Hallo Stefan,
bei 12" 0,9 Strehl von der Stange, das wäre schön.
Darum geht es aber nicht. Ich denke, dass viel Öffnung ab einer bestimmten Größe nicht automatisch immer viel hilft, wenn es um Detailerkennbarkeit von feinsten Details geht.
Hallo Michael,
versuche mal beim nächsten Teleskoptreffen oder bei der nächsten Möglichkeit den Mond im 8" f/6 Dobson, im 10" f/5 Dobson und 12" Dobson anzuschauen. Schau Dir das an wie es Dir mit der händischen Nachführung bei > 300x usw. klappt und wie der Mond Dir durchs Blickfeld "wandert". Für mich wäre das vermutlich ohne EQ Platform bei der Vergrößerung nichts mehr.
Wenn Dir die Mondkrater auch zu schnell durchs Blickfeld wandern (sausen), dann wäre eine EQ Platform oder eine andere Nachführung nötig.
Versuche zu vergleichen, wie schnell die Auskühlzeiten der Geräte sind. Wie einfach ist die Benutzbarkeit in Deinem Fall. Mir persönlich wär ein 12" Dobson schon zu groß aber vermutlich auch ein 6" APO.
Man muss das Telekop auch irgendwo lagern, aufbauen oder aufgebaut lassen ...
Wie sind die Effekte von lokalem Seeing und Tubusseeing. Es reicht nicht, dass der Spiegel eine gute Auflösung und einen guten Schliff hat.
Ich habe Dir oben nur die Videos unter guten Bedingungen gezeigt. Die sind aber nicht immer so gut.
Hier mal Saturn im 6" f/8 mit 0,95 Strehl bei nicht so tollen Bedingungen:
Quasi gleichzeitig von selben Ort im 4" f/9 APO:
Ich will die Newtons nicht schlechtreden. Auch meine Newtons haben viele gute Einsätze gehabt. Die Annahme der Spiegel hat diese Öffnung => diese Auflösung und 0,95 Strehl, dann muss ich ja automatisch auf Xx vergrößern können und mehr oder wenigstens gleich viel sehen können wie zeitgleich im 4" bei Yx, ist leider falsch.
An dem Abend an dem ich die obige Aufnahme gemacht habe, war in meinem "superstrehl" 6" f/8 Newton bei keiner Vergrößerung die Cassiniteilung zu erkennen, im 4" APO schon.
Man kann gegen Tubusseeing und lokales Seeing etwas tun, aber es ist nicht immer leicht. Man muss dann z.B. einen besseren Beobachtungsort wählen, eine Taukappe für den Newton kann auch sinnvoll sein um die Atemluft abzuhalten, der Spiegel muss unbedingt ausgekühlt sein um nicht selber Seeing zu erzeugen (beim Katastrophenvideo war der Newton für 2Stunden am Ort, daran lag es nicht), Tubusisolation, Zwangsbelüftung sind alles Themen die man überdenken sollte. Minimiertes lokales Seeing und Tubsseeing sind wichtiger wie ein paar % mehr oder weniger Obstruktion/Strehl, wichtiger wie ein paar Zoll mehr oder weniger Öffnung ...
Bei gewinnbringender Vergrößerung > 400x wird es aber oft eh dünn.
Nochmal zu den Geräten. Schau Dir ruhig auch die "kleineren" Newtons mit 8" oder 10" neben dem 12er an. Es hilft nicht, wenn beim sperrigeren 12er die Hemmschwelle zu groß ist und man dann seltener beobachtet... Eventuell kämen auch Cassegrains in Frage...
Servus,
Roland