er eine vermeintliche Aufhellung fest, die sich vom Hintergrund unterschied. Im DS-Atlas war der Verlauf gut eingetragen, sodass ich mich besser orientieren konnte. Tatsächlich nahm ich bald eine halbwegs gut erkennbare Linie war, wo sich dunkel von weniger Dunkel unterschied. Ich hielt den hellen Gürtelstern aus dem Sehfeld und bald tauchte was auf. Was dunkles. Heieiei. Doch nicht etwa genau an der Stelle, wo der Pferdekopfnebel sitzen soll?


    Doch.


    Die Einbuchtung war gut platziert im Atlas eingetragen. Und genau da nahm ich die dunkle Stelle war, leicht schräg orientiert von Schnauze zu Nacken, dies aber eher schwieriger. Ohman. Erst hab ich Probleme bei meinen 1-2 Versuchen, überhaupt den IC 434 zu sehen - und heute gleich problemlos - völlig problemlos den Pferdekopf - ohne Filter! Aubacke. Ich war schwer begeistert. Der beste Eindruck wieder in 17 mm, im 8 mm war es schon zu hoch vergrößert, 13mm ging wohl auch noch gut glaube ich.


    Poah. Was für eine Nacht.


    Motiviert peilte ich steil über den großen Wagen. Ratet mal. Fängt mit <font color="orange">Holm</font id="orange"> an und endet auf <font color="orange">berg</font id="orange">, naja, <font color="orange">IX</font id="orange">, okay. Bevor ich mich an dem Fitzel versuchte, nahm ich zwei markante Spiralarme wahr, den auf der Seite der Holmberg besonders fein, beide über die Mitte von <font color="orange">M 81</font id="orange"> hinausreichend. Die Arme hab ich so klar und deutlich noch nie gesehen. Ich vergrößerte bis zu 170fach im 8mm, da dies zur Gewinnung an Abstand der Holmberg von einem nahen Sternchen nötig ist, um die schwache Galaxie in freier Landschaft aufs Auge wirken zu lassen, damit das Auge nicht abgelenkt ist. Auftauchen tat sie aber nicht. Leider. In keiner Vergrößerung. Hm. Also die angegebenen visuellen 14m2 in Skysafari halte ich für ein beschönigendes Gerücht, auch wenn die Flächenhelligkeit natürlich schwach ist. Oder die Photonen haben sich Weg genau dorthin auf den Spiegel gesucht, wo ich Trottel es geschafft habe, die Beschichtung (hoffentlich nur die) mit einem improvisierten Deckel zu lädieren.


    <b><font color="limegreen">Ohne Dobson ist auch mal schön.</font id="limegreen"></b>


    Leute, das ist alles anstrengend, ich geh mal spazieren. Mit dabei das 10x22. Ich lege mich auf die Holzterrasse und gucke mal, was im Löwen unterm Bauch so los ist. <font color="orange">Leos Triplett</font id="orange"> zeigt im kleinen Glas ein kleines ungleiches Duo, eine hell, die andere schwächer. Von der zum Triplett gehörenden NGC 3Dingsbums nix zu sehen. Allerdings ist der knapp darunter befindliche Stern mit seinen 10mag knapp im 10x22 sichtbar. Fast Grenze, bissel geht vielleicht noch.
    <font color="orange">M 51</font id="orange"> übrigens super einfach selbst im kleinen 10x22-Fernglas, sofort sichtbar als Nebelfleckchen.
    Vorm Teleskop versteckte sie sich bzw. strich kurz am Rand durchs Sehfeld auf Nimmerwiedersehen im Zenitloch. Zum Glück gab´s das Zenitloch.


    Ich meine, es war 4.50 Uhr.
    Vom Raben kommend erblickte mein vom Teleskop gelöstes Auge einen hellen Meteor heranziehen. Nach meiner letzten Bolidenerscheinung hatte ich eigentlich vor, das kleine FG immer griffbereit zu haben, um so eine Erscheinung mit FG zu verfolgen. Allerdings war ich gerade so in eine windgeschützte Ecke gezwängt, dass im Moment alles unergonomisch war und das FG mir eher irgendwo gegengebaumelt wäre, ich mich drin verfangen und alles verpasst hätte etc… Denn das Schauspiel dauerte eh nur ca. 5 Sekunden, aber endete in einem Anblick den ich so beschreiben würde: jemand nimmt eine orange-feuerige dreizackige Harke und fährt damit einmal über den Himmel - denn der am Ende ca. Minus 6 Mag helle Bolide splitt sich auf in drei Teile, die parallel zueinander weiter flogen. Hintereinander kenne ich ja, aber parallel … das war ein Schauspiel.




