Beiträge von Hico im Thema „Aufstieg vom 8" f6 Dobson zum 12" f5 Dobson“

    Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Frank70</i>
    <br />PS: Ich glaube es wird Zeit, dass ich mir für meinen Himmel einen OIII Filter besorge! Das kostet aber leider schon wieder richtig Geld!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ... lohnt sich aber definitiv, sowohl für 8“ als auch für 12“. [:)] Da geht's manchmal nicht nur darum ein Objekt besser/detaillierter zu sehen, sondern auch schonmal darum es überhaupt zu sehen, wenn man nicht gerade unter Hochalpenhimmel beobachtet. Ein schönes Beispiel dafür ist der Helixnebel.


    Wenn‘s ums „besser-sehen“ geht ist der Cirrus-Nebelkomplex mit seinen filigranen Strukturen ein gutes Beispiel. Wenn ich mit meinen VHS-Schülerinnen/Schülern rausgehe zeige ich an dem Objekt, was so ein Filter bringt. Unter meinem guten Landhimmel sehen Einsteiger nur einen leichten zarten Hauch des Nebels. Wenn ich dann mit dem Filterschieber den Baader OIII reinklicke, dann staunen alle, was plötzlich zum Vorschein kommt. Der Filter blendet ja nur alles was nicht OIII ist aus, der Effekt macht sich aber eher so bemerkbar, als ob man mit dem Filter den Nebel „angeknipst“ hat ... [8D]


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

    Hallo Frank,


    um mal den vorangegangenen Post von Gerd noch zu untermauern ...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Frank70</i>
    <br />Sehr nasse Luft, schlechte Luft Durchsicht, unteren beiden Sterne der Leier (neben M57) mit bloßem Auge nur schwach erkennbar!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Sterne haben eine Helligkeit von 3,25 - 3,5mag. Wenn Du die schon nur schwach sehen konntest, sonst aber bessere Bedingungen hast, dann ist das allein die Erklärung dafür, warum der 12"er gegenüber dem 8"er nicht punkten konnte. Genau die Erkenntnis bestätigt auch, dass das allerwichtigste die Qualität des Himmels ist. Ein 8"er wird unter Top-Bedingungen immer mehr zeigen als ein größeres Teleskop unter aufgehelltem oder/und schlecht-transparentem Himmel. Lediglich an hellen Objekten wie Mond, Planeten und vielleicht noch hellen PN´s und Kugelsternhaufen könnte die größere Öffnung ihre Vorteile der höheren Auflösung ausspielen ... wenn das Seeing mitspielt. [B)]


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

    Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Frank70</i>
    <br />Heiko! Ich habe gesehen, dass du mein Wunsch Dobson hast: Das Meade Lightbridge 12"! Bist du mit der Leistung und der Qualität zufrieden ? Unter welchem Himmel nutzt du das? Hast du auch eher bescheidene Himmelsquallität. Ich bin neugierig, nicht war?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bitte entschuldige, dass ich erst jetzt antworte. Genaugenommen habe ich tatsächlich schon vor ein paar Tagen versucht zu antworten - mit meinem iPad während des Familienurlaubs auf der Emberger Alm. Beim Abschicken der Nachricht gab es aber eine Fehlermeldung und alles auf dem iPad mühsam getippte war weg ... und meine Motivation nochmal von vorne zu beginnen auch ... [xx(]


    Aber nu ... ja, ich bin sehr zufrieden mit meiner Lightbridge und hatte diese in den letzten knapp zwei Wochen auch zum dritten Mal mit auf der Emberger Alm. Das Seeing war in einer der drei wetterbedingt möglichen Beobachtungsnächte so gut, dass ich stellenweise Jupiter und Saturn mit 650facher Vergrösserung mit Binoansatz beobachten konnte. Das war schon sehr lecker und zeigt, dass die optische Qualität meiner Lightbridge meines Erachtens nach auch recht gut ist, zumahl sich die Detailvielfalt visuell nicht hinter den hier im Astrotreff gezeigten guten Jupiter- und Saturnfotos zu verstecken brauchte.


