Beiträge von Mettling im Thema „Die Newton-Kollimations/Justier-Möglichkeiten“

    Hallo Ojmat,


    Wenn Du bei defokussiertem Stern den Fangspiegelschatten in die Mitte des Donuts gebracht hast, hast Du in diesem Moment vermutlich die komplette vorhergehende Justage zerstört.


    Bei einem f/4-Fotonewton kann man wohl davon ausgehen, dass der Fangspiegel mit Offset im Tubus sitzt. Sprich, er sitzt nicht genau mittig, sondern etwas vom OAZ weg versetzt. Diesen Offset siehst Du bei defokussiertem Stern. Der FS-Schatten sitzt bei einem perfekt justiertem Newton nicht mittig im Donut, sondern etwas vom OAZ weg verschoben. Wenn Du ihn dann mit dem HS wieder in die Mitte holst, ist die Justierung hinüber.


    Bei der Justage am Stern wird bei höchster Vergrößerung betrachtet. Dann schaut man sich den Donut an, wenn er kurz vor dem Fokus winzig klein ist. Dann sollte er annähernd rund sein. Beim drehen durch den Fokus hindurch soll er zu einem Punkt mit umgebendem Beugungsmuster in sich zusammen fallen und sich danach wieder gleichmäßig zu einem neuen Donut entfalten. Dieses gleichmäßig in sich zusammen fallen, ohne dass ein Kometenschweif in eine Richtung geworfen wird und ohne dass sich seltsame asymmetrische Muster bilden, ist das Zeichen dass der Newton (oder SCT, RC, SC, MN, etc...) perfekt justiert ist.
    Dabei kann man übrigens auch sehen ob das Teleskop einen Asti hat. Dann bildet der Donut kurz vor dem Fokus eine Ellipse, die sich nach dem Durchgang durch den Fokus um 90º gedreht wieder entfaltet.


    Als Justagetool kann ich das Concenterokular von Spheretec empfehlen. Damit justiere ich meinen 16“ f/4 Donson so genau, dass ein Nachjustieren am Stern in der Regel nicht nötig ist. Mit einem Laser justiert, muss ich ihn immer am Stern feinjustieren. Und ich habe einen guten 2“-Laser von Drehen-und-Mehr.


    Bis dann:
    Marcus