Beiträge von Stathis im Thema „Abkühlung unter Umgebungstemperatur ?“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: StephanPsy</i>
    <br />nach welchem physikalischem Prinzip kann sich eine Abkühlung auch unter Umgebungstemperatur ergeben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Stephan,


    da du ja bekennender Griechenland reisender, bist hier noch ein Beispiel, das die Verdunstungswärme ausnutzt:


    Die alten Griechen bewahrten Wasser in tönernen Krügen auf und stellten diese in den trockenen mediterranen Wind. Das Wasser benetzt den porösen Ton, verdunstet an der Oberfläche und gibt die Verdunstungswärme an die Luft ab. Der Kruginhalt kühlt deutlich unter Umgebungstemperatur ab. Je stärker der Wind und trockener die Luft, um so größer ist der Effekt.


    Somit waren die alten Griechen die Erfinder des Kühlschrankes. Fast 2.000 Jahre später sollte ein Deutscher den heutigen modernen Kühlschrank zur Marktreife bringen: Die Kompressions- Kältemaschine nach Carl von Linde., natürlich um des Deutschen liebstes Getränk zu kühlen: Bier


    Ich finde, der wirkliche Ruhm gehört der Natur: Der Mensch schwitzt, der Hund hächelt. Die im Schweiß enthaltenen Salze verstärken den Effekt - echt clever!

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Daher hilft dann also eine leichte Zwangsbelüftung (saugend), dass der HS nicht zu stark abkühlt um zu beschlagen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau so ist es. Der Hauptspiegel beschlägt aber nachts gar nicht sooo einfach. Es gilt nämlich:
    Reflexionsgrad + Emissionsgrad = 1


    Der Reflexionsgrad des Spiegels ist durch die Aluschicht auch im hier relevanten infraroten Bereich recht hoch (ca. 90%), sodass sein Emissionsgrad gering ist (ca. 10%). Der Hauptspiegel emittiert zum Himmel somit recht wenig, während seine (nicht verspiegelte) Rückseite vom verhältnismäßig warmen Boden und Tubusteilen gut bestrahlt wird.
    Ein unverspiegelter Hauptspiegel beschlägt viel schneller. Das habe ich selbst schon beobachtet.


    Hinzu kommt noch, dass der Tubus wie eine Taukappe wirkt und den Spiegel vor zu viel Abstrahlung abschirmt. Das gilt selbst noch bei einem offenen Gitterrohr- Tubus im recht hohen Maße, da er in seiner Spiegelbox sitzt.


    Anders der Fangspiegel: Dieser sitzt weit oben und "sieht" sehr viel freien Himmel, seine Halterung hat Richtung Himmel einen sehr hohen Emissionsgrad von ca. 95% (fast wie ein perfekt schwarzer Strahler). Somit kühlt Spinne und Fangspiegelhalter in der klaren Nacht ordentlich unter der Umgebungstemperatur und kühlen ihrerseits den Fangspiegel. Ist es relativ feucht, wird auch der Taupunkt unterschritten und der Fangspiegel beschlägt.
    Abhilfe: Zwangsbelüftung, verlängern des Tubus, einwickeln mit Alufolie, oder heizen. Letzteses ist wohl die einfachste und effektivste Lösung. Selbiges gilt auch für die Korrektorplatte von Schmidt Cassegrains oder Maks.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und daher beschlägt (oder frostet) das Autodach immer als erstes, wenn ich auf dem Feld bin (Frühindikator).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, genau!
    Die seitlichen Autoscheiben Richtung offenem Gelände beschlagen auch viel eher, als die, die zur Hauswand schauen. Kann ich jeden kalten klaren Morgen bei mir vor der Haustür beobachten.