Beiträge von Mettling im Thema „Welche EOS (APSC) für Deepsky soll ich kaufen?“

    Hallo Gernot,


    Von mir auch noch mal eine kurze Erklärung zu dem Unsinn, den ich geschrieben hatte.
    Ich hatte den Cropfaktor 1,6 irrtümlich auf die Pixelzahl und auf die Sensorfläche bezogen, nicht auf den Abbildungsmassstab und die Auflösung, wie Robert es sehr schön (und deutlich kürzer) zusammen gefasst hat. Dadurch sind alle Zahlen mit denen ich oben jongliert habe natürlich falsch und müssen ignoriert werden. Löschen werde ich das ganze aber nicht, sonst verliert der Thread seinen Sinn. Ich editiere nur einen Hinweis.


    Im Prinzip bleibt die Schlussfolgerung aber die gleiche. Wenn Du einen APS-C Chip einsetzt und die Pixelzahl beider Chips vergleichbar ist, bekommst Du beim 135er Samyang einen Bildausschnitt als würdest Du die Vollformatkamera mit einem 216mm Objektiv einsetzen. Wenn Du beide Bilder auf das gleiche Format aufziehst, ist die Auflösung in dpi zwar gleich, die Auflösung in Pixel pro Grad im gewählten Ausschnitt aber höher.


    Vorteile:
    Du kannst einen kleineren Bildausschnitt mit vergleichbarer Auflösung in dpi fotografieren.
    Du musst kein weiteres Objektiv anschaffen.


    Nachteile:
    Die APS-C-Kamera hat kleinere Pixel, was in höherem Rauschen resultiert, verglichen mit der sehr rauscharmen 6Da
    Du „verschenkst“ rund um den APS-C-Ausschnitt nutzbares Bildfeld, das vom Objektiv nach wie vor ausgeleuchtet wird.
    Du musst eine weitere Kamera anschaffen, modifizieren lassen und Dich in sie einarbeiten.


    Die Frage die ich mir an Deiner Stelle stellen würde: wäre es vielleicht sinnvoller statt dem zweiten Body ein zweites, längeres Objektiv anzuschaffen? Oder vielleicht einen kleinen Refraktor? Ich finde den Sprung von 135mm auf 216mm nicht sonderlich groß und würde eher auf etwas um die 300mm schlielen, um einen deutlicheren Unterschied zu machen, was Motive und Auflösung von Details angeht.


    Zu Deiner eigentlichen Frage: ich bin was moderne Kameras angeht nicht so ganz auf dem laufenden, deshalb an dieser Stelle keine Empfehlung von mir. Nur der Rat, bei einer Kamera die standalone genutzt werden soll auf ein Schwenkdisplay zu achten. Wenn Du die Kamera über PC steuerst, kann es auch ein festes Display sein.
    Ich tendiere eher dazu, die 6D mit einem längeren Objektiv zu kombinieren, da ich nichts nerviger finde, als bei der EBV mit dem Rauschen zu kämpfen. Aber das ist natürlich persönliche Präferenz. Unter diesem Aspekt würde ich zur rauscharmen 200D tendieren.


    Bis dann:
    Marcus

    Hallo Gernot,


    Nehmen wir an, Du hast zwei Kameras, beide mit sagen wir mal 20 Megapixeln (MPx), aber die eine Vollformat, die andere APS-C und Du hängst beide an die gleiche Optik, sagen wir mal Dein Samyang 135mm.


    <font color="yellow">EDIT: Die folgenden Rechnungen sind FALSCH und sollten ignoriert werden. Siehe mein Posting weiter unten im Thread</font id="yellow">


    Der APS-C-Chip ist um den Qotienten 1,6 kleiner als der Vollformatchip. Wenn Du mit beiden Setups Bilder machst und am Rechner auf die gleiche Größe aufziehst, zeigt das APS-C Bild einen um den Faktor 1,6 größeren Abbildungsmaßstab, hat dabei aber die gleiche Auflösung in dpi wie das Vollformatbild. Da hast Du recht.
    Das ändert aber nichts an der Brennweite des Objektivs, es ändert sich nur der Abbildungsmassstab.
    Wenn Du das Vollformat Bild auf den gleichen Abbildungsmassstab beschneidest wie das APS-C-Bild und dann auf die gleiche Größe ziehst, sinkt natürlich die Auflösung in dpi. Das beschnittene Bild hat nur noch 20MPx / 1,6 = 12,5MPx. Also signifikant weniger Pixel = weniger Auflösung.


    Das ist, worauf Du hinaus willst, oder? Du kannst mehr Details abbilden, vorausgesetzt, das Objektiv und das Seeing geben diese Auflösung her.


    Überschätze den Effekt aber nicht. Die Pixelzahl ist ein Flächenmaß (Pixel pro Fläche), die Auflösung aber ein Längenmaß ( dpi: dots per inch, Pixel pro Zoll). Die sind jeweils proportional zum Quadrat, bzw. zur Quadratwurzel des anderen Wertes.
    Also:
    20MPx / 12,5MPx = 1,6
    Also 1,6-fache Pixelzahl bei gleichem Abbildungsmassstab.
    Aber:
    SQRT(20MPx) / SQRT(12,5MPx) = 1,26!
    Also 1,26-fache Auflösung bei dem APS-C-Chip bei gleichem Abbildungssmassstab verglichen mit dem beschnittenen Vollformatbild!


    Ich hoffe das war nachvollziehbar. Wenn Du einen höheren Auflösungsgewinn als 1,26 erzielen willst, musst Du einen APS-C-Chip mit deutlich höherer Pixelzahl einsetzen. Damit handelst Du Dir aber auch höheres Rauschen ein. Abhilfe würde eine spezielle Astrokamera mit kleineren Pixeln schaffen. Da hast Du den kleineren Abbildungsmassstab und zugleich geringeres Rauschen.


    Ich will Dir eine Kamera mit APS-C nicht ausreden, Dein Vorhaben ist schon gut nachzuvollziehen. Aber eventuell is der Gewinn geringer, als Du Dir versprichst. Selbst bei einer 30MPx-APS-C Kamera erzielst Du nur die 1,55-fache Auflösung verglichen mit dem beschnittenen Bild der 6D!


    Ich würde an deiner Stelle erst mal bei der 6D bleiben und versuchen mit Tricks bei der Bildbearbeitung die Auflösung zu erhöhen. Verdoppeln der Pixel beim Stacken (mir fällt der Begriff grad nicht ein) und anschließendes Schärfen wäre eine Idee.


    Bis dann:
    Marcus


    EDIT:
    Warte mal, es kann sein, das meine Rechnung Unsinn ist. Ich muss da noch mal drüber nachdenken.


    EDIT 2:
    Ja, die Rechnung ist Unsinn. Vergiss sie. Ich habe jetzt nir keine Zeit zum posten. Kommt später oder morgen früh.

    Hallo Gernot,


    Dir ist schon klar, dass ein APS-C-Chip nicht die Brennweite verlängert sondern nur den Bildausschnitt verkleinert, oder?
    Genauso gut kannst Du weiter mit der 6D fotografieren und dann das Vollformatbild auf APS-C Format beschneiden. Der Effekt ist genau derselbe. Der einzige Grund wäre dass Du einen Chip mit kleineren Pixeln willst, der dann auf dem kleineren Ausschnitt die gleiche Pixelzahl in dpi bringt wie die 6D. Aber danach klingt Deine Aussage nicht.


    Bis dann:
    Marcus