Beiträge von JSchmoll im Thema „1 1/2 Stunden Besuch beim Pacman“

    Hi Peter,



    das finde ich auch gerade so interessant bei der Astrofotografie. Die "Interpretation der Daten", wie ich es nenne. Da hat man halt kuenstlerische Freiheiten, und somit sieht das Bild eines Objektes je nach Astrofotografen anders aus und gibt dem Bild eine persoenliche Note.

    Ah, Peter, das ist der Trick!


    Klar, wenn die Sterne eine andere Gammakurve haben als die Nebel, dann bleiben sie fein. Ich mache immer das ganze Bild in einem Aufwasch, Streckung in RGB oder separat in R, G oder B, was Canon Digital Photo Professional halt hergibt. Wobei mir die grafische Darstellung der Histogramme als teils Farbenblinder sehr entgegenkommt - keine rosa Galaxien auf lila Hintergrund mehr.


    Das erklaert jetzt auch das "Seeing". Es ist schon erstaunlich, was man mit Schmalband auch von einem nicht so guten Standort so rausholen kann. Erinnert mich an den Sternfreund, der in den 1980ern mitten aus Emsdetten mit einem 10"-Newton und stundenlangen Belichtungen faszinierende Nebelfotos hinbekam - damals natuerlich noch auf Film.

    Hi Peter,


    ich fuer meinen Teil habe es auch spassig aufgefasst und herzlich gelacht. Vor allem die Bemerkung mit dem Bier - das ist echte muensterlaendische Gastfreundschaft!


    Nochmal zurueck zum Thema Seeing: Ich habe eine Sternwarte, die ca. 40m suedlich von einer Haeuserzeile steht. Im Sueden ist ein Acker, auf dem nur Pflanzen gedeihen (also kein ausgasendes Getier). Fuer die naechsten 250 Meter. Dann eine Reihe kleiner Baeume und Buesche, dahinter ein schwarzes Loch in Gestalt eines Steinbruches. Vom Seeingaspekt her sollte das eigentlich nahe am Optimum liegen.


    Ich denke, dass Deine scharfen Sternpunkte auch mit der Bildverarbeitung zusammenhaengen. Auch ist mir inzwischen aufgefallen, dass Dein Bildfeld groesser ist. Ich habe mit meinen 1000mm und APS-C nur den inneren Teil abgelichtet, und einige der H-Alpha-Strukuren habe ich gar nicht drauf. Nur den Kernbereich halt.


    Zum missglueckten Clipfilterversuch - das hatte ich nur einmal durchgezogen, und es kann sein, dass Objekt und Bedingungen nicht erspriesslich waren. Es wird mal Zeit fuer eine Neuauflage, und vielleicht auch fuer einen Monocrome-CCD-Chip, um das Ganze effizienter werden zu lassen.

    Hi Peter,


    ich habe das erst einmal probiert mit dem 200/1000 und ich hatte vielleicht das falsche Objekt fuer 3min am Stueck (was meine Montierung ohne Guiding hergibt). Der Fokus muss gestimmt haben, da ich ihn durchs Filter am hellen Stern erreichen konnte. Auch gibt es beim Newton ja keine signifikanten chromatischen Effekte (die des Komakorrektors und Filters sind ja nicht wirklich spuerbar). Aber wie geschrieben, wenn man durch den Filter fokussiert, kann ja gar nichts schiefgehen.


    Ich muss es vielleicht einfach nochmal versuchen. Wobei H_alpha und DSLR natuerlich wegen dieser bayerischen Matrix (RGB meine ich, nicht die blauweisse ... [:)]) nicht sonderlich effizient ist.


    An den anderen Peter (Starlightfriend): Die Hoehe ueber NN ist nicht das alleinige Kriterium fuers Seeing, und Turbulenzen durch bodennahe Luftschichten gibt es auch in grosser Hoehe, erzeugt durch die Grenze zur aufgewaermten Landschaft und Windturbulenzen. Ich sitzte hier auf 145m, muesste also besseres Seeing als Peter in Ascheberg haben. Als gebuertiger Rheinenser bin ich mir der "Berge" dort bewusst. Unsere Beobachtungsstation war auf sagenhaften 76m ueber NN. Ein Sauerstoffgeraet habe ich da nie gebraucht. Aber ich hatte unter diesen Bedingungen Naechte mit besserem Seeing gehabt, als ich sie hier in Nordostengland auf 145m Hoehe erlebe. Das mag an der Kuestennaehe liegen, oder daran, dass der Jetstream oefter ueber mir weilt.

    Ich muss das auch mal ausprobieren. Ich habe einen 13nm-Clip-Schmalbandfilter fuer meine 40D, aber ich muss erst noch ein relativ schnelles System (wie meine Mrs Parsons, 200/1000mm) per Autoguider langzeitbelichtungsfaehig machen, da 3 min am Stueck nicht reichen, um fuer DeepSkyStacker genuegend Sterne zu bekommen.


    Ich habe in Deinem Profil "Ascheberg" gelesen. Ist das nicht im Muensterland? Ich komme urspruenglich aus Rheine und kenne das Seeing so einigermassen. Besser als in UK, aber keine Hochalpen. Also am Seeing kann die Schaerfe wahrscheinlich nicht liegen.

    Ich habe es nochmal mit meinem Bild verglichen. Es ist wohl auch der Schmalbandeffekt, der mehr Strukturen im H_alpha zeigt als mein ungefiltertes Farbfoto. Dein Schwarzweissbild kommt mir da entgegen, da ich rote Strukturen aufgrund meiner Rotblindheit schlecht sehen kann. Vielleicht bearbeite ich mein Zeugs nochmal, dann aber mit abgedrehter Farbsaettigung im Schwarzweissmodus.


    Wie dem auch sei, Deine Aufnahme ist bemerkenswert!

    Hi Peter,


    wie kriegst Du das nur mit dem Seeing hin? Die Ortsaufloesung ist phantastisch ... ich habe das Objekt auch ein paar Mal mit einem 200/1000er Newton und DSLR abgelichtet, aber nicht viel mehr drauf als dieses "schwarze Loch" (wie meine Frau es nennt), das das Auge des Pacmans darstellt. Von so hochaufgeloesten Globulen keine Spur.


    Wirklich eine tolle Arbeit!