Beiträge von Ullrich im Thema „Welchen Vorteil haben lange Einzelbelichtungen?“

    Die Downloadzeit ist nicht zu vernachlässigen. Wenn ich mit der Moravian G3 16200 ungebinnte (schreckliches Wort, aber mir fällt gerade nichts treffenderes ein) Aufnahmen mache, dauert der Download etwa 16s. Würde ich die Aufnahme genauso lange machen, würde ich schon mal 50% Nutzzeit verlieren. Bei 60s (was meist schon mehr als Hintergrundlimmitiert ist) noch 20%, bei 300s sind es noch tolerable 5%. Hat man einen schnelleren Download, sieht das anders aus. Man sollte aber für jedes Setup die sinnvollste Belichtung ermitteln, z.B. hat eine QHY10 color bedingt durch die Bayermatrix eine deutlich verringerte Empfindlichkeit, so dass man da auch schnell auf 5min selbst bei f/4 kommt.

    Man KANN natürlich die Bildgewinnung bis ins letzte DCetail wissenschaftlich zerlegen und optimieren. Aber das ist für den Einsteiger nicht förderlich, sondern im Gegenteil kontraproduktiv. So lange man sich an die Regel hält, die Einzelbelichtungen so zu wählen, dass der Hintergrund deutlich hervortritt, macht man IN ERSTER NÄHERUNG nichts grundsätzlich falsch. Später freilich kommen Wünsche und Begehrlichkeiten auf, aber dann hat man meist auch die Fähigkeiten erworben, selbst Belichtungs- und Messreihen aufzustellen. Es kommt dann ja auch noch auf das Ziel an. Schwächste Gravitationsschweife von Galaxien wird man nicht mit Unmengen
    kürzester Belichtungen darstellen können, ebensowenig wie feinste Strukturen in planetarischem Nebeln mit wenigen Langzeitaufnahmen. Informationen gibt es dazu im Netz genug, die hier nicht erschöpfend ausgebreitet werden können.