Beiträge von Heljerer im Thema „Konjunktion Jupiter Saturn, idealer Bebachtungsort“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Goettinger7</i>
    <br />Auf dem 52. Breitegrad stehen sie bei Sonnenuntergang 14,8° hoch und bei Ende der astronomischen Dämmerung 1h und 28min später gerade mal noch 6,9° hoch. 32min danach gehen sie unter.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In Göttingen auf die Dämmerung zu warten, um dann nach Jupiter und Saturn Ausschau zu halten: Das gibt selbst bei bestem Wetter nur noch ein ganz mieses Bild im Okular. Daher gibt es tatsächlich nur die beiden Möglichkeiten "ab in den Süden" oder "Taghimmelastronomie".


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Goettinger7</i>
    <br />Vielleicht überschätze ich das Problem ja auch und es kommt mehr auf das Seeing an. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Seeing ist natürlich bei der Planetenbeobachtung immer wichtig. Bei der Taghimmelastronomie geht es aber oft um sehen oder nicht sehen, also in erster Linie um Kontrast. Daher sind klare Hochgebirgsstandorte besonders gut geeignet. Ich habe z.B. normale Urlaubsfotos im Bryce Canyon in einer Höhe von 2500 m gemacht. Dort ist der Himmel tiefblau. Die Bilder mit Polfilter zeigen sogar einen blauschwarzen Tageshimmel.


    Auf 1000 m Höhe in der Wüste von Nevada konnte ich Mars mit einem 8x32er Fernglas am Taghimmel finden.


    Ich weiß nicht wie im Dezember das Wetter in Südkalifornien, Arizona oder New Mexico ist, aber das wäre ansonsten eine tolle Gegend für die große Konjunktion.


    Gruß
    Wolfgang

    Hallo Martin,


    nur um Jupiter und Saturn bei der Beobachtung höher am Himmel zu sehen, lohnt sich doch keine Reise bis zum Äquator oder gar auf die Südhalbkugel! Mit dem Wetter ist das natürlich schon was anderes. 21. Dezember: Da hat man bei uns fast schon Schlechtwettergarantie. (Ich war übrigens in den Herbstferien auf 20° Süd und konnte tatsächlich Jupiter und danach Saturn im Zenit sehen.)


    Ich habe 2016 die Jupiter-Venus-Konjunktion am Taghimmel beobachtet. Der Abstand zur Sonne war damals 22°. Am 21.12.2020 wird der Abstand zur Sonne bei 30° liegen, also relativ entspannt. Ich würde mir an deiner Stelle irgendeinen schönen Urlaubsort in Südeuropa suchen. Das reicht völlig. Dann tatsächlich mittags schon anfangen und die Beobachtung bis zum Abend ausdehnen.


    Ich beobachte regelmäßig Planeten am Taghimmel und habe eine ziemlich gute Vorstellung, was du am 21.12.2020 erwarten kannst. Mittags wird sich Jupiter nur mit minimalem Kontrast gegen den Himmel absetzen. Saturn wird zu einer Extremherausforderung. Kurz vor Sonnenuntergang kannst du dann beide klar sehen. In Sachen Kontrast macht sich eben der kleine Abstand zur Sonne bemerkbar.


    Ich verwende immer einen Polfilter. Orangefilter bringen nach meiner Ansicht wenig bis nichts, dafür zerstören sie die Ästhetik komplett. Bei 30° Abstand zur Sonne hilft allerdings auch ein Polfilter nicht mehr viel. Er dunkelt den Himmel auf etwa 80% ab (Rechenwert!). Zum Vergleich: Bei 90° Abstand dunkelt der Polfilter auf 18% ab. Dann erscheint der Himmel richtig dunkel. Das steigert den Kontrast erheblich.


    Wenn so etwas derartiges vorhast, solltest du aber unbedingt das Aufsuchen am Taghimmel vorher zu Hause intensiv trainieren. Sonst wird das am entscheidenden Tag nix!


    Viel Spaß beim Beobachten.


    Gruß
    Wolfgang


    Nachtrag: Wenn du mir mitteilst, wo du beobachten willst, kann ich dir den Kontrast zwischen Himmel und Jupiter bzw. Saturn berechnen. Das ergibt dann eine sehr klare Vorstellung wie viel - oder eben eventuell auch nix - zu sehen ist.