<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
<br />Hallo Amateuerastronom,
mir fällt auf, dass du jedesmal, wenn irgendein Thema mit Chemikalien aufkommt, mit ellenlangen Beiträgen überharter Strafverfolgung durch SEK oder LKA antwortest und es fertig bringst, ein Thema zu zerreden.
Vielleicht hast Du ja tatsächlich mal unangenehme Erfahrungen damit gesammelt. Ich gebe aber zu Bedenken, dass Deine Beiträge nichts zum Thema "Silberbeschichtung entfernen" beitragen...
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Das tue ich nun keinesfalls, aber es ist leider eine Tatsache, dass nach Behauptungen und Untätigkeitsvorwürfe besagten Lobbyisten Politik und Behörden 2004 in helle Panik gerieten und alleine im Jahr
2005 sämtliche 2000 deutschen Kunden zweier vom Lobbyisten beschuldigten Chemikalienhändler durchsuchen liessen und
dies in den folgenden 10-12 Jahren nochmals massiv auf andere Anbieter ausgeweitet wurde, so dass z.B. sämtliche deutschen Chemikalienhändler im Internet überprüft und daraufhin z.B. hunderte von Kunden der bekanntesten Mineralienhandels GmbH oder eines Lehrmittelhandels zeitgleich in Grossrazzien durchsucht wurden.
Obendrein wurden ausserhalb des damaligen gesetzlichen Rahmens 2007 in diesem Bereich besagte zusätzliche Fallstricke genannt "Monitoring" auch für diese Stoffe installiert, welche das Ziel verfolgten, neue Durchsuchungskandidaten zu gewinnen und z.B. Gewerbetreibende zu Fall zu bringen, die irgendwelche Stoffe für ein privates Hobby beschaffen und verwenden. In den betreffenden Listen des federführenden LKA bzw. BMI tauchten sowohl Silber als auch Silbernitrat als auch Salpetersäure und Natriumverbindungen sowie Ammoniaklösung als zu überwachende "Sprengchemikalien" auf, die auch zum Versilbern verwendet werden. Das BMI drängte um 2007 herum die Verbände alle 14 Tage zu neuen Massnahmen und schloss damals zu dem Monitoring mit diversen Verbänden (ABDA, VCI, VCH, Drogistenverbände, später auch Baumarktketten) Verträge dazu ab, dass solche Bestellungen direkt an die Landeskriminalämter gemeldet werden sollen
und die Verbände ihre Mitglieder dazu anhalten.
Dass man in Kenntnis dieser Entwicklungen und ich habe Dutzende Durchsuchungsbeschlüsse damals von Betroffenen dazu im Internet zu sehen bekommen, auf diese Problematik in Diskussionen über derartige Stoffe hingewiesen hatte, hielt ich angesichts des Umfangs der damaligen Razzien für angebracht, zumal etwa für Gutachten schnell enorme Kosten drohen und bei so einer Durchsuchung in einem Fall schon der Fund legal erworbenen Cellulosenitrats bei Eintrocknung aufgrund undichter Verpackung zu einem Strafverfahren gegen einen Elektroingenieur wegen angeblichen Erlaubnisverstosses gegen § 27 SprengG nebst Verurteilung (AG/LG Dortmund) und über 20000 EUR Gutachterkosten und 60 Tagessätzen Geldstrafe (8000 EUR) führte.
Mit dem Thema Silberentfernung hatte der kurze Hinweis auf die neue Rechtslage in Deutschland schon direkt zu tun, denn Salpetersäure wurde zur Entfernung in diesem Thread genannt, und ich wies lediglich kurz auf die neue Rechtslage und die Existenz des Monitorings zwecks Verhinderung von Umgehungsversuchen hin und gab ein alternatives, derzeit noch erlaubtes Entfernungsmittel an. Dass bereits dies, was nun wirklich eigentlich unstrittig sein müsste, zu promptem Widerspruch führte, konnte ich nicht ahnen. Diesen Widerspruch unkommentiert stehen lassen konnte ich aber auch schlecht.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Das Thema hier ist nicht, ob die Polizei die Wohnung stürmt. Insofern bist du off-topic.
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Ich sehe es als Naturwissenschaftler keineswegs als off-topic an,
auf diese Eingriffe in Forschungs-, Berufs- und Gewerbefreiheit durch die Hintertür einmal aufmerksam zu machen, denn das zieht inzwischen durch die jüngsten Verschärfungen und Verschärfungsforderungen bei der EU wie im Bundestag immer grössere Kreise und hier wird der Forschungsstandort Deutschland zunehmend und unnötig gestört. Die Verfassungswirklichkeit sieht auf dem Gebiet inzwischen nämlich zunehmend unschön aus. Einige Betroffene standen monatelang anschliessend unter Schock und betroffen waren z.B. damals mehrere Jugend-Forscht-Bundessieger, Studierende und Fachleute, ja sogar
die Unternehmen von Gründern im Bereich Chemie.
Ich denke, man sollte Probleme gerade in diesem Bereich auch einmal
schildern können, die weite Teile der Naturwissenschaften betreffen, auch wenn das einem Leser hier missfällt. Beispielsweise mussten
wir bei einem Forschungsprojekt jüngst als Universitätsinstitut
Forschungen an Calciumnitrat zurückstellen, da letzteres überwacht wird und hierdurch eine störende Verzögerung der gesamten Lieferung hätte drohen können. Im Ergebnis wurde das von uns dann gar nicht mehr
untersucht.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> <i>Original erstellt von: stefan-h</i>
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Dieser "private Anbieter" ist die A&A Arbeitsschutz GmbH und AMZ Arbeitsmedizinische Zentraldienst GmbH und nach deren Vorgaben richten sich wohl sehr viele Apotheken.
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Das ist eine Seite eines Privatunternehmens und insofern privat und keine Behörde. Wobei natürlich auch Behördenseiten veraltet sein können.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> <i>Original erstellt von: Chertan</i>
Was bei Abgabe von Salpetersäure <3% eine "verdächtige Transaktion", die laut eben dieser Quelle zur Meldung an das zuständige LKA verpflichtet, darstellt, entscheidet vermutlich der Apotheker.
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Ja. Die Anlagen in den nationalen Verträgen von 2007 und die nicht-öffentlichen Versionen der EU-Guidelines enthalten leider anders als die öffentliche Version hochproblematische Verdachtskriterien, die selbst bei völlig legaler gewerblicher Verwendung leicht erfüllt werden können, zumal nach der nationalen Fassung wie dem ersten EU-Entwurf schon ein einziges Kriterium wie Bestellung von zuvor nicht bestellten Stoffen oder von zwei Stoffen auf einer Überwachungsliste (die immerhin Dutzende der allerwichtigsten Laborchemikalien enthalten) zur Verdachtsanzeige an das LKA reichen. Ein Mischunternehmen mit zwei Branchen sollte man auch nicht haben und wenn es nach den deutschen Fahndungsplakaten geht, die die LKAs an Apotheken und Händler verbreiteten, soll
bald jeder direkt angezeigt werden, der -etwas zugespitzt formuliert- nicht bei der Bestellung als "Prof. Dr. ... Chemie AG" firmiert.