Beiträge von 03sec im Thema „NGC 891“

    Hallo Christian,
    sorry, habe vergessen mich für deinen netten Kommentar zu bedanken. Also: vielen Dank ;)
    und Gruß,
    ralf

    Hallo Tommy,
    ich meine damit, dass ich die Gerade im Histogramm möglichst lange gerade lasse, wenn ich strecke. (und ich muss ja viel mehr strecken, wenn ich 1000 mal 2 s habe als andere Leute). Bei manchen Objekten geht das gut, bei Objekten mit großem Kontrastumfang natürlich nicht. Aber auch im besten Fall brennen die Sterne dann aus. Der Vorteil, beim Objekt, liegt in einer "echteren" Helligkeitsverteilung, bei PNs wirkt das Leuchten dann irgendwie echter z.B. Bei GXen habe ich jetzt aber noch nicht so den Riesenvorteil gesehen. Das Rauschen ist danach gleichmäßiger verteilt, also bis in die Lichter, und diese hellen Bereiche sind naturgemäß kontrastreicher abgebildet. Die ausgebrannten Sterne lassen sich danach sehr einfach vom Motiv trennen. "Wähle alles, was 100% weiß ist", ergibt dann eine Sternmaske der hellen Sterne. damit kann man nun weiter "spielen", also z.B. über diese Maske ein kürzer belichtetes Bild einfügen, oder ein weniger stark gestrecktes, oder eines bei dem das Seeing besonders gut war und die Sterne klein geblieben sind. ich hoffe das ist verständlich.
    Hallo Peter,
    mit normalem Reducer habe ich f/5. Ein weiterer Reducer bringt es auf f/3,3. Den nutze ich aber nur mit Kantenfiltern oder H(a) etc. weil die Abbildung nicht so dolle ist. Man bedenke, ich habe 2,45 µm kleine Pixel. So ein RASA würde sicherlich etwas bringen, aber ich brauche auch etwas Brennweite. Und mal so ganz lax formuliert, "man wechselt nicht das Pferd in einem Rennen", mal von den Kosten ganz abgesehen.
    Stacken kann ich meistens mit AutoStakkert. Bei Problemen muss DSS herhalten, dauert dann aber sehr lange und die Ergebnisse sind etwas schlechter.
    An die Datenmengen habe ich mich gewöhnt, und sooo wahnsinnig viel ist das ja gar nicht, ich belichte auch nur mit 8 bit.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Tommy,
    danke für deinen ehrlichen Kommentar.
    Natürlich versucht man immer mal was Neues auszuprobieren. Hier hatte ich sehr lange linear gestreckt und die zu groß gewordenen Sterne wollte ich dann mit einer Maske über Starnett++ wieder klein rechnen. Mir gefiel es sehr, dass die Sterne gleißend hell wirkten, sah ein wenig so aus wie beim visuellen Eindruck. Es ergab sich ein regelrechter 3D-Effekt. Na ja, wenn man lange genug hin geschaut hat und nach 2 Bieren:-). Tags drauf, (und mit neuer Lesebrille), fand ich das dann zu stark und habe es wieder abgeschwächt. Auf die Halos könnte ich allerdings auch verzichten. Ich arbeite dran.
    Viele Grüße,
    ralf

    Mario, nein ich meinte es anders herum.:-) Also so weit vergrößern, bis die Darstellung 100% beträgt. 1 Pixel auf deinem Bild sollte dann ein Pixel auf meinem Rechner sein. Ist aber nicht so wichtig, die Details sieht man auch so.


