Beiträge von JSchmoll im Thema „Was ist das in den Plejaden ?“

    Oh, genial! Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte wohl die Stapelresiduen falsch interpretiert.


    2013 fand ich mal auf einer Aufnahme gleich drei Kleinplaneten, und das bei 2m Brennweite! Ich nahm M74 in den Fischen auf, und Jupiter stand 60 Grad weiter oestlich. Lagrangepunkt ... ich hatte mitten durch die Trojaner gepiekst.


    Solche "Stoerenfriede" kann man sich ja mal gefallen lassen. [:)]

    Hi Simon,


    ist auf Einzelbildern an der Stelle des Objektes irgendein Pixeldefekt?


    Meine Vermutungen:


    - Pixeldefekte, die im Stapel durch Nachfuehrungenauigkeiten der Montierung verschmiert werden (die Software stapelt ja die Sterne aufeinander)


    - Geisterbilder, die sich ebenfalls durch Nachfuehrungenauigkeiten gegensinnig bewegen. Hierfuer spricht, dass Dir das bei anderen Objekten noch nie aufgefallen ist. Dagegen spricht, dass Du dies bei beiden Kameras und mit unterschiedlichen Optiken siehst.

    Hi Simon,



    dass das zwei verschiedene Kameras waren, war mir in der Spaete der Nacht entgangen. Welches Stacking verwendest Du? Bei DeepSkyStacker gibt es eine Option, Hotpixel zu entfernen. Ich vermute naemlich jetzt Pixeldefekte. Ich hatte nochmal einen Blick darauf geworfen, und die elongierte Struktur koennte die Drift des Objekts ueber den Chip repraesentieren. Es wird ja immer auf die Sterne gestackt, waehrend die Pixeldefekte "wandern".


    Wenn die Laenge des Objektes sich mit der Aufnahmebrennweite skaliert, kann das auf die Signatur des periodischen Fehlers hinweisen, der sich beim Stapeln der Bilder in der Drift der Pixeldefekte manifestiert. Oder aber es ist ein reales Objekt.


    Eine andere Klaerungsmethode ist, nur ein einziges Bild zu betrachten. Entweder ein Rohbild, oder "gestacked" (wobei es ja nicht viel zu Stacken gibt, aber eben alle Korrekturen wie Darks, Flats und Bias angewendet werden wie beim vollstaendigen Stapel). Siehst Du dort an der Position auch die ganze Struktur oder nur einen singulaeren Pixeldefekt?


    Ich sehe drei Striche nebeneinander, der mittlere ist etwas kuerzer. Dass das drei Kometen im Parallelflug sind, ist doch eher unwahrscheinlich. Hast Du die Belichtung zweimal unterbrochen und das Teleskop beruehrt, sodass sich die Signatur, die der Pixeldefekt beim Stapeln auf das Sternfeld als Referenz auf dem Bild abgibt, in Deklination leicht verschoben hat?

    Hi Simon,


    es koennte sich um ein Artefakt handeln. Auf beiden Bildern (nicht den Ausschnittsvergroesserungen) befindet sich punktsymmetrisch zur Feldmitte ein heller Stern. Und die Plejaden sind aufgrund ihrer Vielzahl heller Sterne anfaellig fuer Geisterbilder, die beispielsweise durch Doppelreflexion an den Glasluftflaechen des Komakorrektors entstehen koennen. Wenn ich einen neuen Korrektor kaufe, benutze ich gerne die Plejaden als Testobjekt.


    Ein Sternfreund hatte mir mal das Bild einer Edge-On-Galaxie in den Plejaden gezeigt, die er vor vielen Jahren auf Film ablichtete. Wir fanden dann heraus, dass ein heller Stern gerade ausserhalb des Bildfeldes dergestalt auf die messerschneidenartig ausgefuehrte Umrandung der Filmebene traf, dass sein Licht einen streifenden Reflex auf dem Film hinterliess.


    Du kannst das testen, indem Du nacheinander ein Bild mit dem gleichen Pointing wie Dein oben gezeigtes Bild machst, um dann das Bild zu verschieben, sodass die Zone des Objektes z.B.am rechten unteren Rand abgebildet wird. Ist das Objekt dann verschwunden bzw. hat es dann seine Position (und vielleicht auch Form) veraendert, dann ist es ein Geisterbild.


    Edit: Es kann auch ein relativ scharfes Sternbild sein, das sich bei Bildverschiebung (von Einzelbild zu Einzelbild, z.B. durch Aufstellungsfehler) relativ zu den Sternen verschiebt. Diese These liesse sich durch Kontrastieren eines Einzelbildes ueberpruefen.