Beiträge von Astro_Ehingen im Thema „Datumsring“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cla7</i>
    <br />Jetzt frag ich mal ganz blöd.
    Wenn ich die Montierung einnorden will zb mit Kochab oder App Methode dann reicht das völlig aus zum Fotografieren?! Das guiding übernimmt dann die genaue nachführung der Montierung. Wie lange kann man so belichten?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Wenn du deine Montierung über die Kochab-Methode eingenordet hast, indem du in den Polsucher Polaris in den kleinen Kreis gebracht hast, besteht immer noch eine gewisse Ungenauigkeit auf die Ausrichtung der Montierung auf den Himmelspol. Hierzu muss vor der ersten Einstellung auf den Himmelpol, wobei hier die Vorgehensweise der Einnordung mit Hilfe des kleinen Kreis dessen Lage von Polaris hier hingebracht werden muss, eine gewisse Justierung des Polsuchers erfolgen muss.


    Wenn man bei Tageslicht durch den Polsucher blickt, erkennt man in der Mitte ein Fadenkreuz und ein wenig davon entfernt, einen kleinen Kreis. Ob das bei deinem Polsucher hier der Fall ist, könnte durchaus möglich sein, aber kann auch je nach Fabrikat anders sein.


    Hierzu wird der Polsucher auf ein entferntes Objekt, wie eine Kirchturmspitze angepeilt b.z.w. die Mitte des Fadenkreuz soll nach einer Drehung von 180 ° der Rektaszensionsachse das Objekt nicht von der Mitte abweichen. Also die Spitze des Kirchturms sollte bei korrekter Justage des Polsuchers nicht vom Fadenkreuz abweichen.


    Wenn dies ungenau justiert ist, bekommst du nach schon 20 Sekunden Strichspuren in deine Aufnahme. Dieser Prozess ist recht aufwendig, nicht in einer kurzen Zeit erreichbar. Also hier ist es wichtig dass hier die Justage sehr genau stimmt.


    Ein weiterer Fehler wird bei der Aufstellung entstehen, wenn man von unten durch den Polsucher blickt, wobei hier auch je nach Alter und die Sehkraft der Augen noch einige Ungenauigkeiten hinein bekommen wird. Besonders bei Brillenträger wird das meistens ein Problem werden.


    Auch hängt das noch davon ab, wie genau man seine Montierung in beiden Richtungen (Rektaszension auf den Himmelspol und auf die Himmelsrichtung S - N ausgerichtet hat. Also die Montierung muss hier sehr genau parallel zur Erdachse ausgerichtet werden.


    Ich habe auch ein Teleskop mit einem Polsucher, wobei ich festgestellt habe, dass ich nicht länger als 2 Minuten ohne Korrektur in beiden Achsen machen muss. Also auf die Nachführung sich zu verlassen, dass diese dann auch die Sterne gleichmäßig nachführt, dass diese nach einer gewissen Zeit nicht zu Strichspuren werden, reicht hier leider nicht völlig aus.


    Zudem können noch Fehler in der Schnecke der Nachführung dazuführen, dass nach einer gewissen Zeit es zu Strichspuren kommen kann. Um eine genauere Einnordung zu bekommen, wenn man länger als 5 Minuten als Beispiel genannt, wird man über Scheinern nicht herum kommen. Aber das Scheinern ist auch recht Zeitaufwendig und kann mit verschiedenen Methoden durch geführt werden. Entweder mit einem beleuchteten Fadenkreuz-Okular oder per Software und einer lichtstarken Webcam.


    Um bei einer längeren Belichtungszeit Astroaufnahmen zu gewinnen, wird man über eine spezielle Guiding-Software und spezielle Ausrüstung nicht herumkommen. Hiermit übernimmt die Guiding-Software die Korrektur an beiden Achsen.


    Auch in deiner letzten Frage "Wie lange kann ich belichten?" -
    - Das hängt von der Flächenhelligkeit des Objektes ab, und vom Hintergrund ab. Bei einer Lichtverschmutzung die von einem Ort die Aufnahme beeinflusst, wird hier kaum die Möglichkeit bestehen, hier länger als 3 Minuten zu belichten. Aber das hängt immer von der Aufhellung des Himmels ab, wie weit man länger belichten kann.