Hallo -Ullrich-,
deine Seeingerfahrungen kann ich voll bestätigen. Hochfrequentes Seeing ist für größere Öffnungen und Brennweiten eine absolute Herausforderung bei der nachträglichen Bildbearbeitung. In den 2008er/9ner Jahren hatte ich den 16 Zölller intensiv am Mond eingesetzt. Ständig hatte ich mit den Verdopplungen von kleinsten Kratern im Rohstackbild zu tun, weil das Stackprogramm diese seeingbeänträchtigenden Strukturen als real erkannt und nicht überlagert hatte. Das Ergebnis waren häufig Doppel-, Dreifach- oder Vierfachkraterketten. Solche Strukturen konnten etwas verhindert werden indem man einen starken Rotfilter einsetzte oder die Belichtungszeit verlängerte (dann wurden die Endbilder allerdings wesentlich unschärfer). Bei niederfrequenten Seeing kam dieser Verdopplungseffekt nicht vor. Da arbeitete das Stackprogramm exakt. An der Halpha Sonne ist mir dieser Effekt beim 225mm Gitter-Unigraph nicht aufgefallen. Wahrscheinlich, weil nur in der roten Wellenlänge gearbeitet worden ist bzw. die Gitterstruktur des Tubus Tubusseeing gar nicht aufkommen ließ.
Wahrscheinlich könnte dieser Verdopplungseffekt auch eine Herausforderung beim neuen 310mm Unigraph werden, denn die instrumentellen Bedingungen sind ähnlich (halbgeschlossener Tubus).
cs Harald
http://www.unigraph.de