Beiträge von Mikoka im Thema „Verschiedene Teleskoparten zur Mondbeobachtung“

    Hallo Michael,
    Seeing ist eine Sache, die wir sicher nicht beeinflussen können. Aber man kann natürlich mit Erfahrung da viel wettmachen. Gerade bei Planeten und feinen Monddetails kann man sich auf die Momente ruhiger/ruhigster Luft konzentrieren und sieht dann gaaaaanz viel.
    Eine ganz erhebliche Rolle spielt das Tubusseeing bei Volltubusgeräten. Bei meinem alten (länst verkauften) 12´´ f5 mit Volltubus hatte ich hinten eine Platte mit einem saugenden Lüfter, der das ganz gut beeinflusste. Der Spiegel war aus Astro-Sitall und brauchte recht lange zur Auskühlung, hatte aber von Anfang an die ideale Form, machte aber ordentlich Wirbel im Tubus, der wesentlich kleiner wurde, wenn der Lüfter angestellt wurde.
    Ich würde gerne noch zu bedenken geben, dass ein Gitterrohrtubus (ggf. mit "Socke") gegenüber einem Volltubus thermisch im Vorteil ist, da er besser von Luft umspült wird und der Spiegel schneller auskühlt. Es gibt ja auch gute Beispiele im Netz, wo beschrieben wird, dass man mit einem Schubkarrensystem einen fertig montierten Dobs dieser Größe gut bewegen kann (gibt es auch bei EuroEMC zu kaufen).So müsste ein sehr guter 14´´ nicht schwerer sein als ein 12´´ konventieller Bauart mit Volltubus.
    Na ja, da hast Du viel zu bedenken. 10`` f 4,5 mit einer Superoptik ist aber auch eine Ansage; die maximale Vergrößerung liegt da auch bei 450x.
    Viele Grüße und viel Erfolg beim Suchen Michael

    Hallo Michael,


    ein 12´´ "Normal" -Newton/14`` Leichtbau Newton der Qualität, die Du haben möchtest (mind. bis 400x knackscharf, besser mehr), kostet auch gebraucht sicher soviel wie ein guter 6´´ ED gebraucht. Das Problem wird auch sein, dass der Unterschied von einem6´´ ED zu deinem 120er Bino, nicht so überwältigend sein wird, wie Du es Dir wünschst.
    Daher meine Empfehlung, Geld auf die Seite legen, auf die Lauer legen und ein Premiumgerät, das Du vorher ausgiebig in Augenschein nehmen kannst, erwerben. Auf Teleskopetreffen gucken, wie sich das anlässt mit den Newtons im Vergleich zu Deinem Bino (Malliß im April?). Oder in den sauren Apfel beißen und sich von den einschlägigen Anbietern, die ja schon genannt wurden, einen bauen lassen.
    Viele Grüße Michael

    Hallo Michael,


    ich kann Deine Überlegungen nachvollziehen. Zu den vielen Tipps, die die Kollegen schon gegeben haben möchte ich noch einen hinzufügen:
    bei TS kann man sich einen Newton auch nach eigenen Vorgaben bauen lassen mit selbstgewählter Fangspiegelgröße usw. (UNC und ONTC Newtons). Dann ginge es noch um eine passende Rockerbox. Da müsste man mal mit TS reden oder vielleicht mit einem anderen Hersteller.
    Intercon-Spacetec wäre auch ein sehr passeneder Ansprechpartner. Da ich deine Ansprüche ja kenne, wäre im Zweifel eher darüber nachzudenken, im Premiumsegment zu suchen und eher bei 10´´ f5 oder f6 zu bleiben. Ich könnte Dir vielleicht einen 10´´ f6 Newton vermitteln, der von Astro-Optik Westerholt gebaut wurde und eine sehr feine Optik hat, aber ein Tubusgewicht bei rd. 25 kg. Auch hier müsste man eine Rockerbox nachrüsten.


    Viele Grüße Michael

    Hallo Michael,
    meine Erfahrungen sind diese:
    Mein Firstscope, ein 60/910 Revue Refraktor (FH) aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, zeigt bis ca 90x ein schönes, scharfes Bild am Mond mit geringem Farbfehler und Details bei ca. 4``; das ist schon ganz ordentlich für so eine Öffnung und als FH.


    Ein früherer Eigenbau,ein 150/1200 Newton mit einem Zerodur-Spiegel von Astro-Optik Westerholt, zeigte am Mond eine Auflösung von ca. 0,9´´ bei 240x.


    Ein Skywatcher FH 150/1200 mit sehr glatter Optik war bei exzellentem Seeing und mit einem Semi-Apo-Filter von Baader bis 360x knackscharf, photographisch konnte ich sogar mal die Rille im Alpental gerade ebenso abbilden.


    Meine 130er Apos, die ich zwischenzeitlich mal so hatte/ noch habe, waren zwar kontrastreicher (ohne jegliche Filter)und damit natürlich "besser" als der große FH, aber das ist nicht ganz fair im Vergleich; ebenso ein 152/1200 ED APM Apo. Bei diesen Teleskopen geht , wenn sie ausgekühlt sind und das Seeing stimmt, die Vergrößerung schon mal an die 400x, ohne dass das Bild einbrach/ einbricht.
    Sie zeigen dann feine Details an der Grenze des theoretisch Möglichen (z.B. Kleinkrater mit ca 1,5 km Durchmesser gerade noch als Kraterchen erkennbar).
    Ein TEC Maksutov 200/3015, den ich mal hatte, ging bei rd. 400x darüber hinaus bei einem begnadet kontrastreichen Bild für so ein obstruiertes System. Vergleichbar mit einem 175er APM/LZOS Refraktor (bei einem Teleskopetreffen direkt verglichen).
    Ein Eigenbau; 12´´ Newton f5, den ich mit Hilfe eines Freundes auf eine Obstruktion von 17% umbaute und f 19 (Barlow vor den Fangspiegel),war am Mond bei ruhiger Luft bei ca. 0,5 km Kraterchen an der Grenze.
    Insgesamt hängt ja auch viel davon ab, wie die Beleuchtungsverhältnisse auf dem Mond sind, Luftruhe, gute Okulare setze ich mal voraus.
    Wenn man einen 12´´ Newton vor allem für Mondbeobachtung einsetzen will, sollte man die Obstruktion minimieren, für gute Kühlung sorgen, ein nicht zu schnelles Öffnungsverhältnis wählen und eine Topoptik kaufen. Hier wäre darauf zu achten, dass die Spiegel sehr glatt auspoliert sind (eine korrekte Kurve setzen wir mal voraus), um Streulicht zu vermeiden und absolut perfekt kollimiert sind.
    Und man muss sich darauf einstellen, dass bei unserer Wetterlage in der Regel nur eine oder zwei Nächte dabei sind, in denen der 12er einem perfekten 5`` oder 6`` Refraktor bezüglich der Detailfülle überlegen ist. Dann aber ist das schon eine Offenbarung :)


    Viele Grüße Michael