Beiträge von Stathis im Thema „Bitte um Meinung zur 200er Dobson Justage“

    Halo "Username",


    das Verhalten ist bei dieser Art Fangspiegel Halterung normal. Du justierst ja Position UND Winkel:
    1. Fangspiegel am richtigen Ort x, y, z in Bezug auf optische Achse und Okularauszug. Das machst du mit der Pappe vor dem Hauptspiegel
    2. Fangspiegel in richtigem Azimut (Drehung um seine Achse mit gelösten Justierschrauben), so dass der Hauptspiegel möglichst mittig im Fangspiegel erscheint.
    3. Fangspiegel im richtigen Kipp- Winkel (sog. "Tilt"), bis der Hauptspiegel genau mittig im Fangspiegel erscheint. Das Verwirrende ist, dass die Manipulation der 3 Justierschrauben zum einstellen des Kippwinkels, wieder den Ort des Fangspiegels verstellen - so wie bei dir geschehen.


    Also musst du jetzt den Ort passend bekommen, ohne wieder den Tilt zu verstellen. z.B. mit der Spinne zentrieren oder alle 3 Tiltschrauben gemeinsam weiter rein oder weiter raus. Oder den Azimut noch mal optimaler eindrehen.


    Nach spätestens 2 Iterationen sollte beides gleichzeitig passen.


    Der richtige Ort (1.) ist nicht gar so wichtig. Drehung und Tilt (2.+3.) sollte immer mindestens so gut eingestellt sein, dass der gesamte Hauptspiegel im Fangspiegel erscheint. Am aller wichtigsten ist, wie oben schon gesagt, der letzte Schritt: Mit den 3 Justierschrauben des Hauptspiegels den schwarzen Punkt mittig zur Hauptspiegel Mittenmarkierung justieren.


    Der echte Stern am Himmel zeigt gnadenlos, ob du es richtig gemacht hast: Beim leichten defokusieren muss der dunkle Fangspiegelschatten mittig im Stern Zerstreuungskreis mit erscheinen - zu beiden Seiten des Fokus. Ist er nicht mittig, hast du noch Justierkoma und musst am Hauptspiegel nachjustieren.


    http://www.pteng.de/astro/justage/newton/frame_r.htm


    Den Fangspiegel justierst du nur einmal und lässt ihn dann so.
    Die Hauptspiegeljustage solltest du vor jeder Beobachtung am Stern prüfen: Kurz zum Polastern, defokusieren und gegebenenfalls an den 3 Hauptspiegel Justierschrauben leicht feintunen. Das geht nach einer Weile in Fleisch und Blut über, so wie man jede Gitarre, Geige oder Bass ja auch vor dem spielen stimmt.