Beiträge von JSchmoll im Thema „Astromodifizierung-Nachteil bei Lichtverschmutzung“

    Hi Altan,


    das mit den Filtern vorm Chip weiss ich nicht ganz genau. Ich weiss nur, dass es einen Tiefpassfilter gibt, der das Signal im Roten abschneidet. Der Grund ist die Infrarotempfindlichkeit der Halbleitersensoren, die man nicht im Bild sehen will (die Kameras sollen ja nur sichtbares Licht einfangen, und die Linsen eines Objektivs sind fur Infrarot gar nicht ausgelegt). Typischerweise ist der Chip bis ca. 1000nm empfindlich, aber das wird halt an der Grenze vom Roten zum Infraroten beschnitten. Hierzu der Filter. Leider schneidet dieser auch einen Teil des Tiefroten ab, wo unser H_alpha liegt. Hier bewirkt der modifizierte Filter eine Verschiebung ueber 656nm hinaus, sodass die Kamera noch fuer Normalfotografie gebraucht werden kann, aber H_alpha mit hoeherer Effizienz aufzeichnet. Um bei Normalfotografie zu vermeiden, dass die Braut nun ein rosa Kleid traegt, ist ein neuer Weissabgleich (CWB, "custom white balance") notwendig.

    Hi Altan,


    hast Du hohe Lichtverschmutzung, kannst Du mit engbandigen Filtern Nebelregionen mit Vorteil aufnehmen. Hauptsaechliche Regionen sind [OIII] (gesprochen "Oxygen-3") bei 496 und 501nm, H_beta (486nm) und eben H_alpha bei 656nm.


    Die Effizienz der Kamera dient Letzterem, da 656nm im tiefen Rot liegt. Du wirst also H-Alpha-Nebelregionen besser aufnehmen koennen, aber bei starker Lichtverschmutzung lohnt sich ein zusaetzlicher Nebelfilter, um das Kontinuum der Lichtverschmutzung gegenueber den Nebellinien zu unterdruecken.