Beiträge von Emil 1 im Thema „Schliff eines Toroids für Reise Yolo“

    Halllo Beat,


    Was mir sehr gefällt, ist die Haube (Bild 4). Damit ist der Sekundärspiegel vor Turbulenzen und Streulicht gut geschützt.Das ist beim Kutter ein Nachteil, der Sekundärspiegel ist dort viel zu offen gelagert.


    Gruss Emil

    Hallo Beat,

    vielen Dank für diese ehrlichen Aussagen.


    Aber man sollte immer den perfekten optischen Zustand erreichen können bei einem Hochleistungsteleskop, denn es kommt immer noch eine Reihe kleiner Fehlerchen dazu: Beschichtungsfehler und dann die Sachen unmittelbar in der Nähe des Brennpunktes im Zenitspiegel und Okular.
    Wenn man das Toroid durch Verspannung erzeugt, kann man den 2. Spiegel so perfekt machen wie den ersten. Aber vielleicht erreicht man mit dieser Methode nicht ganz exakt den geforderten theoretischen Wert, schon rein von der Theorie her. Ich weiss es nicht.




    Gruss Emil

    Hallo Beat,


    Die thermische Anpassung des tools kannst du beschleunigen mit dem Einsatz einer IR-Lampe. Die Infrarot-Wärme dringt ins Pech ein viel effizienter und sauberer als das Warmwasserbad.(Bei grossen Tools ist das das fast ein Muss). Dann ist ein Tool-Wechsel problemlos möglich. In der letzten Phase der Glättung würde ich aber auch nicht wechseln. Da hast du recht.
    Jetzt aber warten wir zuerst ab, was der Ellipsen-Test sagt.


    Grüsse Emil

    Hallo Rainer und die andern,


    Ja, so ein Nulltest ist wichtig. Vermutlich ist es der Ellipsentest.


    Ich kann mir einfach auf Grund meiner Schleifpraxis und der Logik nicht vorstellen, dass man da zu einem glatten Endresultat kommt:
    Spiegelschleifen beruht auf Statistik.Der 1.Strich erzeugt schon mal zwingend einen Asi,der nächste einen neuen. In der Summe hebt sich alles auf.Jede Pechhaut wirkt unregelmässig,Druckunterschiede wirken sich exponentiell aus.Auch wenn man eine grosse Varianz in der Strichführung hat,erwischt es einem mit Zonen. Jeder kann da ein Lied singen.
    Durch die starre Politur beim Yolo schränkt man die statistische Varianz erheblich ein.Rillenlücken fahren immer über dieselben Stellen,Druckunterschiede werden nicht gleichmässig verteilt etc.


    Man will das einfach zu wenig wahrhaben ,weil man es schlecht sieht und sich auf die Toroidherstellung versteift.


    Ich würde folgendes machen:
    Um die stastistische Varianz zu vergrössern, würde ich mit mindestens 2 Tools den Spiegel auspolieren und analog der Planspiegelherstellung laufend das Tool wechseln.
    Bei mir ist diese Praxis,mit mindestens 2 Tools den Spiegel auszupoliern,erfolgreich. Bereits mit 2 Tools erreicht man einen starken Zonenausgleich.Ich kann damit die ganze Zonenquälerei völlig vermeiden.
    Wenn sich ein Fehler mit einem Tool anbahnt,führt ein Wechsel des Tools immer zu einer sofortigen Schwächung des Fehlers.


    Wenn man bei der Yolo-Politur mit 2 Tools arbeitet und obendrein noch unregelmässig das tool um 180 Grad dreht, hat man bereits 4 Varianten.Man könnte bei der Toolherstellung bewusst die Rillendichte etwas unterschiedlich gestalten, vielleicht kann man so den Acker etwas milder machen......
    Habt ihr solche Experimente gemacht in der Yolo-Gruppe Beat?


