Beiträge von 03sec im Thema „Uranus im C8“

    Hallo Roland und alle anderen, die sich dafür interessieren,
    das Problem ist gelöst und die Lösung überraschend.
    Ich fasse mal zusammen: 40 Jahre altes C8 bildet nicht gut ab. Auseinander gebaut, einseitig Klebestreifen auf HS Innenrand geklebt, da wo die Überwurfmutter "drückt", Ergebnis gut, kein (kaum) Asti mehr. 1/2 Jahr später: Asti wieder da, (hatte sogar vergessen, dass es schon mal viel besser war) und so wahnsinnig schlimm schien das auch nicht zu sein.(ich frage mich auch immer noch, ob ein ganz leichtes Asti-Kreuz nicht evtl. Vorteile hat, z.B. bei Saturnringen wo man zw. Encke-Teilung und Beugungsring immer eine Mischung abbildet) Aber egal, man will ja erst einmal eine perfekte Kollimation haben. Also wieder den Patienten auf gemacht. Überwurfmutter war leicht zu lösen, gereinigt geguckt und Klebestreifen auf HS erneuert, etwas dicker dieses mal 3 Tesafilmstreifen übereinander. Beim Zusammenbau musste ich den HS wieder in seine richtige ,d.h. markierte Position bringen, dabei wurde er deutlich fester angezogen, weil er die Überwurfmutter mit bewegte. Ergebnis : katastrophal. Wieder aufgemacht, dabei fiel mein Augenmerk auf einen Korkring, der an einer Seite geöffnet war. ich dachte mir zunächst nichts dabei, denn der Konterring liegt ja flach auf dem HS. ABER, die Aussparung schien einen Sinn zu machen. Ich legte sie mit der Öffnung zum Fokus- Arm, sah auch so aus, als sollte das so sein. Klebestreifen entfernt, Kontermutter FEST angezogen, an der freien Stelle des Korkrings konnte sich nun der Spiegel tiefer in den darunter liegenden O-Ring drücken (nicht etwa weniger tief wie ich zuerst dachte) Test gestern Abend: alles perfekt!
    Mit anderen Worten: Mit Hilfe des Korkrings und der Intensität des Anziehens kann man einen Asti justieren, und das ist sicher auch so vom Hersteller gedacht gewesen (warum sonst die Aussparung). Ich hatte also ein altes C8, (das noch nie geöffnet wurde) Im Laufe der Zeit gaben Silikon und evtl. auch O-Ring oder Korkauflagen nach und die Überwurfmutter war nicht mehr all zu fest angezogen, deshalb der Asti. Korrigiert mit Klebestreifen (im Sommer) alles paletti. 1/2 Jahr später (Winter) Gummi/Kork gibt anderen Druck auf HS, Asti wieder da. Alles wieder auf Reset und Mutter FESTE angezogen (sollte Winters wie Sommers halten) : perfekt und "Krimi" zu Ende. :)
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Roland,
    ja, wie oben geschrieben ist mir das auch aufgefallen. Ich hatte die Verkippung mit einem Streifen Isolierband korrigiert. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das mit der Zeit nachgegeben hat, im Sommer ist das Gerät auch mal sehr warm geworden. Vielleicht war ich auch einfach zu vorsichtig beim Festschrauben der Überwurfmutter und der HS hat Spiel. Auf jeden Fall ist das jetzt der richtige Ansatzpunkt.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Tino,
    mit dem kleinen Chip der ASI178 habe ich natürlich wenig Feld um das zu testen und der größere Chip der DSLR löst einfach nicht gut genug auf. 2 mm bei der Schmidtplatte habe ich nicht, da gibt es nur diese Korkscheibchen ca. 0,5 mm. Tja, das mit dem paraxialer Kreuz stimmt natürlich, auch bei meiner verlinkten Grafik oben. Das selbe gilt allerdings auch für eine Verspannung, zumindest für die symmetrische Verspannung die oben simuliert wurde.
    Wir hatten an anderer Stelle ja schon mal über das Problem gesprochen. http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=238142&whichpage=2
    Als ich nun selber die Bilder noch mal angeschaut habe wunderte ich mich, dass ich quasi wieder am Anfang stehe, da war ich schon mal weiter. Ich kann mir das nur so erklären, dass der Klebestreifen "nachgegeben" hat. Isolierband war vielleicht nicht die beste Wahl :) Ich hatte glatt vergessen, wie weit ich schon damit war, denn das letzte Bild wäre ja schon fast perfekt.
