Hallo Sebastian,
warum willst Du M102 per Okularprojektion mit der Kamera fotografieren? Weil sie dann theoretisch schön groß auf dem Chip der Kamera erscheint?
Das ist ein Trugschluß, der von Anfängern oft gemacht wird. Ist Dir bewußt, daß die Helligkeitsangabe von 9,9 mag für M102 so gerechnet ist, als ob das Licht der Galaxienfläche von einem Stern kommen würde? Es ist aber in der Realität auf die gesamte Fläche verteilt und daher viel schwächer. Bei der zusätzlichen Vergrößerung durch die Okularprojektion mit dem 15 mm Okular kommt da sooooo wenig Licht auf den Chip, daß es aussichtslos ist, so die Galaxie zu fotografieren. Du müßtest über den Daumen gepeilt 5 oder 10 Minuten pro Einzelbild fotografieren, um überhaupt einen Hauch von Kontur auf dem Chip zu bekommen. Und dann 5 Stunden oder mehr als Gesamtbelichtungszeit draufhalten... Ohne Autoguiding und mit Deiner Bresser-Wackeldackelmontierung ist das völlig gaga. [:(]
Deine Montierung ist schon mit dem Gewicht und dem Hebel des Refraktors völlig überlastet. Daß es da ein Spiel von Vollmondgröße oder mehr gibt, ist leider schlicht Physik.
Ich finde es unverschämt von Händlern, sowas nem unbedarften Einsteiger als funktionierendes Paket zum Fotografieren anzudrehen. Das ist schon visuell Quatsch.
Die Montierung wird mit 12 kg Tragekraft angegeben. Das Teleskop wiegt ohne Sucher, ohne Zenitspiegel, ohne Okular bereits 11,1 kg. Beim leisesten Lufthauch beginnt der Aufbau zu schwingen wie ein Kuhschwanz. Weil das Teleskop so sakrisch lang ist. Der Hebel ist einfach zu viel für die Montierung. [:(]
Fotografisch sollte man eine Montierung maximal mit 2/3 der angegebenen Tragekraft belasten. Du wurdest schlecht beraten oder vom Verkäufer bewußt verar...t.
Du mußt mir oder anderen Fotografen das nicht blind "glauben". Das kannst Du selber testen. Bitte fotografiere mit Deinem Okularprojektionsaufbau mal irgend ein Sternfeld mit 5 Minuten Belichtungsszeit und schau Dir das Bild dann in voller Auflösung des Chips an. Die Sterne sind da drauf keine Punkte sondern Zitterlinien.
CS
Silvia