Beiträge von JSchmoll im Thema „Refraktoren der unteren Preisklasse“

    Ich denke, das ist auch historisch bedingt.


    Amateurfernrohre, die sich kommerziell erwerben liessen, waren frueher hauptsaechlich Refraktoren - vom Merz-Schulfernrohr ueber das Kosmos E68 zu den Japanern zieht sich diese Produktlinie durch. Geringe Justieranfaelligkeit, Langlebigkeit (da kein Erblinden von Spiegeln) und der gewohnte Anblick eines "richtigen" Fernrohrs moegen hierzu beigetragen haben.


    Dobsons sind erst viel spaeter hinzugekommen, ebenso Kompaktteleskope wie die SCTs. Der langbrennweitige Refraktor ist als "Klassiker" zwar etwas an den Rand gedraengt worden, erfreut sich aber immer noch grosser Beliebtheit. Allein die langen Rohre wie 102/1500 oder 108/1600, von denen man im Klassikerfernrohrforum immer wieder liest, sind als Neugeraete nahezu ausgestorben.


    Ich bin mir sicher, dass der achromatische Refraktor einen schwierigen Stand haette, haette es die Dobsons oder Kompaktteleskope zuerst gegeben. Den Vorsprung der nicht erblindenden Optik hat der Refraktor ja schon lange eingebuesst, dank Al+SiO2 statt chemischer Versilberung. In der heutigen Zeit von "Aperture Fever" hat der Refraktor zwar einen schweren Stand, er lebt als Schnellspechtelgeraet oder Leitrohr aber weiter.