Beiträge von Unigraph im Thema „nachträgliche Reaktion auf Thread vom 1.8.2019“

    Hallo -Ullrich-,


    deine Seeingerfahrungen kann ich voll bestätigen. Hochfrequentes Seeing ist für größere Öffnungen und Brennweiten eine absolute Herausforderung bei der nachträglichen Bildbearbeitung. In den 2008er/9ner Jahren hatte ich den 16 Zölller intensiv am Mond eingesetzt. Ständig hatte ich mit den Verdopplungen von kleinsten Kratern im Rohstackbild zu tun, weil das Stackprogramm diese seeingbeänträchtigenden Strukturen als real erkannt und nicht überlagert hatte. Das Ergebnis waren häufig Doppel-, Dreifach- oder Vierfachkraterketten. Solche Strukturen konnten etwas verhindert werden indem man einen starken Rotfilter einsetzte oder die Belichtungszeit verlängerte (dann wurden die Endbilder allerdings wesentlich unschärfer). Bei niederfrequenten Seeing kam dieser Verdopplungseffekt nicht vor. Da arbeitete das Stackprogramm exakt. An der Halpha Sonne ist mir dieser Effekt beim 225mm Gitter-Unigraph nicht aufgefallen. Wahrscheinlich, weil nur in der roten Wellenlänge gearbeitet worden ist bzw. die Gitterstruktur des Tubus Tubusseeing gar nicht aufkommen ließ.


    Wahrscheinlich könnte dieser Verdopplungseffekt auch eine Herausforderung beim neuen 310mm Unigraph werden, denn die instrumentellen Bedingungen sind ähnlich (halbgeschlossener Tubus).


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

    Hallo Sonnenfreunde,


    komme gerade aus dem Urlaub und sehe diesen unsäglichen Thread.
    So kann man eine Sonnenfangemeinde entzweien.
    Ich persönlich kämpfe zu jeder Zeit mehr oder weniger mit dem Seeing. Dementsprechend kommen bessere Bilder und schlechtere raus. Lohnt es sich die schlechteren zu zeigen (um z.B. die morphologischen Veränderungen darzustellen) mache ich das, obwohl es keine Spitzenbilder sind - fertig. Unser Beobachtungsgebiet verlangt Geduld ohne Zweifel. Die Geduld bezieht sich nicht nur auf das Seeing sondern auch auf das Instrument (welches man erst beherrschen muss.) Neben dem guten Zeitpunkt ist auch ein guter Fokus wichtig. Bei ruhigen Seeing stelle ich auch mit höherer Bildschirmvergrößerung die Schärfe ein. Bei schlechtem Seeing bleibe ich beim 100% Bild. So ähnlich wie auch im Link angesprochen. Letztlich muss jeder für sich die beste Variante finden und dies kann Zeit in Anspruch nehmen. Und eines ist auch klar, die Menschheit voranbringen werden die Bilder nicht! Aber es macht Spaß und ist eine Herausforderung (zumindest für mich). Dieser Herausforderung stelle ich mich zur Zeit beim Umbau des Unigraphen. Es werden nun doch "nur" 310mm Öffnung eines Spiegelsystems rauskommen. Auf die ersten beschiss.... Bilder freue ich mich jetzt schon. Sicher werden diese mit der Zeit besser!
    Ansonsten baue ich noch am "Adlerhorstsitz" für die Nacht. Es wird ein Freisitz in 4m Höhe auf Balkonebene, (vor dem Haus!) werden. Sicher auch eine Herausforderung aber auf anderer Ebene.


    So, also bitte vertragen wir uns und üben etwas mehr Zurückhaltung!


    cs Harald


    PS: Das musste ich loswerden.