    Tino, ja Pustekuchen. Ich kann zwar an deinem Bild herumbasteln, (danach sieht es aus wie eines von mir), aber mehr Details, mehr Schärfe bekomme ich auch nicht hin. Der beste Schritt war noch, dass ich dein fertiges Bild genommen habe und in den Lichtern mit PS und unscharfer Maskierung noch nachgeschärft habe. Das ist aber sicher ein Schritt, den du nicht magst und mehr Details sieht man nicht, sie werden nur "knackiger". Die PSF-Schärfung hat hier also nicht mehr gebracht.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Mario,
    sieht gut aus. Ist das jetzt 100% Darstellungsgröße? Details sind viele zu sehen. Die Sterne haben so etwas wie einen dunklen Rand zumindest ist die PSF so seltsam abrupt zu Ende.
    Hallo Tino,
    gerade, wenn du nur linear gestreckt hast lässt sich besonders gut der iterative PSF Filter in Fitswork verwenden. Ich würde es gerne mit meinen Einstellungen mal versuchen. Kannst du mir das Bild als 16er Tiff irgendwie zukommen lassen. Ich glaube, da steckt noch was drin.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Tino,
    natürlich darfst du dein Bild hier zeigen. Mir geht es schließlich um Austausch mit Gleichgesinnten, da ist dein Bild sicher sehr interessant.
    Was Artefakte oder Entdeckung angeht, so habe ich mal ein interessantes Experiment gemacht. Von 100ten Bildern habe ich immer diejenigen per Hand ausgesucht, die an einer ganz bestimmten Stelle eine Aufhellung hatten. Ich wusste aber, dass da gar nichts war. Nach dem Stacken war aber etwas da, nämlich das, was ich "hineininterpretiert" hatte. Allerdings sah das weder aus wie ein Stern noch wie eine andere glaubwürdige Struktur.
    Viele Grüße,
    ralf

    Danke Roland, freut mich sehr.


    Hallo Torsten,
    nein, ganz so spartanisch arbeite ich nicht. Ich arbeite auch mit Masken. Ein Beispiel: Das Rauschen in den Lichtern ist geringer als das Rauschen in den Tiefen. Das nutze ich z.B. zur Schärfung, so weit, bis überall der Rauschpegel in etwa gleich ist. Ich selektiere also die Lichter und schärfe. Das dumme dabei ist, dass auch die Sterne zu den Lichtern gehören. Diese zusätzlich zu schärfen bringt unschöne Artefakte, dunkle Ränder z.B. Ich könnte jetzt mit dem Lasso z.B. die Galaxie oder den Nebel markieren und den Rest wieder löschen, das aber wäre ein subjektiver Eingriff von mir, denn wo lege ich das Lasso an, oder wo radiere ich die Maske weg, das gibt es nicht bei mir. Wenn ich aber über eine neue Maske, die z.B. alle flächigen Objekte auswählt und die punktförmigen auslässt, dann mache ich das schon. Ich schrecke auch nicht davor zurück Halos zu retuschieren oder zumindest zu unterdrücken. Gradienten, z.B. vom Mondlicht korrigiere ich z.T. mit dem Verlaufsfilter in PS. Das ist eigentlich auch eine selektive, von mir entschiedene Aktion und tatsächlich läuft man Gefahr einen echten Gradienten im Himmel, weil es dort wirklich heller ist, einfach glatt zu bügeln. Ich kenne auch Bilder von M81 wo ein Filament vom galaktischen Zirrus, das sich direkt vor der GX befindet weg retuschiert wurde, (anerkannter Astrofotograf) oder auch 2 sehr scharf abgegrenzte Wolken in den Plejaden, die wie Reste von Satellitenspuren aussehen, einfach weg, das sollte natürlich nicht passieren.
    Was ich überhaupt nicht mag sind fertige Tools. Nicht, weil sie nicht effektiv wären, sondern weil ich es einfach selber hinkriegen will und ich auch nicht wirklich verstehe, was da gemacht wird. Und meine Abneigung gegen Anti-Rauschfilter ist vermutlich schon allseits bekannt. Soweit meine Position.


    Das Thema ist ja z.Z. recht aktuell, was darf man, was ist "verboten". Viele Argumente ziehen bei mir nicht. Und zwar von beiden Seiten. Das gibt mir das gute Gefühl meinen Weg, oder zumindest meinen jetzigen Standpunkt, gefunden zu haben.