    Ich hab´s mal versucht, in einer Photomontage abzubilden, das Hintergrundbild ist real so aufgenommen, aber gegen 6 Uhr, also eine gute Stunde später. Die exakte Position im Sternfeld war mir nun nicht möglich, aber so ungefähr in der Höhe des Rabens und in etwa die Länge, praktisch parallel zum Horizont.



    <b><font color="limegreen">Mir dreht´s sich.</font id="limegreen"></b>


    M 51 mit Dobson unerrreichbar? Dann eben eine andere Spirale! <font color="orange">M 101</font id="orange"> hab ich meiner Erinnerung nach noch nie im Dobson angesteuert. Noch so ein Versäumnis, zugunsten von komischen schwachen Superthins und weiß der Teufel was für Zeug. Heute Nacht hatte ich vor, einfach zu genießen. Insofern danke an den Himmelsgott für´s schlechte Seeing ;-))
    Der Atlas war mir zu umständlich, ich nahm einfach mal das 10x22 her. Sehr schnell sah ich problemlos einen recht ausgedehnten Schmadder. Drauf mit 12"er und 17mm Okular:
    So zeigte sich bei M 101 wahrhaftig ein Feurrad. Gespickt von Kondensierungen und Klumpen. Heiliger Strohsack.
    Apropos heilig, ich unternahm alsbald einen Spaziergang zum Höhenweg… das Gipfelkreuz im Blick. Dieses mal windstill hier oben, lange nicht mehr gehabt hier. Ich stelle fest: Nebel im Tal! Immer nett anzuschaun.



    Die liegende Milchstraße in groß:



    Schnell wieder runter, die guten Bedingungen nutzen. Was noch ansteuern? Die letzte Stunde keine Fitzel mehr, sondern genießen. Aber zuerst noch fix die <font color="orange">Supernova in Virgo - der NGC 4636</font id="orange">. Sofort zeigte sich abgesetzt vom hellen Galaxienkörper ein helles Sternchen, welches in Skysafari nicht verzeichnet war. Superpraktisch das Programm, fange ich echt an, lieb zu gewinnen.


    Etwas heller als der am Rand der Galaxie eingetragene Stern meine ich.
    So, nun im Schnellverfahren mal zur <font color="orange">NGC 4565</font id="orange">, zum Sombrero <font color="orange">M 104</font id="orange"> - nun fast auf La Palma-Niveau - gerade letztere einfach ein Schaustück mit dem frappierenden Staubband und auch den hellen Sternchen im gleichen Sehfeld. Irgendein Satellit fliegt beim Blick durchs Okular am Galaxienkörper vorbei.
    M 104 war übrigens bereits recht einfach mit dem 10x22-Fernglas länglich sichtbar. Die Horizontsicht war in der Region einfach sehr gut.
    Lange nicht bei „The Box“ vorbeigeschaut, also Hickson 61. Tolles Grüppchen von 4 Galaxien, gefühlt aber nicht viel besser als in meiner Erinnerung der ersten Beobachtung aus dem heimatlichen Tiefland heraus. Die ersten Eindrücke sind halt meist kaum zu toppen. Jedenfalls alle 4 Galaxien gut erkennbar, die beiden länglichen Galaxien, welche die lange Seite der Box bilden, waren dabei besonders interessant anzuschaun.


    Die Kugelhaufensaison beginnt und ich hielt einmal quer über eine Hand voll Kandidaten, einfach traumhaft. Auch hier zeigt sich, was Transparenz ausmacht. Das sind Augenblicke, wo man weiß, weshalb man sich ein Teleskop zugelegt hat und wofür zumindest ich es vorrangig haben wollte - zum Genießen. Wenn man den Frühling/ Sommer mit den Kugelhaufen kaum abwarten kann mit Kugelhaufen, muss man nur tief unter dem Orion wühlen, im Hasen nach <font color="orange">M 79</font id="orange">. Auch schon nett im 12"er!


