Nochmals herzlichen Dank für alle Genesungswünsche.
(==>)Kalle
Selbstverständlich werde ich bei nächster Gelegenheit auch meinen Augenarzt auf diesen Bericht hinweisen. Zufällig hab ich vor wenigen Tagen erfahren das er mindestens ein Teleskop besitzt...
<b>Erster A <=> B Vergleich am Himmel</b>
Im Folgenden ist mit A das „runderneuerte“ Auge, mit das noch nicht sanierte gemeint.
Gestern Abend konnte ich endlich am einigermaßen klaren Nachthimmel vergleichen. Dazu hab ich mein 102 mm f 11 ED auf einer HEQ 5 in Stellung gebracht. Erstes Ziel war der 4 Tage alte
<b>Mond</b>
Der stand in der fortgeschrittenen Dämmerung gegen 17:30 nur knapp 21° über dem Horizont. Mit einen 20 mm WW zeigte A eine blütenweiße Mondsichel, B dagegen eine schmutziggelbe. Das Seeing war zunächst bereits bei nur 55x miserabel bis schlecht. Daher konnte ich keinen Unterschied bezüglich Detailerkennbarkeit ausmachen. Beim Wechsel von einen Auge auf das andere musste die Fokussierung jeweils nachgestellt werden. Das ist leicht zu erklären. Vor der OP hab ich eine Brille mit ca. + 2 Dptr. getragen. Diese Korrektur braucht A jetzt nicht mehr. B ist aber immer noch deutlich weitsichtig.
Trotz miesem Seeing hab ich auf ein 9 mm Oku, also 122x umgeschaltet. Der Unterschied im Farbeindruck bleib bestehen, aber bei längerem Hinsehen an der nördlichen Spitze zeigte A doch besser aufgelöste Details als B.
Gegen 18:00 war es eigentlich dunkel genug um den nur vom Erdlicht beleuchteten Teil des Mondes zu erkennen. Mit A konnte ich dort auch tatsächlich einen scharf begrenzten Mondrand erkennen, mit B dagegen nur unscharf. Wenig später verschwand der Mond hinter einer Fichte in Nachbars Garten. Nach ca. 2 Stunden Pause ging es zum nächsten Ziel:
<b>Plejaden</b>
Im 20mm 100° WW Oku füllt dieser Sternhaufen wie maßgeschneidert das Gesichtsfeld. Der erste Eindruck: Mit B sah es so aus als sei der gesamte Haufen von einem nahezu gleichförmigen Nebel umhüllt. Mit A sah man nichts mehr vom Nebel, aber bei genauem Hinsehen zahlreiche winzige Sternpünktchen mehr als mit B.
<b>Orionnebel M42</b>
Gegen 21:00 stand das Prachtstück schon ca. 25° über dem Horizont. Bei der erste Einstellung mit
einem 56 mm 2“ Plössl war der Nebel mit beiden Augen gut zu erkennen, mit B allerdings weniger kontrastreich. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen ein Nebelfilter zu verwenden.
Nach Wechsel auf 20 mm WW wurden der Kontrastvorteil von A sehr deutlich, sogar Strukturen im Nebel wurden damit erkennbar.
Mit dem 13 mm WW haben beide Augen das Trapez zweifelsfrei aufgelöst. Mit B schien allerdings der schwächste Stern dieser Gruppe immer wieder mal zu verschwinden. Beim Sternezählen in der Nachbarschaft des Trapezes hatte A ganz klar gewonnen.
<b>Rigel B</b>
Diesen winzigen Begleiter des 0,2 mag hellen Rigel hab ich zuletzt mit einem meiner größeren Teleskope problemlos sehe können. Das liegt aber schon mehrere Jahre zurück. Gestern war es also mein erster Versuch mit nur 4“ Öffnung. Ergebnis: Das operierte Auge sieht Rigel B zweifelsfrei, das andere Auge nicht.
<b>Weitere A <=> B Versuche</b>
werden in kürze folgen sofern der Himmel noch vor der nächsten OP mitspielt. Gestern musste ich leider wegen einer Panne an der Nachführung abbrechen. Diesen Fehler konnte ich aber heute beheben.
Allen Lesern einen guten Rutsch wünscht
Kurt