Beiträge von Stick im Thema „Bestimmte Beiträge ignorieren?“

    Toleranz = Dulden. Das habe ich nie propagiert. So, mein Gastspiel ist beendet. Ob ich hier meine Meinung kund tue oder nicht, ergibt eh keinen relevanten Unterschied. Homöopathie ist nicht so meins.


    Lebt dann mal wieder wohl. Ich habe ein paar Wunder zu vollbringen (wenn auch keine religiösen oder übernatürlichen). Da sind Forenbeiträge nicht eingeplant. Sorry Specht. Meine ganze Energie gehört jetzt meiner Zukunft und ich bin vollkommen allein bei dieser Mission, obwohl ich gedacht hätte, das wäre beendet..


    Stick

    Was kümmert's, wenn Du ihn ignorierst und andere es nicht tun? Und ich rede nicht davon, sich zurückzuziehen. Ich rede davon, sich nicht treffen zu lassen. Wie schlau ist es denn, sein Gesicht hinzuhalten, wenn wer mit Kacke wirft?


    Ganz ehrlich, Ich würde wahrscheinlich noch nicht mal den Benutzernamen hier drin dulden. Ändert nichts an der Tatsache, daß der Umgangston hier drin nicht ausschließlich unter solchen Paradebeispielen leidet.

    Es spielt absolut keine Rolle, wer anfängt. Damit es weiter geht, muß jemand anders mitmachen. Sonst funktioniert's nicht. Wenn Stänkerei komplett ins Leere läuft, dann wird sie sehr schnell unattraktiv.

    Wenn Du möchtest, daß sich die Fronten verhärten, daß der Stenkerer mehr stänkert, dann klar, dann sind "Quatsch" und "Blödsinn" gute Mittel, die Situation zu eskalieren. Denn Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß jemand durch solche Worte in sich geht und sich läutert?


    Nur kann man dann denjenigen auch gleich einfach rauswerfen und muß nicht Öl ins Feuer gießen.


    Wenn ein Stenkerer darüber entscheiden darf, wie tief ich sinke, wie unsachlich ich werde, dann habe ich versagt. Und wenn man miteskaliert, dann hat man die Berechtigung eingebüßt, sich zu beschweren, daß es rund geht.


    Keine Ahnung, warum Leute immer meinen, sachlich und freundlich zu bleiben hieße, alles zu dulden. Man kann tatsächlich freundlich, nett und unnachgiebig sein.

    Das ist nicht dahingestellt. Das Forum verliert an Qualität, wenn der Umgangston sinkt. Ganz klar.


    Wir haben hier zwei Level: Wie sollte man persönlich damit umgehen? Da ist Verharmlosen nicht die schlechteste Lösung. Weil, wichtig isses nu wirklich nicht. Wenn ich kann, mache ich mich nur ungern zur Marionette anderer, weil die mit Kacke um sich schmeißen. Wenn ich pickiert reagiere, dann ist das lediglich genau das, was der Ickerer wollte. Er will treffen, ich will mich nicht treffen lassen. Ist wie ein Kind, das laut heult, dann kurz guckt, ob's zieht, und dann weiterheult.


    Der zweite Level ist natürlich: was sollte hier im Forum für alle Zeiten stehen bleiben? Da wird es dann schon weniger trivial. Und da finde ich das Entschärfen in alberner Form kreativ, kurzweilig und intelligent. Weil das dann aus den fehlgeleiteten Kommunikationsversuchen kein Drama macht. Wahrscheinlich würde ich mir als Moderator eine Handvoll Adjektive, Substantive und Verben oder Phrasen zurechtlegen und dann Baukasten spielen.


    Ich mag halt den Mittelweg zwischen "nicht hinnehmen" einerseits und "nicht überreagieren" andererseits.


    Jeder hier hat Regeln und Ansichten, nach denen er das Erlebte gewichtet und einordnet. Und da gibt's exakt genausoviele unterschiedliche Kombinationen, wie's Fingerabdrücke gibt. Und wenn diese Regeln dann verletzt werden, dann fühlen sich Menschen entwertet und werden stinkig oder traurig.

    Ach, was solls, jetzt breche ich hier mal mein dreijähriges Schweigen. Man kann alles ignorieren, wenn man nur will und es sinnvoll ist. Ich habe jetzt die letzten drei jahre alles ignoriert. Immer noch mitgelesen, aber auf absolut gar nichts geantwortet.


    Warum? Schlechte Manieren.