    <b><font color="limegreen">Neue Lieblingskombi am Winterhimmel</font id="limegreen"></b>


    Ein OIII-Objekt hab ich bisher unterschlagen beim lose drauflostippen - <font color="orange">IC 410</font id="orange"> im Fuhrmann. Ein absolutes Traumziel in Verbindung mit dem nahen hellen Sternkettchen, welches man schon mit bloßem Auge gut erkennen kann und daher ein Einstellen superleicht ist. Eines der wenigen Objekte, die für mich im 26mm am besten kommen.
    Für mich nun einer der schönsten Winterhimmelanblicke - die Kombination aus deutlichem Nebelkomplex und den hellen Sternchen in einem Sehfeld. Ich fand das so schön, dass ich im Feld eine schnelle Skizze/ Zeichnung zur Verdeutlichung angefertigt habe. Im Feld ging alles recht fix...die Bearbeitung jetzt hat ca. 3mal solange gedauert.
    Das helle Sternkettchen ist daher im Vergleich zum Nebel etwas zu groß geraten in den Abständen, hab es aber so gelassen um nicht zu schummeln ;)





    Zeichnen nehme ich mir immer vor, aber bei so einem Himmel, wenn er mal da ist, will ich einfach so viel wie möglich genießen und nicht mit Lampen rumtun. Denn die letzte „unter 20%-Luftfeuchte-Nacht“ muss ca. 3 Jahre her sein. Mein Mess-Gerät lag im Schnitt so bei 18%.
    Warum ich den benachbarten Flaming-Star-Nebel nicht angefahren bin, hab ich im Atlas einfach übersehen wie schon zuvor den Möwennebel.


    <b><font color="limegreen">Schlusslichter</font id="limegreen"></b>


    Zurückgesprungen zur nahenden Morgendämmerung: Im Drachen steuere ich die „Splinter-Galaxie" (so im Deepskyatlas bezeichnet)<font color="orange">NGC 5907</font id="orange"> an, auch in einem Sehfeld mit drei-vier hellen Sternen, die ein Kettchen bilden, an deren Ende die Galaxie steht. Am anderen Ende übrigens M 102, die ich nicht weiter beachtet habe. Die Kombination von der hellen, großen, dünnen Galaxie mit den hellen Sternchen ist v.a. in meinem 17mm Okular, wo alles super reinpasst, einfach ein Hingucker, ein würdiges last light der Nacht.
    Wie man mit so wenig Objekten eine 11-stündige Nacht füllen kann, weiß ich mal wieder nicht, aber es kam mir alles sehr kurzweilig vor und ich war überhaupt nicht müde.


    <b><font color="limegreen">Wo sind die 11 Stunden hin?</font id="limegreen"></b>


    Es folgte ein Aufgang der Mondsichel über den Bergen durch die Wolken, der unbeschreiblich und unfotografierbar schön war, wo wieder das 10x22 tolle Anblicke der mystischen Szenerie lieferte. Leider nicht gut zu fotografieren, daher einfach ein paar andere Morgenstimmungen...


    Allem voran mal ein sehr seltsamer Erdschatten, der links einen Schweif/ eine Beule nach oben macht...



    Das ganze wieder in groß:









    Das war mal wieder eine Nacht, die sich mir einbrennen wird - es brennt nämlich noch nach, glimmt zwischen den Synapsen. Die Zirren blieben zum Glück in den höheren Alpen und kamen kaum hoch. Auch wenn ich einiges an Nebeln verpasst habe unter diesem Himmel: Es war eine eindrückliche Nacht, die den Aufwand wert war, die 30 min Fußgestapfe mit 30 kg vom DB-Bahnhof zur Berg-Bahn haben mangels Bewegung unter der Woche fast schon Spaß gemacht. Und oben mit Plus 5 statt Minus 8 Grad im Ort war´s auch nicht gerade ungemütlich. Nun gehts wieder runter in die frostige Landschaft...




    Der Vorrat von ca. 5 kg ist geschrumpft auf 2 Müsliriegel und ein Mars sowie 300 ml Apfelschorle, die verbliebene Doppelkäsestulle wurde heisshungrig im Zug gemampft, sodass es ohne größere Umschweife ins Bett gehen konnte.


    CS!


    Norman