    Wie bei anderen Teleskopen in dieser Preisklasse kann man natürlich aus dem Werkszustand noch das ein oder andere verbessern, was ich an meiner LB ja auch gemacht habe - siehe Infos dazu auf meiner Webseite.


    Das einzige was tatsächlich nicht zu unterschätzen ist, ist das Gewicht der "Maschine". ... Ich hatte vorher einen 16" Meade Starfinder Volltubusdobson und einen 8" GSO-Dobson. Da der große Dobson schon extrem unhandlich und schwer war, war der 8"er tatsächlich mein Hauptinstrument, da ich den 16"er allein nicht mehr transportieren wollte - nich gut für den Rücken. [xx(] Anfangs ist noch ein Nachbar von mir mit rausgefahren, der dann auch gern angepackt hat, aber irgendwann verließ ihn die Lust dazu. Ich habe dann den Entschluss gefasst beide Dobson zu verkaufen und mir einen 12"er zu kaufen, da mir diese Größe noch als händelbar erschien. Eigentlich fand ich die Volltuben immer besser aber da ich mal gelesen hatte, dass die günstigen Volltubus 12"er von GSO, Skywatcher & Co. so dünne Bleche haben würden, dass sich teilweise die Justage während des Schwenkens des Tubus verändern würde, entschied ich mich zum Kauf einer Lightbridge, da diese wohl stabiler sein sollte. Ich will aber nochmal betonen, dass ich das mit den dünnen Blechtuben nur mal irgendwo gelesen hatte und sich das nicht auf eigene Erfahrungen stützt!


    Im nachhinein bin ich aber tatsächlich sehr glücklich darüber, mich gegen die Volltubus- und für die (wenn auch schwere) Gitterrohrlösung entschieden zu haben. Zu Hause zerlege ich den Tubus nie, wenn ich damit die 5km zu meinem Beobachtungsplatz fahre. Rückbank meines Passat-Kombi rumgeklappt, Tubus und den anderen Kram reingelegt und ab auf den Beoplatz - fertig! Vor vier Jahren aber haben wir zum ersten Mal Familienurlaub auf der Emberger Alm gemacht. Dafür habe ich dann den Tubus wie auch die Rockerbox zerlegt und konnte den 12"er dadurch zusammen mit Frau, zwei Kindern und Klamotten mit auf die Alm nehmen - genial! Das hätte mit Volltubus nicht geklappt. [:)] In diesem Jahr waren wir zum dritten Mal auf der Emberger Alm und dadurch dass nur noch unser 10jähriger Sohn mit war, musste ich auch die Rockerbox nicht mehr zerlegen; nur noch den Tubus, was aber ruckzuck erledigt ist. Genauso schnell ist das Teleskop auch wieder aufgebaut und einsatzbereit.


    Ich beobachte zu Hause damit unter recht gutem Landhimmel. Direkt zu Hause habe ich aber Einschränkungen in Richtung Osten (Aufhellung des Himmels bis auf ca. 60 Grad Höhe durch ca. 3km entfernte Kreisstadt), Süden durch Nachbarhaus und Bäume bis auf ca. 30 Grad Höhe und Westen, da wir an einem Osthang wohnen. Im Zenit habe ich aber auch hier schon ca. 6mag Grenzgröße. Mein Hauptbeobachtungsplatz liegt ca. 5km entfernt auf 480m üNN mit ziemlich perfekter Rundumsicht. Hier liegt die Grenzgröße in guten Nächten dann nochmal etwas höher bei ca. 6,3 - 6,5mag.


    Zurück zu Dir: Ein 12"er wird Dir wie gesagt unter Deinem Himmel etwas mehr zeigen als der 8"er. Das bringt allein die größere Auflösungsfähigkeit mit sich. Aber: Unter dunklem Himmel wird Dir der 8"er ganz sicher mehr zeigen, als der 12"er unter Deinem nicht so guten 5mag-Himmel! Das wichtigste ist bei Deepsky tatsächlich der Himmel, dann erst die Größe der Öffnung. Wenn nämlich aufgrund der Aufhellung des Himmels kein Kontrast zum lichtschwachen Objekt mehr da ist, dann nützt Dir die größte Öffnung nix.