    Das geht jetzt ein wenig über deine Frage hinaus aber,
    ich denke das Problem allgemein liegt eine Schicht tiefer. Letztendlich vergleichen wir uns und unsere Arbeiten ja immer, und dazu nutzen wir alle Informationen um so ein Werk einzuordnen. "OK, der hat einen 7 mag Himmel, da ist das Ergebnis natürlich besser". Oder: "das Bild ist mit einem xxx-Zöller gemacht, kein Wunder, dass das besser ist". Oder aber auch: " Hut ab, das aus der Großstadt heraus". Bei der Bildbearbeitung ist das anders, da weiß man nichts, auch, weil es gar nicht so einfach ist zu beschreiben, was man gemacht hat. Wenn wir uns dann vergleichen heißt es leicht: "meines ist zwar schlechter, aber das ist doch nicht echt, der hat doch gemalt", oder auch: " das ist ja mit PI gemacht, da ist das Ergebnis natürlich besser".
    Die Frage, gefällt es mir, oder nicht so sehr? Gefallen mir vielleicht einzelne Elemente und andere nicht? Muss ich das Bild als "extrovertiert" betrachten, laut und bunt, oder eher "introvertiert", zart und zurückhaltend aber nicht weniger spannend, diese Fragen stellt man sich zu wenig, und vielleicht sollte man hier wirklich einführen auch mal ein paar Worte zu der jeweiligen Bildbearbeitung zu sagen.
    Soweit das Wort zum Sonntag :)
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo nochmal:
    zu den Sternfarben: ich habe das gerade noch mal kontrolliert. Ich habe da wohl ein bisschen sehr in den "Sättigungstopf" gegriffen. Die Farben an sich stimmen, zumindest wenn ich B minus V berechne. Es ist aber so, dass ein leicht blauer Stern bei mir sehr blau ist, ebenso wie die roten etc. Das ist wohl das amerikanische Virus...werde in Zukunft mehr darauf achten ;) Vielleicht ändere ich das auch noch, mal sehen.
    Danke und Gruß,
    ralf

    Hallo Mario,
    dann kannst du sofort loslegen.
    Ich habe dir hier einen Zip-Ordner hoch geladen:
    http://www.ralf-kreuels.de/eos…l%2030%20s%20bei%20f5.zip
    darin 2 Rohstacks, einmal ca. 100 min. und ein mal 200 min. mit der 7Da. Die Autosave Fits wurden schon etwas gestreckt und in 16 bit Tiffs gespeichert. Viel Spaß mit den Gradienten und der Vignettierung,... wollte sagen, tut mir Leid, aber bei mir funktionierten die Flats einfach nicht.
    Hallo Peter,
    ich habe nur grob die Farben der Sterne abgeschätzt und die hellsten kontrolliert. Bei einer Farbkamera sollte ja das Verhältnis einigermaßen stimmen und wenn es Probleme gibt, dann sind es immer die ausgefressenen hellen Sterne. Ich muss das aber noch mal nachprüfen. Möglicherweise ist es auch nur die Sättigung der blauen Sterne, die ein wenig zu stark eingestellt ist. An Starnet liegt es sicher nicht, denn das habe ich nur auf die Luminanz angewendet.
    Hallo Reinhard,
    offensichtlich habe ich den Versatz nicht gut genug kaschiert, denn du hast ihn gefunden ;-). Für gewöhnlich kann man ja einen kleinen Ausschnitt wählen, aber bei NGC 891 hatte ich einfach nicht genügend Platz.
    Hallo Gerald,
    Danke für dein Lob. Aber doch, man kommt um die Kurzzeitbelichtungstechnik herum. Mal ganz pauschal gesagt, je besser die Montierung und damit das Guiding ist, um so näher kommen sich die Ergebnisse. Du bist ja ein gutes Beispiel dafür. Anders sieht es aus, wenn man unter ca. 1 s belichtet.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Jungs,
    Danke für eure netten Worte :)