    Grüsse Emil

    Hallo Wolfram,
    Wenn ich dein Beispiel für meinen Tetra-Schiefspiegler rechne,komme ich bei 0.95 Strehl je Spiegel bei 4 Spiegeln auf blosse 0.2 Strehl.So schlecht ist er aber nicht.Bei einer Multiplikation kommt man auf 0.8Strehl.Entspricht irgenwie mehr der Beobachtungsrealität.


    Hallo Guntram,
    Zuerst einmal die bad news: Der Tod von Alois.Das ist ein schwerer Schlag für das Forum. Was er gemacht hat für uns hier im Forum ist absolut einmalig.Er war kompetent, menschlich und hilfsbereit.


    Zum andern sage ich dann am Abend noch etwas.


    Gruss Emil

    Hallo,
    Vergessen wir doch einen Moment alle Theorie,Rechnungen den Suiter etc.und beachten folgendes:
    Wenn ich einen sphärischen Spiegel poliere und im Foucault prüfe, sehe ich wie empfindlich die Spiegeloberfläche auf feine Unterschiede in der Strichführung und Pechhautgestaltung reagiert.Bei starker Devianz von der Sphäre sieht man das nicht mehr, ebenso gehen diese feinen Unterschiede verloren wenn Hilfsoptiken wie Zielfernröhrchen oder Kompensatoren im Strahlengang sind. Solange solche feinen Unebenheiten sichtbar sind und dann eben nicht wegpoliert werden, finde ich die Optik schlecht, ich bin unzufrieden, auch wenn mir einer vorrechnet, dass das den Strehlwert nur minim abändert. Basta!


    Und genau das Yolo gehört in die Kategorie der Optiken (wie schnelle Spiegel auch) wo man diese feinen Unebenheiten einfach drin hat.
    Grüsse Emil

    Hallo Rainer,


    Da hast du schon recht,dass sich Fehler kompensieren können,aber leider eben nur, wenn das ganz gezielt und bewusst angesteuert wird.Wenn ein Spiegel irgendwo falsch ist, wäre es glatter Zufall wenn der andere gerade den kompensierenden Fehler am richtigen Ort hätte.
    Als Grundprinzip gilt die Multiplikation.


    Es geht mir nicht darum den Beat zu bodigen. Aber es ist unfair den Leuten ein kompliziertes Gerät schmackhaft zu machen, das Mängel hat,welche der einfache Newton nicht hat. Und der Mangel ist die
    Rauheit der Spiegeloberfläche, verursacht durch die starre Polierung.Dieser Fehler wird ignoriert,weil er im Prüfständer nicht sichtbar wird. Nach dem Motto: Was man nicht messen kann, ist auch nicht vorhanden.Schön wäre es!
    Man versteift sich auf die Realisierung desToroids und vergisst dabei die Rauheit,welche kein kardinaler Fehler ist aber bei einem Hochleistungsteleskop nicht ignoriert werden darf.
    Gruss Emil

    Hallo Beat,


    Eine Summierung der Fehler kann ich mir schwer vorstellen. Der eine Spiegel habe den Wert 1, der andere wäre völlig daneben und hätte 0.Dann siehst du gar nichts Klares durch das Fernrohr.Bei einer Summierung hättest du aber immer noch ein perfektes Fernrohr!
    1x0 = 0 1+0 = 1


    Die Multiplikation habe ich aus dem russischen Lehrbuch von Maksutov.


    (Beim Jolo geht dir die Rauheit des Spiegels,also der durch die starre Polierung erzeugte Acker völlig durch die Messlatte.)


    Gruss Emil

    Hallo Beat
    Die Fehler multiplizieren sich leider. Beispiel: Der 1. Spiegel habe 0.9 Der 2. sei perfekt und habe eine eins. Dann bleibt das Gesamtsystem bei 0.9.Wenn beide 0.9 haben, dann sackt das Fernrohr auf 0.81 herab.(Deshalb ist der Kutter besser als das Jolo, weil er mit einfachen Kugelspiegeln auskommt bei kleiner Apertur.)


    Gruss Emil