Beiträge von JSchmoll im Thema „Stuttgart-Flughafen: ERSTE ERFOLGSAUSSICHT :)“

    Hi Sarah,


    dass ein nagelneues Teleskop erstmal dejustiert ist, kann gut sein. Schliesslich musste es den ganzen Weg aus China (wo es in der Fabrik hoffentlich zumindest grobjustiert wurde) ueber den Grosshaendler und den Einzelhaendler zu Dir finden. Und generell kann sich ein Newton auch ueber die Monate durch Stoesse beim Transport oder bei der Benutzung dejustieren. Das ist wie bei der Gitarre, wo man vor jedem Spiel erstmal testen muss, ob sie nicht verstimmt sein koennte.


    M57 ist eigentlich ganz einfach. Traditionell vertue ich mich schon mal mit den zwei Sternen, weil da in dem Feld noch ein paar andere helle Sterne liegen. Aber wenn es die beiden richtigen Sterne sind (das suedlichere Paar des Parallelogramms, also weiter weg von Vega), dann sollte man den unscharfen Kringel matt schimmern sehen. Wenn Du ihn einmal gesehen hast und weisst, wie er in Deinem Teleskop aussieht, dann wird er sich in Zukunft leichter wiederfinden lassen.

    Hallo Sarah,


    das klingt doch schon mal gut! Ein bisschen Senf von mir ...


    Mond - der Vollmond hellt den Nachthimmel naturgemaess auf, und Deepskyobjekte verlieren ihre Brillianz. Er kann sogar schwache Objekte unsichtbar machen, speziell fuer das noch ungeuebte Einsteigerauge. Deswegen ist der Mond bei Deepskybeobachtern auch alles Andere als beliebt. [:)]


    M13: Der erscheint bei 150mm naturgemaess erstmal als ein milchiger Fleck. Ohne Mond ist der Kontrast hoeher, und Du kannst auch mal eine hoehere Vergroesserung wagen. Dann ganz akribisch scharfstellen (z.B. an einem der beiden Feldsterne, die praktischerweise M13 flankieren), und Du solltest Einzelsterne sehen koennen - oder zumindest eine etwas "griesige" Struktur.


    M31: Diese Galaxie ist, obwohl sie so hell und nah ist, relativ strukturarm. Das liegt an ihrer Lage relativ zu uns. Bei Neumond solltest Du aber die zwei Staubbaender erkennen koennen, die vorm Kern herziehen. Auch sind dann die beiden Begleiter einfacher. Gerade bei der Andromedagalaxie gilt, dass ein dunkler Himmel die Trumpfkarte schlechthin ist. Dann zeigt sich die Scheibe komplett, waehrend ihre Auslaeufer bei Mond oder Stadtlicht im Himmelshintergrund ertrinken.


    Epsilon Lyrae: Das sind zwei Sterne, die jeweils doppelt sind. Jedes der beiden eng liegenden Systeme kann mit 150mm getrennt werden (geht schon mit einem guten 60mm-Refraktor), aber die Sterne liegen wirklich sehr eng. In der Regel siehst Du zunaechst, dass jedes der Systeme in einer anderen Richtung laenglich erscheint. Dann, bei hoeherer Vergroesserung und mit nur einer Komponente im Blickfeld, solltest Du sie aufloesen koennen.


    Sollte das nicht gehen, koennte Dein Teleskop dejustiert sein. Wenn Du einen hellen Stern in die Mitte stellst und defokussierst, sollte sich der Fangspiegelschatten genau in der Mitte abzeichnen. Ist das nicht der Fall, ist das System nicht justiert und bringt keine optimalen Ergebnisse. Dies zeigt sich insbesondere bei hohen Vergroesserugen. Das Justieren der Optik ist gewoehnungsbeduerftig, aber nach einiger Uebung Routine.


    M57 ist einfach zu finden: Genau zwischen den unteren beiden Sternen der Raute der Leier. Er zeigt sich bei niedriger Vergroesserung als milchiger, unscharfer Stern. Etwas hoeher vergroessert sinkt der Himmelshintergrund und die Ringnatur wird erkennbar.


    M27 ist deutlich groesser als M57 und hat eine geringere Flaechenhelligkeit. So kann man ihn gerade bei Vollmond gern uebersehen.