    Andreas, ich glaube NGC 891 gibt bei längerer Belichtungszeit nicht unbedingt viel mehr her. Klar, das Bild wird tiefer, aber etwas Neues wird wohl kaum zum Vorschein kommen, dazu ist die GX einfach zu ungestört.
    Mario, schönes Bild und vor allem mit viel Umgebung. EQ6 und 10" Newton hatte ich auch mal im Einsatz und war sehr zufrieden. Aus der Zeit habe ich auch noch Farbdaten, die hier nutzlos herumliegen. Wenn du magst, ich gebe sie dir ;)
    John, da muss ich schmunzeln. Ja, genau deshalb hatte ich das auch so dazu geschrieben. Ich verstehe das allerdings nur als "Positionsbeschreibung". So, wie man angibt unter welchem Himmel ein Bild entstanden ist, so weiß man in diesem Fall, dass ich eben nur bestimmte Prozesse angewendet habe. Es gibt Leute, die verdrehen die Augen, wenn ich sage, was ich alles an den Daten herumgewurschtelt habe. Und es gibt welche, die würden da noch viel radikaler heran gehen. Wie gesagt, nur Positionsbeschreibung.
    Lars, jepp, genau das wollte ich. Ich habe bei diesem Bild überdurchschnittlichen Wert auf die Ästhetik gelegt. Und es ist wirklich sehr oft so, dass je weniger man macht, um so schöner wirkt ein Bild. Da kämpfen halt immer 2 Wesen in mir.
    Heiko, ja, da gebe ich dir Recht, vielen Dank. Aber so ganz der Purist bin ich auch nicht. Ein Astrofreund bearbeitet seine Bilder quasi im Reinheitsgebot. Nur strecken und ggf. schärfen. Wenn der hört, was ich mit meinen Bildern mache … aber vielleicht komme ich ja auch noch dahin, als alter weiser Mann ;)


    Euch allen einen herzlichen Dank und ich wünsche euch und mir mal wieder ein paar gute, klare Nächte,
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Forum,



    für mich gehört NGC 891 zu den ästhetischsten Galaxien, die ich kenne. Trotzdem hatte ich nie konsequent mal 2 oder 3 Nächte drauf gehalten, sondern immer mal nur so als Ausweichmotiv abgelichtet. Irgendwann einmal wollte ich die GX dann konsequent angehen. Tja, und bei dem schlechten Wetter habe ich dann mal geschaut und bearbeitet und siehe da, ist auch jetzt schon ein vorzeigbares Bild und es kommen auch 11 Std. Belichtungszeit zusammen. Es gibt im Bild (oberhalb des Zentrums) ein schwaches Doppelsternchen, dieses ist mit etwa 2" klar getrennt. Nicht so gut wie in meinen schärfsten Bildern, aber eben auch nicht schlecht. Schön finde ich auch das hellere Sternenpaar rechts oben in der galaktischen Ebene. Hier war es die Aufgabe in der Bildbearbeitung, dass diese nicht "verschmelzen" und vor allem wollte ich die unterschiedlichen Farben erhalten bzw. betonen. Bei Einzelbelichtungszeiten von 2 s für die Luminanz und 4 s für die Farbe gab das Material das grundsätzlich her, keine Überstrahlungen o.Ä., trotzdem war das nicht ganz einfach. In diesem Bild habe ich zum ersten mal Starnet++ angewendet. Dies allerdings nicht um Sterne zu entfernen, sondern um eine erstaunlich saubere Sternmaske zu erstellen. (normales Bild minus sternloses Bild ergibt Sterne einzeln). Zur Verkleinerung der helleren Sterne eignet sich die SW auch.
    Das Bild in 67% Darstellungsgröße;


    http://www.ralf-kreuels.de/ngc891.jpg


    Die technischen Daten wie immer, C11 bei f/5, ASI178MM und MC, Gain kurz vor Maximum, Einzelstacks je 1000 Bilder, Verwendungsrate >95%
    Bei der Bearbeitung wurden nur Filter/Aktionen etc. verwendet, die aufs ganze Bild angewendet wurden, kein Lasso, kein Radiergummi und natürlich auch kein Pinsel ;-).


    Ich hoffe das Bild gefällt euch, bin aber trotzdem für Kritik oder Anmerkungen offen …


    Viele Grüße,
    ralf


    ach, und noch was: unten links nahe der Scheibe gibt es eine kleine Hintergrundgalaxie. Die sieht fast exakt aus wie M31 bei meinem ersten Astrofoto mit 50 mm Objektiv auf Film :)