    Ich bin nicht prüde und auch nicht leicht zu verletzen. Aber wenn mir ein gewisser Umgangston nicht paßt und ich keinen Grund hab, mich Attacken auszusetzen, dann mache ich das halt auch nicht.


    "Fazit: In mancher Hinsicht bist Du ganz einfach ein strunzdummer, seniler alter Sack... Ändere das, und Du gefällst mir weitaus besser!"


    Okay, was sagt dieser Satz aus? Ich übersetze mal: "Ich mag Dein Verhalten nicht und ich drücke das so peinlich und eigentormäßig aus, wie ich kann"


    Mehr steht da nicht. Es ist eigentlich lustig, wenn man es sinnvoll einordnet. Wenn man das ernst nimmt, handelt man unter Umständen selbst nicht wirklich erwachsen.


    Die Dinge, die mich an den Benutzern des ATs so gestört haben, daß ich mich verabschiedet habe, sind eher die ernsteren Attacken. Der beißende Spott, wenn ein Mensch hierher kommt, dessen Theorie (eigentlich: dessen halbe Hypothese) nicht mit der Realität übereinstimmt und er sich nicht sofort einsichtig zeigt.


    Da wird erst korrigiert, dann belehrt, dann verspottet und wenn der Mensch das nicht mit Beifall bedenkt, dann ist er Dreck.


    Ad hominems und Spott sind hier drin schnell an der Tagesordnung. Das wird sich auch nicht ändern.


    Ich zum Beispiel nehme es immer noch zu Ernst, wenn hier Leute mit Begriffen wie "Schwachsinn", "Unsinn", "Blödsinn", "Quatsch", "lächerlich" oder ähnlichem um sich schmeißen, weil sie ach so viel schlauer sind. Diese Worte kann man benutzen, wenn man sich selbst korrigiert "Ich hatte das und das angenommen aber das war Unsinn". In einer Diskussion zur wahrnehmbaren Realität (von der ich bislang annehme, daß es nur eine gibt, die sich nicht um Sichtweisen schert), sind solche Worte fehl am Platz.


    Schließlich kann man stattdessen sagen, daß etwas keinen Sinn ergibt, im Widerspruch zu x y z steht, unwahr ist oder nicht stimmt. Hört ihr den Unterschied? Das eine ist eine sachliche Aussage, das andere eine wertende Kritik.


    Nicht, daß ich jetzt hier irgendwelche Regeln mache, ich sage nur die Standards, denen ich mich gern annähren möchte. Ich bin weiß Gott kein Vorbild.


    Da fällt mir ein: Kalle, ich muß mich Bei Dir entschuldigen. Der, der mir im 3D-Thread damals den Wind aus den Segeln genommen hat, das war Mintaka, nicht Du. Ich hab das in der Vergangenheit verwechselt. Tut mir Leid.


    Ich persönlich liebe sachlichen Diskurs mit dem Ziel von Lösungsfindung und Verwirklichung von Zielen. Rechthaberei mit dem Ziel, seine Meinung durchzudrücken, das finde ich eher zum Knochenkotzen. Und deshalb habe ich vor drei Jahren entschieden, die Finger still zu halten.


    Die ernst gemeinten Attacken erwischen mich noch. Die junggebliebenen Varianten wie die von Corcaroli zitierte, die lassen mich kalt.


    Insofern ist eine Unterstellung der Art "willst Du zurückgebettelt werden?" viel verletzender als wenn mich Jemand ein Arschloch nennt. Zweiteres heißt nur, da mag mich wer nicht (eher mein Verhalten), ersteres stellt faktisch meine Intelligenz in Abrede. Idealerweise sollte ich beides ignorieren. Ich übe noch.


    Unser aller Verhalten ist übrigens auch der Grund, warum ich Leute lieber als Jungs und Mädels bezeichne. Erstens ist es lustiger, zweitens kenne ich niemanden, der wirklich überall da, wo man es sich wünschen würde, erwachsen ist. Ich bestimmt nicht. So gern ich es wäre.


    Trotzdem bin ich für fast null Zensur. Wenn schon Zensur, dann bitte lustig. In irgendeinem Forum wurden Schimpfworte durch Früchte ersetzt. Wenn mich jemand nach Entschärfung bezichtigt, eine Ananas zu sein, damit kann ich leben. Fände ich elegant gelöst.


    Wobei ich zugebe, daß auch ich ganz gut ohne billiges Vulgärblabla auskomme. Mich stört das eher, weil es billig klingt.


    Fazit: der beste Ignorebutton ist ein Schulterzucken mit gelangweilter Miene.