Beiträge von 03sec im Thema „Erste Versuche mit der ALCC5L-IIC und viele Fragen“

    Hallo Dennis,
    du hast ja ein rein reflektierendes System, da werden alle Wellenlängen gleich reflektiert. Hier brauchst du keinen IR Filter. Die Barlow etc. hat aber Linsen, sind die gut, d.h. bis ins IR korrigiert, dann brauchst du da auch nichts. Viele Farbkameras haben aber einen Sperrfilter bereits eingebaut, ob deine das hat kann ich nicht sagen. Ob der L-Filter IR sperrt weiß ich auch nicht. Du könntest aber einen Test machen, reicht bei Sonnenschein. Wird das Bild heller ohne L-Filter, dann sperrt der. Du könntest auch versuchen die Filterkurve zu googeln.
    Bei den Kameraeinstellungen in der Aufnahmesoftware kannst du die einzelnen Kanäle gewichten. Du machst sozusagen einen eigenen Weißabgleich, damit solltest du die Histos einigermaßen normalisieren können.
    Aber was anderes: Viele Planetenfilmer nutzen das IR um schärfere Bilder zu machen. Die längere Wellenlänge ist nicht so anfällig für Seeing-Turbulenzen, gerade wenn die Planeten so nah am Horizont stehen. In dem Fall nutzt man einen IR-Pass-Filter, z.B. bei 742 nm. Grundsätzlich braucht man dafür aber eine Mono-Kamera und natürlich KEINEN IR-Cut-Filter. Jetzt ist es aber so, dass die aufgedampften Farbfilter bei manchen Farbkameras (Stichwort Bayermaske) im IR manchmal ihren vollen Durchlass haben. Will sagen: Du kannst u.U. mit einer Farbkamera IR-Fotos machen ohne wesentlichen Qualitätsverlust. Ein Test wäre es evtl. wert. Und den kannst du mit dem IR-Lämpchen einer Fernbedienung machen.
    Viel Erfolg,
    ralf

    Hallo Dennis,
    ich würde mir das Geld sparen. Mit der 3x Barlow kommst du, wie gesagt, auf f/15. bei 3,75 µm Pixeln solltest du (grob überschlagen)zumindest theoretisch in der Lage sein das theoretische Auflösungsvermögen zu erreichen.(theoretisch :-)) Wenn du den Abstand variierst, länger machst, dann machst du aus x3 auch leicht x5. Die Qualität der Barlow muss grundsätzlich stimmen, sonst ist der Gewinn futsch. Ich habe jahrelang mit Okularprojektion (Stichwort)gut gearbeitet, das funktionierte im Idealfall wie ein Zoom.
    In der Praxis ist das Seeing sehr, sehr wichtig. Wenn z.Z. die Sonne tagsüber scheint und du dann am frühen Abend Jupiter und Saturn nahe am Horizont filmst ist es kaum möglich gute Bilder zu machen. Der Temperaturgradient ist so hoch, dass die Luft "schwirrt". In der 2. Nachthälfte hat sie sich abgekühlt, genau wie der Boden und deshalb beruhigt, da ist mehr drin...nur leider gibt es da nicht viel zu filmen im Moment. Grundsätzlich wäre der Mond aber ein gutes Test-und Übungsobjekt.
    Dich hat der Virus offensichtlich voll erwischt...schön so :)
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Dennis,
    ich glaube grundsätzliche Fehler hast du nicht gemacht. Es gibt aber viele Stellschrauben, an denen du mal drehen kannst und dann siehst, ob das Ergebnis besser wird.
    Farbe: die kannst du ganz einfach hinterher gerade biegen. So falsch ist das gelb aber nicht. bedenke, dass Saturn nahe am Horizont ist. Diese "Tricks" der Profis, (Gain ganz runter) würde ich später ausprobieren. ich persönlich halte da nicht von. Die Belichtungszeit kannst du erhöhen, so auf 15 bis 20 MS, meine Erfahrung.
    Vieles an der Schärfe (Unschärfe) liegt am Seeing, das ist nun mal so. Deine Brennweite sollte mit der 3x Barlow verlängert werden. Saturn ist tatsächlich sehr klein auf dem Chip. Blindes vergrößern bringt da auch nichts, es geht um die Detailschärfe, nicht um die Größe. das Zoomen während der Aufnahme hast du falsch verstanden. Du kannst das Bild ruhig in 300% anschauen und scharf stellen, aufgenommen wird in 100%. Du kannst das Bildfeld verkleinern, 640 x 480 reichen, so kommst du evtl. an mehr Bilder und sparst Speicherplatz. Bei der Farbkamera kannst du nur ganz bedingt Filter verwenden. Grundsätzlich wäre ein Rotfilter (bei Monokamera) am sinnvollsten.
    Weitere Stellschrauben gibt es beim Stacken und beim Schärfen...
    Versuche einfach deinen Weg zu gehen. Jedes mal, wenn dein Ergebnis besser wird als zuvor, dann hast du eine Freude und die solltest du genießen.
    Schau auch mal in deiner Umgebung nach Astrovereinen oder Astrostammtischen. Du bräuchtest einen Abend um das allermeiste zu verstehen. Ein mal gezeigt ist besser als 5 mal erklärt.
    Soweit meine Gedanken,
    viele Grüße,
    ralf.