Beiträge von 03sec im Thema „Nordamerika und Pelikan im weiten Feld“

    Hallo Marco,
    um die Schärfe zu beurteilen sind die Bilder natürlich etwas zu klein hier dargestellt. Bei der beschriebenen Methode sollte sich die Farbe eigentlich nicht ändern, das verwundert. Das kräftigere Bild gefällt mir auch eigentlich besser, aber das andere hat mehr versch. Farben, da kommt noch so ein blau raus. Lege doch die Farbe des 1. Bildes auf die Luminanz des 2.
    (In PS beide übereinander legen als 2 Ebenen, das blauere nach oben. Ebenenmodus "Farbe" wählen. Nur für den Fall, dass du nicht weißt wie :-))
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Marco,
    Starnet++ wäre schon die High-End-Lösung, ich kriege die SW aber nicht ans Laufen und kann daher keine Tipps geben. Allerding trennt die SW nur die Sterne vom Hintergrund bzw. Nebel. Ich möchte aber auch noch selektieren zwischen hellen Bereichen und dunklen und nur die hellen schärfen. Natürlich gibt es viele Varianten zu diesem Thema, aber der Hintergedanke ist immer gleich: helle Bereiche sind von vorne herein schon rauschärmer, weil mehr Photonen eingefangen wurden. Zudem strecken wir i.d.R. die Bilder nicht linear. Die Gradationskurve verläuft in den Lichtern flacher. das SNR ist höher als in den Tiefen, aus denen wir ja alles herauskitzeln wollen. Dieses bessere SNR kann man nicht mehr zum Strecken nehmen, würde ja ausbrennen, aber zum Schärfen, und zwar so lange, bis das Rauschen ganz leicht durchkommt.
    Ich mache das in PS mit der "Farbauswahl", dabei bleiben die Sterne erhalten, werden aber ausgeklammert. Du klickst auf alles, was weiß ist, oder zumindest sehr hell. Du hast einen Schieber, mit dem du das einstellen kannst. Der Hintergrund (dunkel)sollte nicht mit ausgewählt sein. Du kannst auch umgekehrt vorgehen. Auswahl: alles, was schwarz oder dunkel ist und die Auswahl danach umkehren. Du hast jetzt Sterne und helle Gebiete ausgewählt, diese kopierst du als neue Ebene.(die Auswahl /nur die Auswahl nicht das Bild/ kann auch noch mal weich gezeichnet werden z.B. 5 bis 10 Px) Du kannst jetzt erst schärfen (Sterne und helle Gebiete zusammen) und dann die geschärften (und hässlichen) Sterne wieder löschen, oder du löschst die Sterne gleich aus dieser Ebene. Ich mache oft Ersteres, weil man den Effekt life sehen kann. Also, schön schärfen und die Sterne ignorieren. Dabei kannst du den Radius etwas größer wählen als du das normal machen würdest. Vllt. so 3 bis 5 Px. , hängt vom Motiv bzw. Brennweite ab. Die Sterne brennen aus und bekommen dunkle Ränder. Manchmal kann man zusätzlich ganz schwach noch mit einem sehr großen Radius nachschärfen. Größer 20 Px sollte es auf jeden Fall sein. Aber die Intensität ganz schwach wählen. Diese Schärfung darf man nie übertreiben, da kommen dann sehr bald diese immer gleichen Ortsfrequenzen vor und das sieht hässlich aus. Wenn ich das nutze, dann so, wie ich es vom Auge her gut finde und dann davon die Hälfte. So, und jetzt müssen die geschärften Sterne wieder raus. Jetzt kannst du auswählen: alles was weiß ist (die sind ja ausgebrannt) und die Auswahl erweitern. Je nach Motiv 4 bis (?) 8 Px. Diese Auswahl kann man wiederum weichzeichnen, ich nehme oft einen Wert von 50% der Erweiterung 2 bis 4 Px. z.B. Jetzt hast du die Sterne und die dunklen Ränder ausgewählt und kannst diese löschen und die alten Sterne kommen wieder durch. Der Rest ist Augenmaß und die Entscheidung ob ganz löschen oder nur zu x% usw. Diese Methode funktioniert ganz besonders gut, wenn keine großflächigen und fast weißen Bereiche im Bild vorhanden sind. D.h. beim Strecken schon darauf achten, dass die Nebelgebiete eher dunkel bleiben, während die Sterne schon fast ausbrennen. Nach dieser selektiven Schärfung kann man ja weiter strecken und die Nebel heller machen.
    Ist das Motiv von vorne herein sehr hell und großflächig z.B. Orionnebel, dann muss man erneut eine Schärfung der "nur hellen Bereiche" vornehmen. und erneut, ganz knapp zwischen den Sternen und dem Nebel trennen.
    das ganze dauert ein Bruchteil der Zeit, die ich hier zur Beschreibung benötigt habe, wenn das einmal "drin" ist.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Marco,
    ich nochmal, du arbeitest also auch "hybrid" (wegen Mond).
    Tja, man kann alt werden wie eine Kuh, und man lernt immer noch dazu. (sagte meine Oma immer)
    Ich selber habe diese Region letztes Jahr belichtet, auch mit dem Samyang. Das war mir etwas zu wenig und ich habe im Sommer noch nachgelegt, gleiche Ausrüstung, und doch sind die Bilder schärfer und besser geworden. Ein paar kleine Stellschrauben gibt es halt immer.
    Von den Farben her sieht dein Bild sehr echt aus, trotz CLS-Filter. Tatsächlich finde ich auch, dass die Nebel etwas heller sein dürften, allerdings geht dann die Sättigung auch leicht in die Knie.
    Dieses Problem hat man auch, wenn man H(a) beimischt. Die hellen Bereiche werden schweinchenrosa, da hilft es nur zu experimentieren (und zu basteln). Meine Erfahrungen, gerade in dieser Region gehen dahin, dass ich ein RGB nur zu 15% in die Luminanz von H(a) beimischen konnte um eine möglichst große Tiefe zu erreichen. Also, versuche es doch mal anders herum. Ganz grundsätzlich finde ich übrigens auch oft ein reines SW-Bild sehr ansprechend.
    Gestutzt habe ich bei: "geebnet in Fitswork". Hoffentlich hast du dir da nichts kaputt gemacht. Im Grunde gibt es in dem Motiv keinen wirklichen Hintergrund. Sollte Fitswork irgend etwas als Schwarz und Hintergrund definieren, dann hast du dir evtl. was abgeschnitten. (edit: nachdem ich jetzt das große Bild noch weiter gestreckt habe sieht es nicht danach aus).
    Einen Vorschlag hätte ich: wenn du es schaffst die Sterne auszuklammern, dann könntest du die helleren Regionen oder auch die röteren, selektiv schärfen. das ist ein sehr starkes Werkzeug, wenn es um die Schärfe geht. Wenn du da Details wissen möchtest, dann zeige ich dir das gerne.
    Ansonsten ist das mal wieder ein Bild, das mich durch seine "Ungequältheit" sehr beeindruckt.
    Viele Grüße,
    ralf