Hallo Christian,
ich habe mich offenbar missverständlich ausgedrückt.
Ich wollte keinesfalls sagen, dass es ein Ultraweitwinkel sein muss. Ich habe auch LVWs und verwende diese u.A. wegen des wirklich angenehmen Einblicks immer noch gerne, obwohl diese heute wohl nicht mehr wirklich als Weitwinkelokulare angesehen werden.
Mir ging es um die Einordnung der Alternativen zu den Ultraweitwinkelokularen.
Das angeführte Panoptik hat ein scheinbares Gesichtsfeld von knapp 70°.
Wenn ich nun z.B. ein weitwinkligeres Okular gleicher Brennweite verwende, bei dem ich nicht das ganze Feld überblicken kann, kann ich dennoch u.U. noch mehr Feld sehen, als es das Panoptik zeigen kann.
Konkret: In meinem "brillenuntauglichen" 17er Ethos sehe ich VIEL mehr als im ebenfalls vorhandenen LVW mit gleicher Brennweite. Die Nutzung ist für mich trotz des 5mm geringeren Pupillenabstands gegenüber dem LVW nicht wirklich unkomfortabler.
Wie gesagt, kann ich bei meinen Weitwinkelokularen nicht das komplette Feld einsehen. So gesehen habe ich etwas bezahlt, was ich nicht 100% ausnutzen kann.
Mir hat aber die Abbildungsqualität gefallen und die Okulare haben einen ruhigen Einblick ohne zu Blackouts zu neigen, wenn die Augenposition nicht ganz stimmt.
Zahlen zum Pupillenabstand alleine sind imo nur begrenzt aussagekräftig. Als die Delos neu waren, hatte ich die mal auf dem ATT angetestet. Format und Abbildung waren meiner Erinnerung nach prima. Ich habe den Einblick im "Vergleich" zu meinen LVWs aber als nervös empfunden und einen möglichen Tausch ad acta gelegt.
Das Einblickverhalten wird subjektiv sehr unterschiedlich wahrgenommen/beurteilt.
Extreme Weitwinkelokulare verlocken, zu schauen, was am Bildfeldrand passiert. Schaut man dort hin, verliert man ggf. das Bild. Überblickt man das Feld nicht ganz, kann vielleicht das Gefühl entstehen, dass "etwas" nicht stimmt. Ob das nun stört oder nicht, hängt vom Beobachter ab.
Ich finde die weitwinklige(re)n am Dob für mich besser, weil ich längere Pausen machen kann, bevor ich nachführe. Es ist also weniger Unruhe im Gerät und ich kann mehr sehen.
Auch kann ich das Feld dabei quasi komplett nutzen, wenn ich den Kopf bzw das Auge seitwärts bewege und schräg ins Okular schaue. In Kombination mit einem guten Komakorrektor bemerke ich keine nachlassende Abbildungsqualität. Auch das ist sicher sehr subjektiv.
Gerade die langbrennweitigen Weitwinkelokulare sind in der Tat teure Glasbausteine. Noch dazu sind sie relativ wenig im Einsatz. (Wieder individuell nach Vorlieben und Beobachtungsbedingungen). So gesehen ist der wirtschaftliche Wirkungsgrad, sofern man bei einem Hobby davon überhaupt sprechen kann, gering.
Mein Fazit: Geduldig bleiben, auf einem Teleskoptreffen idealerweise die möglichen Kandidaten (am dann eigenen 16er?) live erleben und erst dann shoppen gehen.
CS
Harold