Beiträge von Lars73 im Thema „Staubige NGC 7023 mit ASI294mcp“

    Hallo Peter,


    habe auf die Schnelle die Dunkelwolken markiert, bei denen man recht gut vergleichen kann:


    Wenn in den dunklen Zonen helle Strukturen erscheinen, dann sollten sie in mindestens gleich tief belichteten Aufnahmen ebenfalls vorhanden sein bzw. in tieferen noch deutlicher.
    Als erstes müsste man sich also vergewissern, ob die Referenzbilder von der Belichtung her geeignet sind.


    1. Beispiel: Byoungjun Jeong https://www.astrobin.com/276723/0/
    >> 14" / Belichtung 9 Stunden, davon 5 Stunden Luminanz


    2. Beispiel: Paul Schuberth https://www.astrobin.com/276723/0/
    >> 10" mit f 4,54 / Belichtung 8,3 Stunden, davon 3,2 Stunden Luminanz


    3. Beispiel: Davide Manca https://www.astrobin.com/359958/?award=top-pick&nc=user
    >> 200mm f 4 / Belichtung 6,2 Stunden, davon 3,5 Stunden Luminanz


    4. Beispiel: Marcel Drechsler https://www.astrobin.com/326457/C/
    >> 11" RASA f 2 / Belichtung 8,2 Stunden


    Der 11" Spiegel nimmt inkl. Mittenabschattung etwa 4 mal soviel Licht auf wie der 130er. Der 14" Spiegel (1.Bsp) dürfe f 7,2 aufweisen, also eine etwas geringere Lichtstärke als die Kombi mit dem 130er TS und dem Reducer. Die anderen Geräte sollten aber ohne Zweifel ein stärkeres Signal liefern.
    Ich fand es jetzt sehr interessant, diese verschiedenen Ausarbeitungen zu studieren. Und wegen dieser schönen Vielfalt habe ich auch alle aufgeführt ;)


    In den fraglichen Dunkelwolken zeigen sie alle - mehr oder weniger hell - dieselben Details, aber diese sind im direkten Vergleich abweichend von deinem Bild.
    Was in den Referenzen komplett fehlt ist der dunkle Bogen zwischen den Pfeilen am Rand auf der linken Seite. Im Beispiel 3 und 4 liegt dieses Detail noch im Bildfeld und es erscheint der Raum dieses dunklen Bogens durchgehend heller (das Beispiel 2 ist hier etwas dunkler eingestellt, aber die Abweichung ist doch zu sehen).
    Also mein Eindruck ist der, daß hier das Glätten des Rauschens zu Artefakten in den Tiefen führt, wo halt das Signal zu schwach ist. Mit den Belichtungsdaten der Vergleichsbilder ist das ohne weiteres plausibel.


    Eine ganz einfache Probe wäre ja eine weitere Belichtungsreihe - sicherheitshalber mit einem kleinen Versatz des Bildfeldes - und identischer Nachbearbeitung.
    Mit einer Luminanzaufnahme an der ASI1600mmc könntest du ebenfalls einen Test machen - das wäre noch nicht mal verschwendeter Aufwand, weil sich das ja für das Bild verwerten lässt.


    Was will man machen. Meiner Ansicht nach sind Bilder, von denen man annehmen darf, daß sie rein vom Technikeinsatz und der Belichtungszeit her den eigenen "voraus" sind, eine gute Chance, das eigene Vorgehen zu prüfen. Zum Beispiel hat mir das beim Ringnebel sehr geholfen.


    Edit: Wenn man die Gradationskurve herunterzieht wird das Bild richtig gut !


    Gruss Lars

    Hallo Peter,
    mit NGC 7023 habe ich noch keine Erfahrung, daher habe ich dein Bild mal mit Aufnahmen auf Astrobin verglichen.
    In den Dunkelwolken unterhalb des Zentrums kommt es mir so vor, als wenn die Strukuren durch Rauschen erzeugt werden.
    In diesen Bildern:
    https://www.astrobin.com/276723/0/
    https://www.astrobin.com/full/310588/C/
    sind sie jedenfalls nicht vorhanden. Als Referenz scheinen sie mir vor allem deshalb geeignet, weil sie mit größeren Optiken und längeren Belichtungszeiten aufgenommen sind.
    Das Bild von Byoungjun Jeong mit einem 14" Spiegel und das von Paul Schuberth mit 10" und 8,3 Stunden.
    Ich meine die Strukturen müssten - wenn sie real wären - auch in jenen Aufnahmen erscheinen und das ist (leider) nicht der Fall.
    Daher fürchte ich, daß das Rauschen hier doch durchschlägt.


    Gruß Lars