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

    Hallo Frank,


    es wurde eigentlich schon alles geschrieben, dennoch klinke ich mich, aufgrund der letzten Postings, auch mal kurz ein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Vector-Cal.45</i>
    <br />Fazit: Es wäre vielleicht eine Alternative für dich, zuerst in 2-3 hochwertigere Okulare zu investieren und damit die Beobachtungen an deinem 8-Zöller (deutlich) aufzuwerten. Solltest du dann doch mal zu einer größeren Optik wechseln, brauchst du die guten Okulare (mindestens) genauso dringend.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da ein größeres Teleskop sehr wahrscheinlich ein schnelleres Öffnungsverhältnis haben wird als der 8“ f/6 würde ich von dieser Vorgehensweise abraten.


    Ich lese aus dem ersten Post von Frank heraus, dass der Wunsch nach mehr Öffnung deutlich vorhanden ist - 12“ ist eine sehr deutliche Steigerung zum 8“er und lohnt sich definitiv, solange man gewillt ist, das größere „Trumm“ auch unter den Sternenhimmel zu schleppen. Der Gewinn wird auch unter schlechterem Himmel zu sehen sein (vor allem bei gutem Seeing), erst recht aber unter dunklem Landhimmel. Teleskope ab 12“ aufwärts haben aber in der Regel ein schnelleres Öffnungsverhältnis - der 12“er meist noch f/5, ab spätestens 16“ aber auch eher schon f/4,5. Die Okulare sucht man nicht einfach nach Qualität aus mit dem Gedanken, dass man die ja später auch an größeren Teleskopen weiter nutzen kann. Gerade bei der Investition in teure Okulare sollte man bedenken, für welches Teleskop bzw. um es auf den Punkt zu bringen, für welches Öffnungsverhältnis sie gut passen und das noch dazu bezogen auf die Himmelsbedingungen, die man an seinem Hauptbeobachtungsplatz vorfindet.


    Hättest Du beispielsweise ein 8“ f/5 und dafür bereits eine perfekt abgestimmte, hochwertige Okularpalette (von der größten an Deinem Beoplatz sinnvoll nutzbaren AP über ein paar Stufen runter bis zur kleinsten sinnvoll nutzbaren AP), dann würde die gleiche Okularpalette auch genausogut an einem 12“ f/5 oder 14“ f/5 oder 16“ f/5 ... sprich an jedem f/5-Teleskop passen. Kaufst Du Dir nun hochwertige Okulare perfekt abgestimmt auf (D)ein f/6 Teleskop, dann gibt es mindestens zwei Okulare, die Du bei einem Wechsel auf ein anderes Öffnungsverhältnis tauschen wirst - das für die größte AP, da plötzlich der Kontrast zum Himmelshintergrund nicht mehr so gut ist, und das Okular für die kleinste AP, da diese nicht mehr erreicht wird. Gerade im Bereich der größten sinnvoll nutzbaren AP wirst Du es merken, wenn Du von f/6 auf f/5 oder gar auf f/4,5 wechseln solltest. Die kleinste sinnvolle AP kann man seeingbedingt eh nur seltenst gewinnbringend nutzen, wäre also nicht ganz so tragisch ...


    Klar bringen bessere Okulare auch am 8“er noch etwas, die Detailerkennbarkeit wird aber beim Wechsel auf Nagler und Co. auf der Achse nicht großartig besser werden, da f/6 ja noch recht gutmütig bei der Okularwahl ist. Der Wechsel auf 12“ hingegen wird unter 5mag Himmel sichtbar, unter 6mag Himmel sogar sehr viel besser sein und das ist‘s doch, was sich Frank erhofft. Daher meine ich auch, dass er erstmal ein größeres Scope anschaffen sollte und danach dann nach für nach in bessere, zum neuen Teleskop passende, Okulare investieren sollte.


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko