Hallo an alle,
zuerst besten Dank für die Kommentare !
>> Ralf: Du hattest uns ja Anfang des Jahres einen Super-Eskimo mit dem C11 gezeigt.
Dieses Bild und die von dir auch bei anderer Gelegenheit dargestellte Technik, für die Rauschminderung in den Tiefen auch weniger scharfe Frames zu verwenden, hatte mich motiviert, nochmal an das eigene Material heranzugehen
Zum Orion noch: Bei meiner Aufnahmeserie am 19.03.2018 war die Kumination schon 3 Stunden her und das Trapez stand zwischen 21,5° und 18° hoch, da war wohl das Seeing recht gut. Hoffentlich ist mal zur Kulmination eine Wiederholung drin.
>> Andreas (hobbyknipser): Ja der AOM-Refraktor hat die Auslegung 1 : 10 und ich habe auch mit den vollen 1.600 mm und der ASI290mm schon 2017 am Ringnebel gearbeitet.
Dabei fiel zunächst das starke Zeilenrauschen der Kamera auf. Abhilfe war möglich das Drehen der Kamera ins Hochformat, weil die genutzte Montierung in Rektaszension mehrere periodische Fehler hat, die für automatisches Dithern sorgen. Trotzdem war bei 800 Frames zu 1,5 s noch ein Rauschen sichtbar. Die Reduktion auf 1.200 mm zeigte dann keinen Verlust an Auflösung und immerhin nimmt ja die Signalstärke bei gleicher Belichtungszeit mit dem Faktor 4/3 x 4/3 = 16/9 zu, praktisch je nach Lichtverlust im Reducer gewiss etwas weniger. Das Optimum für die ASI290mm liegt m.E. also eher bei 1.200 als bei 1.600 mm. Für Planetenaufnahmen wäre man nach der gängigen Formal wiederum beim Öffnungsverhältnis 3,5 x 2,9 (Pixelgröße), also bei 10,15 und somit bei der unreduzierten Brennweite.
Für das Trapez würde natürlich die längere Brennweite eine bessere Auflösung erleichtern, schon weil die Überstrahlung durch die hellen Komponenten droht. Dann müsste für das gleiche Signal in den schwächeren Teilen wieder länger belichtet werden. Systematisches Testen ist da schwierig schon mangels Gegelegenheit. Bei einer vorherigen Sitzung hatte ich Rot mit 750 ms und G / B mit 350 ms belichtet (bei f 1200). Das Ergebnis war nicht so scharf wie im zweiten Anlauf, aber das kann auch am Seeing gelegen haben.
Heute würde ich die ASI290mm für solche Aufnahmen nicht mehr verwenden, weil die ASI1600mmc allgemein weniger rauscht. Zufällig sind deren Pixel 3,8 my / 2,9 my = 1,3 mal größer und ergeben bei f 1.600 mm wieder den Abbildungsmaßstab 0,5 " / Pixel. Das ist wenn ich es richtig sehe auch für Peter (Starlightfriend) ein guter Erfahrungswert.
>> Gerald:
Bei M42 war die Verwendungsrate zwischen 74 und 80%, da hatte ich die Summenbilder aus 2018 übernommen. Beim Eskimonebel habe ich die Summen komplett neu gerechnet und nach sorgfältiger Sichtung mehr Frames genutzt als 2018, nämlich 80 % im L-Kanal, 76 % in G und fast 100% in B. In R blieb es bei 62 %, d.h. von 801 hat DSS nur 497 akzeptiert.
>> Andreas (woddy): Dein Bild mit 5 s - Belichtungen in H-alpha hat das Trapez gut aufgelöst. Interessant ist, daß die kleinen proplyds im Schmalband kaum herauskommen. Das habe ich auf astrobin bei mehreren Beispielen festgestellt. Dafür lassen sich die hellen Trapezsterne leichter unter Kontrolle halten als mit RGB-Filtern.
Als Aufnahmesoftware nutze ich für die Kurzzeitbelichtung immer noch Firecapture. Da lässt sich alles übersichtlich kontrollieren.
Für das Trapez hier noch eine kleine Ergänzung:
Den Grünkanal hatte ich auch mit 100 ms aufgenommen, ansonsten gleiche Einstellungen (Gain 450):
Es ist eine 90%-Summe von 1997 Frames mit Autostakkert 3fach gedrizzelt, nur Gradation angepasst, nicht weiter geschärft. Die Übertrstrahlung ist etwas gemindert.
Für den Eskimo habe ich oben noch die %-Angabe der Darstellung korrigiert - es sind nicht 75%, sondern 150%. Sowohl M42 als auch der Eskimo sind in 200% bearbeitet und M42 ist oben auf 100% verkleinert, der Eskimo aber auf 75% von 200%, also 150%.
Zum Größenvergleich hier noch eine Jupiteraufnahme vom 5.05.2018 in demselben Pixelmaßstab wie NGC 2392. Jupiter hatte hier 44,78 " Äquatordurchmesser und das Bild ist auf 100% gebracht, d.h. oben mit M42 direkt vergleichbar:
Gruß Lars