Beiträge von Stathis im Thema „Arbeiten mit Figure XP“

    Da sonst niemand antwortet, bin ich halt wieder dran.


    Ich gebe Kratzer gerne Namen und ignoriere sie anschließend. Bei deinen nur 6 mm langen Kratzerchen lohnt sich noch nicht mal das.
    Zum Thema Kratzer habe ich unter Mythen und Legenden was geschrieben:
    http://www.stathis-firstlight.…hen.htm#Anchor-Stau-32444


    Deine 5 Zonen Coudermaske schaut gut aus, hat aber eine relativ große zentrale Zone. Das ist bei deinem relativ langsamen Öffnungsverhältnis kein Problem, aber wenn du in diesem zentralen Bereich bereits einen Schattenverlauf erkennen kannst, solltest du sie kleiner machen, da sonst die Messung der zentralen Zone zu ungenau wird. Du könntest z.B. die Randzone 5 um 1-2 mm breiter machen, dann werden die Zonen 2-4 ebenfalls breiter und automatisch die Mittelzone kleiner.


    Was hast du gemacht (Strichart?, MOT oder TOT?, Strichlänge? seitlicher Überhang?), um zu den einzelnen Zuständen zu kommen? Ich führe immer ein Schleiftagebuch um später nachzuschauen, wie welche Methode wirkt. Konntest du z.B. von Messung 2 auf 3 im Foucault ohne Maske sehen, dass der Berg in der Mitte sich in ein Loch verwandelt hat? Das wäre wichtig, um mehr Vertrauen in die Messungen zu bekommen. Warum schwanken die Messungen bei der Wiederholung der 4. Messung so?


    Hast du eine Kamera Mit Teleobjektiv? Kannst du mit relativ wenig Aufwand Foucault Bilder machen?
    Als Referenz, so sieht eine saubere Parabel ohne Zonen und mit scharfem Rand aus (nur im Zentrum ist ein gaaanz leichtes Loch):
    http://www.stathis-firstlight.…/Fuenflinge_Foucault2.jpg
    http://www.stathis-firstlight.…r/Fuenflinge_Foucault.jpg
    Das ist allerdings ein 240 mm f/4,5 Spiegel. Bei deinem f/6,8 ist der Schattenverlauf weniger kontrastreich.


    Wenn deine Messungen sich bestätigen, könntest du eigentlich hier aufhören. Du erreichst ja bereits Strehlwerte von ca. 0,95. Auch wenn die einzelnen "Zonal Correction" Werte recht stark schwanken und damit der Foucaulttest etwas ungenau ist, wird dein Spiegel schon ziemlich scharfe Bilder liefern.


    Um jetzt noch besser zu werden, müsstest du:
    - Mehr Messen, um belastbarere und weniger schwankende Werte zu erhalten
    - Der Spiegel im Foucault ohne Maske muss zonenfrei erscheinen (gleichmäßiger Schattenverlauf von Mitte bis Rand, scharfer Rand)
    - Je nach Ergebnis in ganz kurzen Poliersessions noch weiter an den Nanometern tunen
    - Je nach Ergebnis Minitools herstellen, um die Restfehler gezielter zu korrigieren


    Ob und was davon du dir antun möchtest, musst du selbst entscheiden. Ich persönlich rate Anfängern, die einen typischen Anfängerspiegel wie diesen machen, eher pragmatisch ranzugehen und sich nicht zu sehr mit endlosen Messorgien und Minitool Korrekturen zu verzetteln. Lieber alles fertig bauen und am Mond, Jupiter und Orionnebel staunen, wie herrlich die Bilder sind, die so ein Spiegel ins Auge wirft.
    Beim vielleicht folgenden 400 mm f/4 muss man ohnehin viel genauer messen, um auf ähnliche Strehl Prozente zu kommen und kann sich mit Interferometer, Messorgien und Minitools austoben.


    Das ist meine persönliche Meinung. Ich kenne auch hier im Forum Leute, die das anders sehen und selbst bei einem 71 cm Spiegel und 96% Strehl noch weiter polieren...

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    <br />
    Bei deinem Spiegel liegt Sphäre und Paraboloid nahe zusammen. Wenig Materialabtrag genügt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, ganz wichtig. Das "Glass Remaining" = Glas, das noch weg muss bis zur Parabel = 1,7 mm^3, das ist ein hauch von Nichts.


    Lieber 5 Minuten und noch mal 5 Minuten, auch wenn sich zunächst vielleicht kaum was ändert, als 15-30 Minuten am Stück mit vielleicht doch zu viel Überhang und feststellen müssen, dass man ein Loch in die Mitte gegraben hat. So was kriegt man zwar auch wieder wegpoliert, es kann länger dauern, als einem lieb ist.

    Hallo Tennisgott,


    bist du der vorgestern bei uns im Spiegelschleiftreffen war?


    Du hast einen sog. spaltlosen Tester, Moving Light Source ist richtig.


    Unter "Setup" musst du noch deine Maskengeometrie deiner Couder Maske eintragen, also die Innen- und Außenradien für deine 3 Zonen.
    Da ich deine Maske nicht kenne, habe ich mal fiktive sinnvolle Werte angenommen. das sieht so aus:



    Dann klickst du "KE Readings" an und trägst deine Schnittweiten = Messwerte deiner Messuhr für jede Zone ein. Steigende Werte bei Bewegung weg vom Spiegel. (KE heißt Knife Edge = Messerschneide).



    Dann klickst du auf "Surface Error" und erhältst das Profil



    Schließlich kannst auch "Safe as Image" anklicken und speicherst ein Bild mit allen Daten, das du z.B. hier hochladen kannst für uns als Protokoll.



    An diesem letzten Bild sieht man alles nötige.
    Z.B. Das Zone Delta = Schnittweitendifferenz von einer Zone zur nächsten und daneben die idealen Werte für die perfekte Parabel.
    % Zonal Correction = Prozentuale Zonenkorrektur für jede Zone.


    Dein Spiegel ist nahezu sphärisch, die Korrekturwerte sind ja -4% und +5%. Eine gute Ausgangsbasis zum Parabolisieren. Zumal wir vorgestern ja gesehen haben, das dein Rad sehr gut ist (keine abgesunkene Kante).
    Die Kurve zeigt dir, wo du Glas abtragen musst, um der geforderten Parabel näher zu kommen. Da man am Rand nur sehr schwer kontrolliert abtragen kann, musst du den Berg in der Mitte bis ca. 65% des Spiegelradius verstärkt polieren.


    Also musst du mit voller Pechhaut (gleiche Größe wie der Spiegel) mit MOT und längeren Strichen die Mitte vertiefen (ähnlich wie beim Aushöhlen beim Grobschliff). Aber vorsichtig dosieren, bei zu langen und zu exzentrischen Strichen, machst du ein Loch in der Mitte währen der Rest sphärisch bleibt.


    p.s.
    Ich würde auch eine Couder Maske mit 4 Zonen probieren. Damit ist das Ablesen etwas schwieriger, aber dafür hast du 4 Stützwerte und siehst eventuelle Zonenbildung besser.