Beiträge von RuedigerH im Thema „Back home again ...“

    Moin Hannes,


    schön das die alte Röhre wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist.
    Motivation für mich war der 8“f8 Dobson von Martin Birkmayer.
    Aber „weltbester Achtzöller“.....?
    Ungefähr zur gleichen Zeit hatten Stefan H., Helge S. und Armin Q. auch solche langbrennweitigen 8“er geschliffen und gebaut.
    Die Optiken waren auf einem ähnlich hohen Qualitätslevel und haben erfolgreich Refraktoren geärgert.


    Stefans 8" Dobson


    Helges Telekomdobson


    Noch ein paar ergänzende Bemerkungen zu dem Teleskop.
    Der Rohling ist noch ein Originaldingens von Schott, richtig dick, ca. 35 bis 40 mm.
    Das Schleifen und Polieren hat unendlich lange, ca. 120 Stunden gedauert.
    Nicht weil es so unendlich schwierig war, sondern weil ich mich ganz eng an die Anleitung von Hans Rohr gehalten hatte. Der Spiegel wurde mit mehr Schleifmittelabstufungen als heute und ganz langsam zum Ziel gestreichelt.
    Das alte Buch von Hans Rohr ist top und motivierte mich zum Spiegelschleifen.
    Aber die Technik hat sich weiterentwickelt, man geht heute in großen Teilbereichen wesentlich rabiater an den Spiegel ran und kommt deutlich schneller zum Ziel.


    Das Parabolisieren hatte hier den kürzesten Anteil. Ohne Meß und Prüfzeiten waren es zwanzig Minuten, denn bei diesem Öffnungsverhältnis liegen Spähre und Parabel nicht weit auseinander.
    Die Auswertung erfolgte mit einem Programm von Martin Trittelvitz und ergab den gemittelten fast unglaublichen Wellenfrontfehler von Lambda 1/18. Da die Erfassung des Parabelschattens bei dem Öffnungsverhältnis recht viel Spielraum zulässt, sind die Messergebnisse durchaus kritisch zu betrachten und geben nur einen Hinweis, dass es wohl ganz gut passt.
    Die Angabe von Strehlwerten war zu der Zeit noch nicht modern, ist wohl auch nur bei Interferometern, wo die ganze Fläche erfasst wird, sinnvoll. Der Spiegel wurde bisher nicht mit einem Interferometer ausgemessen.
    Ich sehe das mit der Messerei eher locker, für mich ist der Sterntest entscheidend.
    Im Laufe der Jahre habe ich schon ein paar Optiken gesehen wo interferometrische Auswertung und Sterntest nicht zusammenpassen. Trotzdem sind Interferometer wohl stand der Dinge, wenn sie richtig angewendet werden.


    Der Spiegel wurde in einem Geaxtubus von Gerd Neumann verbaut und hat einen 25mm o. 30 mm Diagonalspiegel von Lichtenknecker (so genau weis ich es nicht mehr).


    Beim Sterntest zeigte der 8“er dann intra und extrafokal identische Beugungsmuster.
    Bei gutem Seeing war beim Saturn auch hin und wieder die Encketeilung sichtbar.
    Jupiter sah dann wie Hubble für Arme aus, auf Ganymed waren Strukturen sichtbar und beim Mond auch die schmale Alpenrille; alles im Vergrößerungsbereich ca. 300 bis 500 fach.


    Ich würde mich freuen, wenn Du die lange Röhre zum ITV mitbringst.
    Da mal wieder durchgucken, streicheln und in den Tubus schnuppern, dass wär´s.
    Helge hat übrigens seinen 8“ er neu verspiegelt und hübsch gemacht.
    Er will ihn auch nach Gedern mitschleppen.
    Da könnten wir so einen Vergleich machen, Du weist schon...