    Vielleicht gehe da heute sogar noch ran und ersetze den Streifen.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo zusammen,
    auf dieser Seite ist mir einiges klarer geworden. Es geht hier hauptsächlich um die Grafiken ganz unten.
    https://www.telescope-optics.net/mtf.htm
    Demnach ist der Fehler quasi ein Fehler in Reinform. Eine Mischung verschiedener Faktoren wäre da schwieriger zu diagnostizieren. Aus diesem Grunde werde ich noch mal 1 oder 2 Tesastreifen auf die HS-Auflage kleben und hoffen...
    Frank, das mit der Auskühlzeit in ausgesprochen schwierig und wichtig und hängt sehr von der Außentemperatur ab, denn diese fällt ja i.d.R. abends noch weiter ab und das Teleskop hinkt immer hinterher. Mir hat da eine Information sehr viel weiter geholfen. Ein 1°C zu warmer Hauptspiegel verringert den Strehlwert um 50% (macht also aus einem guten Teleskop eine Gurke) Interessant dabei: 1°C zu kalt macht kaum eine Verschlechterung aus. Ich selber lagere deshalb mein C11 bei (fast) Außentemperatur und habe zusätzlich in der Aufbewahrungskiste noch eine aktive Kühlung eingebaut.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Frank,
    ich hoffe du hattest das Fenster wenigstens geöffnet. :) Spaß beiseite: Ein solches Kreuz deutet eindeutig auf eine Verkippung des Hauptspiegels hin. Testen kann man das nur bei einigermaßen gutem Seeing und perfekt ausgekühltem Teleskop und das am besten im Zenit. Dann sollte es einen geschlossenen Ring um den Stern geben. Bei meinem C11 ist das so. Hier ist die Frage, in wie weit das tolerierbar ist. In der Zwischenzeit habe ich aber neue Info bekommen und ich denke, da es sich vermutlich wirklich nur um eine einfache Verkippung handelt, gehe ich da noch mal ran und fingere noch mal in den Eingeweiden des C8 herum.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo zusammen,
    gestern wollte ich mein relativ neues, gebrauchtes C8 mal ordentlich justieren. Eine Verkippung des Hauptspiegels konnte ich (mit eurer Hilf) vor einigen Monaten diagnostizieren und zumindest teilweise beheben. Links seht ihr die PSF an einem Stern gewonnen, im Weißlicht, ungeschärft, fokal bei 2000 mm f/10 und 100% Darstellungsgröße. Rechts habe ich das ganze mal an Uranus getestet, der hat z.Z. 3,7" Durchmesser 4 mal 20 s bei ca. 20 MS , 100% verwendet, mit ASI 178 mm und 685 nm Rot/IR-Filter, geschärft in PS, 2 Pixel Radius. (die Monde sind 100 mal 4 s belichtet, durch Wolken hindurch, und sind nur "Beiwerk")



    Das Seeing war immerhin so gut, dass ich im Lifebild das Airyscheibchen des Sterns manchmal isoliert erkennen konnte. In der Summe zeigt sich aber immer noch ein Kreuz, der erste Beugungsring ist nicht zu erkennen.
    Gefühlt habe ich durch dieses "Manko" aber nichts an Schärfe verloren. Das Airyscheibchen vereint so ca. 70% des Lichtes in sich, das ist bei meinem C11 nicht anders, nur, dass hier die letzten 30% in einem Ring zu finden sind und nicht in einem Kreuz.
    Meine Frage nun: Verliere ich wirklich an Schärfe mit dieser sehr leichten Verkippung? Oder ist das womöglich sogar von irgendeinem Nutzen? Beim Schärfen vielleicht? Optisch wirken die Sterne auf diese Weise wirklich sternförmiger und damit schärfer. Würde ich nur Deep-Sky damit machen wollen, dann würde ich das jetzt so lassen.
    Wenn ihr also irgendeinen Gedanken dazu habt, her damit !
    Viele Grüße,
    ralf